Kapitel 5 - Wikingerbrauch

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Kapitel 5

Ich rannte, so schnell ich mit dem kleinen Korb auf meinem Rücken konnte, zu Nachtschatten. Dieser begrüßte mich mit einem freudigen Grollen, während ich ihm den kleinen Korb hinlegte und lächelte.

„Nur für dich.Dabei fiel mir auf, dass eine seine Schwanzflügel fehlte. Ich sah mir seinen Schwanz genauer an, währenddessen schlang Nachtschatten gierig die Fische runter , und überlegte, was ich tun könnte, damit er es schaffte wieder zu fliegen.

„Dieser dumme Hicks", murmelte ich wütend worauf Nachtschatten zustimmend grollte. Nachdem der Drache fertig gefressen hatte, versuchte er zu fliegen. Ich beobachtete ihn dabei, während ich auf einem Felsen saß. Plötzlich, als er neben dem Spalt zwischen zwei Felsen, durch den ich gekommen war, hochkletterte und versuchte los zu fliegen, bemerkte ich eine Gestalt. Hicks!? Was sucht er denn hier?? Ich versteckte mich hinter einem Baum und beobachtete ihn weiter. Er saß auf einem Felsen und malte – ich glaubte, er zeichnete Nachtschatten – in sein Buch.

Als der Drache sich neben dem Baum, wo ich mich versteckte hinlegte, hörte ich, wie Hicks Bleistift runterfiel. Nachtschatten begann zu knurren. Langsam begann Hicks Rückwerts zu gehen, bis er schließlich die Spalte zurück hoch rannte und flüchtete.Ich blieb noch länger bei Nachtschatten, bis die Sonne untergegangen war, dann eilte ich zur großen Halle. Grobian hatte noch gesagt, er wolle am Abend mit uns über unsere Fehler sprechen. Während dem Heimgehen begann es zu regnen und ich kam völlig durchnässt in der Halle an. Komischer Weise war Hicks auch nass, während die anderen alle trocken waren, was uns beiden komische Blicken von den anderen einbrachte.

„Sind die jetzt Freunde oder so?", flüsterte Raffnuss leise, aber ich hörte es trotzdem. Hicks saß bereits am Tisch daneben, obwohl am anderen Tisch, wo die anderen saßen, noch genug Platz wäre.

„Hey, du kannst dich ruhig zu mir hinsetzen Lyra. Neben mir ist noch genug Platz frei", lächelte Rotzbakke und deutete auf den Platz neben sich, doch ich lächelte, so arrogant wie es mir eben möglich war und antwortete: „Nein, danke!" Nebenbei setzte ich mich Hicks gegenüber, der mich – mal wieder – verwundert ansah. Da bemerkte ich Grobian, der hinter Astrid stand. Steht er schon die ganze Zeit da?

„Was hat Hicks falsch gemacht?", fragte er sogleich. Oh nein, nicht so etwas, dachte ich genervt. Das war so ein alter Wikingerbrauch: Nach dem Training über die Fehler beim Training zu reden.

„Er war dabei", gab Raffnuss frech als Antwort.

„Er hat sich nicht fressen lassen", meinte darauf Taffnuss.

„Er ist nie da, wo er sein soll", sagte dann Astrid.

„Danke, Astrid", bedankte sich Grobian, während er Raffnuss und Taffnuss unbemerkt eins über die Rübe gab.

„Und was hat Lyra falsch gemacht?", fragte Grobian.

„Sie hat Hicks gerettet", lachte Rotzbakke worauf Raffnuss und Taffnuss mit einstimmten.

„Sie hat bloß an der Wand gelehnt", erlöste Astrid Grobian erneut von der Warterei. Was kann ich dafür, das ich der Einzige - gut okay, Hicks vielleicht auch noch - Wikinger, der wirklich weiß, dass Drachen keine Bestien sind?, dachte ich.

Dann fügte Grobian hinzu: „Das, was hier drin steht, müsst ihr im Schlaf können. Das Drachenhandbuch." Damit schob er die Teller und Becher zur Seite und schmiss das Buch auf den Tisch.

„Alles was wir wissen, über alle Drachen von denen wir etwas wissen", erklärte er. Plötzlich donnerte es.

„Heute keine Angriffe", ergänzte er.

„Wie jetzt? Wir müssen lesen?", rief Taffnuss ungläubig, wobei er lesen förmlich ausspuckte.

„Das können wir doch noch auf dem Friedhof", fügte Raffnuss hinzu doch Grobian war schon aus der Halle.

„Wozu lang und breit über was lesen, wenn man das, worüber man liest auch gleich umbringen kann", meinte Rotzbakke wütend und schlug dabei mit der Faust auf den Tisch. Jetzt hatte er Fischbein aus seinen Gedanken gerissen.

„Woah, ich hab's sicher schon ganze sieben Mal durch", jetzt war Fischbein in seinem Element und fuhr richtig los, ohne zu bemerkten das ihn alle ansahen, als wäre ihm ein Horn gewachsen: „Da gibt's so nen Wasserdrachen, der spritzt dir kochendes Wasser ins Gesicht und, und dann ist da noch einer, der-"

„Jaja, richtig voll genial", unterbrach ihn Taffnuss: „wir waren kurz davor es zu lesen"

„Aber jetzt?", vollendete Raffnuss den Satz. Da sprang Rotzbakke ruckartig auf.

„Ihr könnt ja lesen, ich geh umbringen" Damit war er weg und alle außer Astrid, Hicks und mir folgten ihm. Da sah Hicks wahrscheinlich eine Chance mit Astrid zusammen zu sein – mich hatte er völlig vergessen.

„Tja, das heißt wir teilen es uns?"

„Hab schon durch", sagte Astrid knapp, war aufgesprungen und denn anderen gefolgt.

„Lyra?", er sah mich fragend an und ich bekam schon wieder Mitleid, aber ich hatte es doch erst gestern durch gelesen.

„Entschuldige, ich hab es erst gestern gelesen", flüsterte ich und ging.

„Dann hab ich's ganz allein. Wow, ja dann ... o-okay ... Dann sehen wir uns, eh-", hörte ich Hicks hinterher rufen, bevor das Schlagen der Tür, als Astrid den Raum verließ, ihn unterbrach.„Morgen wieder", vollendete Hicks seinen Satz. Ich drehte mich noch einmal um und lächelte ihm entschuldigend zu.

„Bis morgen", dann war ich auch aus der Halle._______________________________________________________________________________________________Hoffe es hat euch gefallen.

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LGPacii <3

Another How to Train your Dragon Story (Drachenzähmen leicht gemacht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt