Ende gut alles gut

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Durch den klang einiger Möwen, die durch den hellblauen Himmel über unserem Schiff kreisten und den Motorengeräuschen der Moby Dick wurde ich schließlich geweckt, was bedeutete, dass wir anscheinend wieder unterwegs waren. Doch ich konnte weder Marco noch Thatch noch meinen Vater unter den anderen Männern finden. Langsam richtete mich auf, rieb mir über die Augen und schob die Decke, die man mir übergelegt hatte, etwas zur Seite.

„Dahinten kommen sie! Leinen los!"

Noch immer etwas neben der Spur, spürte ich Mamas Arm, der sich von mir löste, als sie aufstand und an die Reling herantrat.

„Sind sie unversehrt?"

„Ja, sieht ganz danach aus!", antwortete Izo auf ihre Frage. „Männer, bereit machen zum Abflug!"

„Ace! Beeilt euch!", rief Mama und winkte die Männer hastig zu uns heran. Vorsichtig streckte ich mich etwas und erst nach und nach klarte sich meine Sicht auf die Dinge, die sich in dem Moment vor meinen Augen abspielten.

Bei dem Lachen, dass die Männer im Gesicht trugen, nahm ich stark an, dass es diesem Bobaka an den Kragen gegangen war, dennoch änderte es nichts, dass sie aktuell von knapp 100 weiteren Männern verfolgt wurden, die sich vermutlich dafür rächen wollten. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.

„Paps, bitte beruhige dich doch endlich. Shali und ich sind wieder zurück auf dem Schiff und in Sicherheit. Ja... Lu hat uns daraus geholt, also mach dir bitte keine Sorgen mehr." Mit einer unserer Teleschnecken in den Händen kam meine Tante zurück ans Deck. Die Teleschnecke hatte ihr Gesicht zu einer Grimasse verzogen und weinte. Warte, was?!

„Kann ich bitte einmal mit deiner Schwester sprechen, Azura?"

„Klar!" Wortlos hielt sie Shali die Schnecke hin, die sie nur irritiert ansah. „Hallo?"

„Shali? Shali bist du es? Geht es dir gut, Kind?"

„Rayleigh?" Immer noch verwirrt starrte sie zwischen Azu und der Schnecke hin und her, während mein Vater und die anderen gerade noch rechtzeitig das Deck betraten, oder viel eher von Marco dort wieder abgesetzt wurden.

„Ich bin ja so froh, dass es euch zwei gut geht! Ihr glaubt gar nicht was ich mir für Sorgen gemacht hab. Und Lu erst! Geht es ihr auch gut? Eine wundervolle Tochter hast du! Ich bin so stolz auf euch alle!"

„Bist du betrunken?"

Doch auf diese Frage antwortete er gar nicht erst, stattdessen jammerte er noch weitere Minuten herum und betonte immer wieder wie erleichtert und glücklich er doch sei.

„Der alte Mann ist auch nicht mehr das, was er mal war", seufzte Thatchy und ließ sich erschöpft an der Reling nach unten gleiten.

„Ach lass ihn, er ist eben sehr besorgt gewesen, so wie wir alle." Natürlich war es Marco, der meinen Opa in Schutz nahm, immerhin war er damals einer der gefürchtetsten Piraten der Welt gewesen und Marco würde den Teufel tun, so einen Menschen zu verurteilen.

„Wo ist sie?", fragte Papa völlig in seiner eigenen Welt versunken und sah sich immer wieder suchend um, ehe er, dank Mamas Finger mich in der hinteren Ecke sitzen sah. Mit einem erleichterten Gesichtsausdruck stürmte er auf mich zu und drückte mich dann fest an seine Brust, dass es mir fast unmöglich machte zu atmen. Noch immer war ich ziemlich erschöpft aber irgendwie auch ziemlich glücklich. Endlich waren wir wieder alle zusammen, endlich war unsere Familie wiedervereint.

„Ich bin so froh, dass es dir gut geht", hauchte er mir ins Ohr und erst jetzt bemerkte ich wie sogar sein Körper etwas in sich zusammenfiel. All die Anspannung und die Angst lösten sich und eine riesige Last muss ihm von den Schultern gefallen sein.

Feuer und Wasser 3.0 (OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt