Kapitel 14 - Missverständnis

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Missverständnis

Hola :)

Hier wieder ein neues Kapii, hoffe es gefällt euch :3

Vorher möchte mich noch für die vielen Leser und die süßen Kommentare, sowie die Stimmen bedanken ^-^

Liebe Grüße Pacii <3

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Kapitel 14

Ich klopfte an dem Fenster zur Schmiede, während ich versuchte, nicht vom Dach zu rutschen und auf den Boden zu fallen. Es wunderte mich nur, was Hicks so spät noch in der Schmiede machte ... Schwerter schleifen ganz bestimmt nicht.

Hicks öffnete es und sah mich verwundert an.

„Was machst du da?", fragte er und blickte sich sicherheitshalber um, konnte aber in der Dunkelheit wahrscheinlich nichts erkennen. Wenn uns so jemand sehen würde, in der Gerüchte-Küche würde es nur so brodeln.

„Dich besuchen, was sonst? Ich wollte mit dir reden", gab ich neckend als Antwort und kletterte rein. Ich war eigentlich erst zwei Mal in diesem Teil der Schiede weil er extra für Hicks gemacht wurde und das war vor vielen Jahren, aber hier hatte sich nichts auch nur irgendwie verändert. Es sah genauso aus wie in meiner Erinnerung. Ein kleiner Schreibtisch, daneben ein Kasten, ein Bierfass mit Waffen ... Da sprang mir etwas Interessantes ins Auge und ich hob es hoch. Es waren haufenweise Zeichnungen auf Hicks Schreibtisch von Nachtschatten.

„Bei Thor!", rief ich erstaunt, „Ich wusste gar nicht, dass du so gut zeichnen kannst!" Ich musterte den Entwurf, der eigentlich ziemlich einfach aussah aber dennoch unglaublich gut. Hicks hinter mir nahm mir die Zeichnung aus der Hand und legte alle auf einen Stapel.

„Ich hatte ja bis vor Nachtschatten nichts, was ich hätte tun können um mir die Zeit zu vertreiben", meinte er und leichte Verbitterung schwang in seiner Stimme mit.

„Außer Trolle jagen", kicherte ich und er sah mich verdutzt an.

„Ja, dein Vater hatte es mir erzählt", beantwortete ich seine stumme Frage. Jetzt musste auch Hicks grinsen und griff sich leicht beschämt auf den Hinterkopf. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, als schwere Schritte ertönten. Noch bevor ich richtig verstand, was gerade los war, hatte Hicks mich schon in seinen Schrank – der erstaunlich geräumig war und dennoch stachen mir die vielen Schwerter in den Rücken – geschoben. Ich wollte protestieren aber da ertönte schon Hicks Stimme.

„Vater! D-Du bist zurück. Ich", stammelte Hicks. Da bemerkte ich ein kleines Loch im Kasten und versuchte hindurch zu schauen. Er versteckte seine Zeichnungen im selben Moment total auffällig unauffällig hinter seinem Rücken, „Grobian ist nicht da, falls du-"

„Ich weiß", erklang Haudraufs tiefe Stimme und ich sah, wie er sich durch den Eingang quetschte, wobei ich mir vergeblich ein Kichern verkniff, „Ich komme wegen dir ..." Er richtete seinen Helm und sah Hicks dann an.

„Ta-tatsache?", stotterte Hicks und Ungläubigkeit flog in seiner Stimme mit.

„Du hast Geheimnisse vor mir!" Vorwurfsvoll sah Haudrauf Hicks an. Er meint doch nicht etwa ...? Weiß er etwa von ...?

„Ach, äh ... äh ..." Hicks dachte wohl gerade das Gleiche wie ich, „äh, echt?"

„Wie lange, dachtest du, kannst du die vor mir verbergen?", hakte Haudrauf nach und sein Blick bohrte sich förmlich in Hicks.

„I-ich ... äh äh äh ... weiß nicht ... wovon du-", kam sein Gestammel.

„Auf dieser Insel", unterbrach ihn Haudrauf drohend, „ passiert nichts, ohne das ich davon höre!"

„Ou", war alles, was Hicks dazu sagte.

„Also, lass uns reden, über diesen Drachen!" Oh nein! Er weiß es! Wir sind erledigt!,schoss es mir durch den Kopf.

„Heiliger Thor", stöhnte Hicks, dann holte er tief Luft, „Vater, es tut mir so leid. I-I-ich wollt's dir sagen, I-ich wusste, nur nicht wie. Lyra hat damit-" Wollte er mich vor dem Zorn seines Vaters schützen? Etwas in meinem Magen regte sich bei diesem Gedanken, doch Haudraufs Lachen unterbrach Hicks Wortschwall, worauf Hicks gespielt belustigt mit einstimmte.

„Du, eh, bist nicht sauer?", fragte Hicks leicht erstaunt in Haudraufs Lachen.

„Was?!", rief Haudrauf amüsiert, „Darauf hab ich ewig gewartet!"

„Öhh, ach wirklich?" Jetzt wurde Hicks stutzig. Das ergibt keinen Sinn. Wie kann der Häuptling eines Dorfes, das seit Jahrhunderten gegen Rachen kämpft, auf seinen Sohn stolz sein, der sich mit einem anfreundet?

„Glaube mir, es wird immer besser. Warte nur, bis du das erste Mal das Gedärm eines Naders aufschlitzt" Warte, was?! Aufschlitzt? Hab ich mich gerade verhört?, „Den ersten Gronckelkopf auf deine Lanze spießt", schwärmte Haudrauf verträumt, „Da hast du mich aber mächtig an der Nase rumgeführt, Junge!" Er boxte Hicks so fest, das er gegen den Kasten, indem ich mich versteckte, flog und ich hätte fast vor Schreck aufgeschrien, konnte es aber gerade noch unterdrücken.

„Jahrelang der lausigste Wikinger, denn Berk je gesehen hat" Wenn du wüsstest, Haudrauf!, dachte ich und Mitleid für Hicks packte mich, „Odin, das war hart. Ich hätte fast die Hoffnung verloren, dabei hast du mich die ganze Zeit bloß hingehalten. Oh, allmächtiger Thor!" Er setzte sich seufzend auf ein weiteres kleines Fass, das als Sessel diente und sah Hicks an.

„Da du dich im Ring jetzt so gut machst, haben wir endlich ein gemeinsames Thema", flüsterte er begeistert und guckte Hicks erwartungsvoll an. Stille. Peinliche Stille. Nur Hicks resigniertes Seufzen durch brach sie.

„Was?", fragte Haudrauf, der wohl gedacht hatte, Hicks hätte etwas gesagt, bemerkte aber, das Hicks nichts gesagt hatte, „Oh!"

„Hier, ich hab dir was mitgebracht", er holte einen Wikingerhelm heraus, „zu deinem Schutz, im Ring." Er überreichte ihn Hicks der erstaunt, „Wow, danke", flüsterte und ihn mit großen Augen musterte.

„Deine Mutter hätte gewollt, dass du ihn bekommst ..." Hicks strich zaghaft über eine kleine Delle, „Das ist die eine Hälfte ihres Brustpanzers" Hicks hob erschrocken die Hand mit der er über die Delle gestrichen hatte und gab einen halb angeekelten, halb lachenden Laut von sich.

„Passend dazu", Haudrauf deutete auf die eine Hälfte seines Helms, „Damit bleibt sie immer bei uns." Traurigkeit spiegelte sich auf seinem Gesicht.

„Trag ihn mit Stolz, du hast ihn verdient", fügte er hinzu, „Was du versprochen hast, hast du gehalten."

„Ja", rief Hicks zerknirscht, legte den Helm auf den Schreibtisch, dann gähnte er übertrieben, „Es wird Zeit, ich äh-"

„Oh, äh ja! Gut alles klar, ein tolles Gespräch!" Sie redeten völlig durcheinander und ich konnte fast nichts verstehen. Dann war es still und Haudrauf räusperte sich.

„Ja, ich eh ... Gute Nacht!" Damit war er auch schon verschwunden. Ich hielt es nicht mehr länger aus und kam gackernd aus dem Kasten.

„Das nenn ich mal ein Männergespräch", lachte ich und griff mir auf den bereits schmerzenden Bauch, „Bin ich froh, dass ich im Schrank war sonst hätte ich echt was Tolles verpasst!"

„Ja. Ganz was Tolles", meinte Hicks sarkastisch. Nach dem ich mich beruhigt hatte, drückte ich ihn. Sehr zur Überraschung von uns beiden. Es war wohl eher so was wie ein Reflex oder ein Instinkt aber im nächsten Moment hätte ich mich am liebsten geohrfeigt.

„Entschuldige, ich wollte nicht lachen." Er war zuerst wahrscheinlich zu erschrocken um zu reagieren, dann erwiderte er jedoch die Umarmung - sehr zur Freude meinerseits. Sein Duft hüllte mich ein und völlig ungewollt inhalierte ich ihn. Er roch nach Wald und ich musste zugeben, ich liebte den Geruch von Wald.

„Äh, ja", stammelte ich und wir ließen uns leicht erschrocken los. Meine Wangen glühten und ich blickte zu Boden, während ich zum Fenster ging, kletterte raus und wünschte ihm noch eine gute Nacht, dann eilte ich mit einer Tomatenbirne und flatterndem Herzen nach Hause.

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Kommentare? Ja? :D Nein? :(

Liebe Grüße Pacii <

Another How to Train your Dragon Story (Drachenzähmen leicht gemacht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt