Catharina saß am Küchentisch und starrte ausdruckslos auf die Tasse Kaffee vor sich. Jonas stand mit verschränkten Armen gegenüber und atmete tief durch, bevor er sprach.
"Es tut mir leid, Catharina, aber ich glaube, es ist besser, wenn wir uns trennen", begann er langsam. Seine Worte trafen Catharina wie ein Schlag. Sie hob den Blick und suchte verzweifelt nach einer Antwort, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.
"Warum?", flüsterte sie schließlich. "Was ist passiert?"
Jonas senkte den Blick. "Es tut mir leid, aber ich habe das Gefühl, dass wir uns auseinandergelebt haben. Ich bin nicht mehr sicher, ob unsere Beziehung noch eine Zukunft hat."
Tränen stiegen in Catharinas Augen, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. "Aber was ist mit unserem Kind? Was passiert mit ihm?"
Jonas seufzte und trat näher. "Ich möchte, dass das Kind bei mir bleibt, Catharina. Ich weiß, dass es hart ist, aber ich glaube, ich kann ihm ein stabileres Zuhause bieten."
Catharina fühlte, wie sich Panik in ihr ausbreitete. "Aber ich bin seine Mutter. Ich kann nicht ohne mein Kind sein."
Jonas' Miene verhärtete sich. "Ich denke, es ist das Beste für uns alle. Du kannst ihn jederzeit besuchen, aber ich möchte, dass er bei mir lebt."
Catharina schluckte schwer, unfähig zu begreifen, was gerade passierte. "Das ist nicht fair, Jonas. Wir haben uns doch beide immer um ihn gekümmert."
Jonas seufzte erneut und legte sanft eine Hand auf Catharinas Schulter. "Es tut mir leid, Catharina. Aber ich habe mich entschieden."
Mit diesen Worten verließ Jonas das Zimmer, und Catharina blieb allein zurück, ihr Herz zerrissen und voller Angst vor der Zukunft. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, dass ihr Mann sich trennte und ihr gemeinsames Kind behalten wollte. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, während sie versuchte, einen Weg zu finden, mit dieser neuen Realität umzugehen.
Tage vergingen, und Catharina fühlte sich zutiefst verletzt und verwirrt. Sie sprach mit Freunden und ihrer Familie, die ihr Unterstützung und Trost gaben. Doch ihr Kampf um das Sorgerecht für ihr Kind wurde immer dringlicher. Sie wusste, dass sie nicht einfach aufgeben konnte.
Eine Woche später traf sie sich mit einem Anwalt, um ihre Optionen zu besprechen. Sie wollte Jonas nicht aus dem Leben ihres Kindes ausschließen, aber sie war fest entschlossen, eine gerechte Lösung zu finden, die auch ihr Recht als Mutter respektierte.
"Wir werden unser Bestes tun, um eine Einigung zu erzielen", versicherte ihr der Anwalt. "Es gibt rechtliche Schritte, die wir unternehmen können, um sicherzustellen, dass deine Interessen und die des Kindes gewahrt bleiben."
Catharina nickte entschlossen. Sie wusste, dass sie stark bleiben musste, nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihr Kind. Sie würde kämpfen, um eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel war.
In den nächsten Wochen und Monaten würde Catharina lernen müssen, mit den Veränderungen in ihrem Leben umzugehen und gleichzeitig für das zu kämpfen, was ihr am wichtigsten war: die Liebe und das Wohl ihres Kindes.
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Schatten der Vergangenheit
Fiksi PenggemarCatharina Engel hat eine schwere Kindheit hinter sich. Gewalt und Missbrauch prägten ihre frühen Jahre, bis sie endlich dem Albtraum entkommen konnten. Jahre später hat sie versucht, die Schatten der Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues...