Der Höchstbietendste gewinnt

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„Da hinten sind sie!" Rayleigh und ich standen in einer dunklen Ecke des Auktionshauses, tief im Schatten damit uns niemand so schnell sehen konnte. Denn weder die Whitebeard Piraten, noch ein Weltaristokrat oder irgendein anderer sollte eine zarte Person wie mich hier besser nicht entdecken, vor allem wenn ich so frei herumlief. Also gab mir der alte Mann, der sich zufälligerweise als mein Opa herausgestellt hatte, seinen weißen Umhang, den ich mir über Kopf und die Schultern warf.

Anders als mein Vater hatte ich ihn überredet bekommen mich unbedingt mitzunehmen, obwohl auch er nicht besonders glücklich darüber war. Aber nachdem er mich vor Freude fast zerquetscht hatte und danach so von Gewissensbissen geplagt wurde, musste ich ihn nicht lange überreden.

Als Rayleigh sich bei mir vorstellte und mich dabei anstrahlte, wusste ich dann auch warum er mir so bekannt vorgekommen war. Er hatte das gleiche Lächeln wie Mama. Augenblicklich kam es mir richtig lächerlich vor, dass ich vor unserem Treffen so eine Angst gehabt hatte.

Nun standen wir möglichst weit von der Bühne weg, auf der gerade eine Frau, oder war es eine Katze? versteigert werden sollte. Sie zitterte und hatte Mühe ihre Tränen zu verbergen, dass konnte selbst ich bis hier oben erahnen und es tat mir weh das alles zu sehen. Der Gedanke, dass Mama und Azu als nächstes folgen sollten, war unerträglich. Langsam aber sicher verstand ich, wieso niemand wollte dass ich hierher kam.

Auf der anderen Hälfte des Saals standen Marco, Papa, Thatch, Haruta und Vista, alle mit versteinerten und konzentrierten Mienen und alle genau wie ich in Umhänge gehüllt, damit man sie nicht erkennen würde.

„Hast du inzwischen einen Plan?"

„Lass mich mal machen, Lu." Immer wieder schweifte der Blick des alten Mannes durch den Saal, bis auch er endlich Papa und die anderen entdeckte.

„Ah, verstehe...", grummelte er und strich sich über seinen Bart. „Lu, ich denke wir sollten das deinen Vater und den anderen überlassen."

„Aber..." Ich wurde unterbrochen als der Mann auf der Bühne, der nebenbei bemerkt einen wirklich lächerlichen Hut trug, in sein Mikrofon hüstelte.

„Für heute haben wir ein weiteres wundervolles Prachtstück für euch. Ein Katzenmink mit erstaunlich scharfen Kurven und Krallen. Nicht nur als Hausmädchen gut zu halten, sondern auch als Haustier!" Dabei lachte er dreckig und ich hätte ihm am liebsten diesen lächerlichen Hut vom Kopf gerissen und zertrampelt. Wie konnte er nur so niederträchtig von dieser Frau sprechen, während es ihr dabei so unfassbar schlecht ging. Wie konnte er darüber lachen und sich erfreuen, während sie weinte und immer wieder um Hilfe flehte?!

„Damit wollen wir die Versteigerung nun starten. Unser Startgebot sind 700.000 Berry! Wer bietet mehr?"

„800.000 Berry", rief ein Mann mit roten Haaren, die er aufwendig zu einem Zopf gebunden hatte."

„850.000!" Ein weiterer erhob seine Stimme und auch er war nicht weniger schmierig und abgehoben als der vorherige Bieter.

„900.000 Berry!"

„1.500.000 Berry!" Schon wieder ein Mann oder war es eine Frau?, mit so einer Glaskugel über dem Kopf erhob sich in seiner Sitzreihe und hielt freudestrahlend seinen Arm in die Luft. Man konnte regelrecht den Schrecken und die Angst im Raum spüren, so eingeschüchtert war jeder einzelne. Dementsprechend wunderte es auch nicht, dass dieses arme Wesen schlussendlich an diesen Widerling verkauft wurde. Sie weinte und schluchzte, als sie wieder nach hinten auf die Bühne gezerrt wurde und zu meinem Selbstschutz sah ich lieber woanders hin.

„Die junge und außergewöhnliche Maia wurde an den Mann dahinten verkauft! Viel Vergnügen mein Herr!"

Das Publikum applaudierte und der Mann grinste hämisch, ehe er sich Bestätigung suchend im Raum umsah und dann wieder auf seinen Platz sinken ließ.

Feuer und Wasser 3.0 (OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt