Wie vom Teufel gejagt, lief ich zu unserer großen Eingangstür, nachdem es ein paar Mal an ihr geklopft hatte. Ich konnte nicht genau sagen warum, aber jedes Mal wenn wir Besuch bekamen, freute ich mich wie ein kleines Kind. Wobei genau genommen so wahnsinnig viel älter war ich mit 14 ja auch noch nicht.
„Lu, nicht so schnell! Was ist, wenn es ein Bergbandit ist?! Oder schlimmer, Dadan!" Ich konnte regelrecht sehen, wie sich die Nackenhaare meines Vaters bei der Vorstellung aufrichteten, während ich zu kichern begann und schließlich öffnete.
Doch vor mir stand kein Bandit, kein anderer Verbrecher oder Dadan, vor mir stand bloß ein knapp 1,70 großer Junge mit knallroten Haaren und glasklaren Augen, den ich blind vertrauen würde.
„Atu!", freute ich mich und er hob zur Begrüßung kurz seine Hand.
„Hey Lu, ich wollte dich fragen, ob du vielleicht etwas mit mir trainieren würdest. Das Letzte Mal ist lange her und außerdem..." Er stockte plötzlich und ich konnte erkennen wie sich seine Ohren leicht verfärbten. „... ist auch egal. Hast du Lust?"
„Mama? Darf ich?" Ich horchte kurz ins Innere des Hauses, doch es war keine Frauenstimme, die antwortete: „Und wieso werde ich nicht um Erlaubnis gefragt?"
„Weil du sowieso irgendeinen Grund finden würdest, sie nicht gehen zu lassen." Mit verschränkten Armen gesellte sich nun auch meine Mutter dazu, während sie Atu zur Begrüßung kurz zunickte.
„Gar nicht wahr!"
„Also? Darf ich?" Mit meinem unwiderstehlichsten Blick sah ich von einem zum anderen und während meine Mutter nicht das Problem bei der Sache sein würde, sah es bei meinem Vater schon etwas anderes aus. Er knurrte nur teilnahmslos irgendwas, was ich nicht verstehen konnte. Stattdessen antwortete Mama: „Aber klar! Und habt viel Spaß!"
„Wehe du drehst irgendwelche krummen Dinger mit meiner Tochter! Ich hab dich im Auge Rothaar! Lu ist er 14."
Mit seinen Worten schaffte er es nicht nur Atu sondern auch mir die Hitze in die Wangen steigen zu lassen. Ich war zwar mehr oder weniger noch ein Kind aber blöd noch lange nicht. Ich wusste ganz genau, worauf er anspielte, aber die Tatsache, dass er mir so etwas ekliges schon mit 14 zutraute, ließ mich zweifeln. Atu hingegen gab keinen Mucks mehr von sich und sah schnell zu Boden.
„Ace, sie wollen nur trainieren und etwas Spaß haben."
„Spaß haben? Ich sag ja, ich hab ihn im Auge."
„Ähm.. ich werde Lu sicher und wohlauf zurückbringen.... Sir... äh.. Meister Ace."
Ein siegessicheres Grinsen huschte über das Sommersprossengesicht, dass zufälligerweise nicht mir gehörte, woraufhin meine Mutter nur ihr Augen verdrehte.
„Atu. Er heißt Ace, einfach nur Ace. Wenn du so weitermachst, dann steigt ihm das noch zu Kopf."
„Ich muss sagen, dass klingt wie Musik in meinen Ohren", lachte Papa. „Shali, ich möchte, dass du mich zukünftig beim Sex auch Meister nennst, was hältst du davon?"
„Ich werde dich weder Meister, noch Sexgott noch König Ace nennen, kapiert?!"
„Komm schon, was hältst du von Kriegsherr Ace?"
„Auch nicht Kriegsherr, Retter des Glücks oder Samurai Ace."
„Woher wusstest du, dass ich das vorschlagen wollte?"
„Ich kenne dich eben. Hättest du damals den Titel nicht abgelehnt, dann wäre es vielleicht etwas anderes gewesen."
„Willst du gerade andeuten, dass es gut gewesen wäre, wenn ich mit der Marine zusammengearbeitet hätte?"
DU LIEST GERADE
Feuer und Wasser 3.0 (OC)
AventuraEin paar Jahre sind vergangen und Lu ist inzwischen stärker und zumindest etwas größer geworden, weshalb Shali und Ace beschließen zurück aufs Meer zu gehen, nachdem sie lange Zeit auf Foosha verbracht hatten. War es ein Fehler oder wird Lu es dort...