Eine überfällige Begegnung

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Es waren bereits alle auf, als ich mich mit meinem Vater zusammen in die Kombüse begab, in der mein Onkel Thatch mal wieder das beste Frühstück aller Zeiten vorbereitet hatte. Was der daran fand immer in dieser stickigen und qualmigen Küche zu stehen, war mir echt ein Rätsel, aber ich war froh drum. Denn niemand kochte so gut wie er. Die Kochkünste meiner Eltern und die von Dadan ließen doch stark zu wünschen übrig. Ich hab es jedes Mal aufs Neue genossen, wenn ich bei Atu zum Essen eigeladen war, denn Makino war ebenfalls eine Spitzenköchin.

„Hallo Kleine!", rief Thatch glücklich, als ich ihm einen guten Morgen Kuss auf die Wange gab.

„Werde ich nicht begrüßt?", maulte mein Vater.

„Niemand freut sich dich zu sehen, Ace. Du bedeutest nur Ärger." Lachend boxte ihm Haruta in die Seite und fing sich daraufhin einen Faustschlag von ihm, der anschließend fast in einer Rangelei endete.

„Und Lu? Hast du noch etwas Neues rausfinden können?" Marco sah von seinem Ananassalat auf, als ich mich zu ihm an den langen Holztisch setzte.

„Nicht wirklich... also da war so ein Mann... er war dick... und er hatte einen Bart...und er hatte Ähnlichkeit mit dem aus dem Auktionshaus und dann waren da noch zwei Mädchen. Sie waren riesig. Aber mehr weiß ich auch nicht...", betrübt sah ich auf meine Finger, die ich immer wieder ineinander knetete, in der Hoffnung, dass man mir so wenigstens nicht die Unsicherheit anmerken würde.

„Hm..."

„Kennt einer von euch eigentlich diesen Kerl? Er kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht woher." Thatch warf dem Blonden einen beobachtenden Blick rüber.

„Nein, er hatte etwas Ähnlichkeit mit Teach aber sonst sagte mir sein Gesichts gar nichts..."

„Sag das bloß nicht zu laut, sonst dreht Ace noch vollkommen durch."

„Was soll er nicht zu laut sagen?" Schneller als wir gucken konnten, hatte sich mein Vater wieder aufgerichtet, den Staub von der Hose geklopft und setzte sich neben mich.

„Wir überlegen wer dieser Mann sein könnte, den Lu gesehen hat."

„Hast du denn eigentlich auch die beiden Frauen noch einmal gesehen?"

„Nein... ich habe nur einen Schrei gehört..." Als mir die Tränen erneut bei dem Gedanken an den Hilfeschrei in den Sinn kamen, nahm mich mein Vater direkt in die Arme, während ich meinen Kopf in seiner Brust vergrub.

„Ein Schrei...? Kannst du sagen, von wem?"

„Marco... ich schätze es reicht fürs Erste." Mit einem warnenden Blick sah Thatch seinen Kapitän an der sich damit geschlagen gab.

„Die nächste Insel erreichen wir in knapp 3 Tagen, dort können wir noch einmal Proviant besorgen, vorausgesetzt es handelt sich dort vielleicht sogar schon um unser Ziel", sprach Marco plötzlich das Kommando. Auch er schien inzwischen etwas nervös zu werden. Kein Wunder, immerhin waren es schon 8 Tage seitdem die beiden entführt wurden. „Haltet euch bereit, Männer." Dann ging er aus dem Raum, während Papa und ich zu essen begannen.

„Es tut mir leid...", nuschelte ich und legte mein Besteck wieder beiseite.

„Du brauchst dich nicht entschuldigen, Kleine." Thatch nahm auf meiner linken Seite Platz, während er mich ermutigend anlächelte. „Dank dir wissen wir schon mehr als vorher."

„Er hat Recht. Versuch es einfach weiter", stimmte mein Vater ihm zu, bevor sein Kopf in einem affenzahn in sein Frühstück fiel und mich wenigstens das wieder ein wenig zum Lachen brachte.
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„Schiff im Anmarsch! Es ist der rote Shanks!"

Feuer und Wasser 3.0 (OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt