1.Kapitel ☆

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                                         𝐋𝐢𝐥𝐥𝐢𝐚𝐧𝐚

Ich ducke mich aus seinem griff und versuche ihn mit meiner rechten Hand von mir weg zu stoßen. Doch trotz meiner schnellen Bewegung fängt er meine Hand ab, bevor diese ihn überhaupt berührt und schubst mich leicht nach hinten.

,,nochmal,,

der schweiß steht mir auf der Stirn und läuft mir langsam über die Schläfe. Ich kann nicht mehr.
Naja eigentlich kann ich seit schon mindestens 1 stunde nicht mehr, trotzdem stehe ich immer noch hier. Meine arme und beine werden immer schwerer und lassen meine Bewegungen immer schlampiger aussehen.ganz im Gegenteil zu meinem Bruder.
egal wie oft ich zu ihm aufschaue ich sehe ihn nicht schwitzen oder auch nur außer Atem
Das ist doch nicht normal.

Schon seit insgesamt 3 stunden stehen wir hier und sind am trainieren.
Okay ob man das wirklich training nennen kann weiß ich auch nicht. Langsam ist er auch verzweifelt mit mir.

Die ganze Zeit versucht er mir zu zeigen, wie ich mich verteidigen soll wenn jemand mich von hinten angreift und immer wieder fängt er meine Verteidigungen und Angriffe ab .
Was erwartet er denn auch? Er wird schon seit genau 16 Jahren für sowas trainiert.

,,ich kann nicht mehr,,

Bringe ich mühevoll außer Atem hervor.
Humorlos lacht er und bevor ich irgendetwas sagen kann steht er hinter mir.  Plötzlich dreht er uns beide, stellt mir ein Bein und bringt mich zum stolpern.kurz vor dem Aufprall auf dem Boden fängt er mich auf und hält mich mit einem arm in der Luft fest.

Egal wie sehr ich mich bewege, sein griff bleibt fest.
Das ist wieder der Beweis, dass wenn ein fremder mann mich angreifen würde, ich mich nicht selbst verteidigen könnte.
Und diese Tatsache lässt die Angst durch meinen Körper fließen.

,,kein anderer mann, würde aufhören nur weil du ,nicht mehr kannst,,

Er zieht mich hoch und ich lehne mich an die wand um nicht wegen meinen zitternden beine auf den Boden zu fallen.

Immer wieder erzählt er mir das selbe.schon seit ich 17bin trainiere ich mit ihm um mich verteidigen zu können falls ich angegriffen werde.nicht das ich glaube dass es passieren würde.ich meine er, meine andern Brüder und mein Vater lassen mich  nicht mal ohne Begleitung in die Stadt.immer muss einer von ihnen oder ein persönlicher Leibwächter dabei sein.

Jetzt bin ich 19 und muss das alles immer noch ertragen. Von all meinen Brüdern  ist Alejandro der schlimmste. Er ist mit 24 Jahren der älteste und wird auch die Mafia von unserem Vaters übernehmen.deshalb nimmt er alle seine aufgaben sehr ernst. Besonders wenn es darum geht die Familie und besonders mich zu beschützen. Das ich die einzige Schwester und auch noch die jüngste bin macht das alles nicht leichter.

Aus unserem kleinen Kühlschrank holt er 2 kleine Flaschen kaltes Wasser raus und reicht mir eine. Ich öffne sie und fange  direkt an gierig aus ihr zu trinken. Die kalte Flüssigkeit befeuchtet meinen trockenen Hals und kühlt langsam meine gestiegene Körpertemperatur . Ich trinke die Flasche zur Hälfte aus und lege sie dann neben mich.

,,ich finde du übertreibst,,

sage ich und lehne meinen Kopf an die wand hinter mir. Er trinkt seine Flasche aus und wirft sie dann in den Mülleimer neben der Tür.

,,wenn irgendwann mal wirklich was passiert, wirst du mir danken,,

Vielleicht hat er recht. Also es ist schon gut dass ich mich verteidigen kann falls etwas passieren ,sollte, aber ich bin mir trotzdem sicher , dass nichts passieren wird. Auch weil ich dieses Leben gar nicht leben will. Ich will einfach einen normalen Job haben. Einen Mann kennenlernen und eine Familie gründen. Weg von der Mafia und weg von dieser ganzen Gefahr.und wenn ich ein normales Leben führe wird mir schon nichts passieren. Hoffe ich zumindest. Während ich in meinen Gedanken versunken bin fällt mein Blick auf die Uhr an der wand gegenüber. Es ist schon 18:37Uhr. In genau 53 Minuten sollen wir alle fertig sein weil wir meinen Vater um 20 zu einem Geschäfts essen begleiten sollen.okay ein Geschäfts essen würde ich es jetzt wirklich nicht nennen.

Um ehrlich zu sein ist es ein Treffen zwischen Feinden.Falls man sich frage wieso man sich zu einem Essen mit seinem Feind trifft ? Um zum Beispiel darüber zu sprechen wer ,wo seine Ware verkaufen kann.  Ich begleite meinen Vater oder meine Brüder  fast nie zu sowas. Ich sitze lieber mit meiner Cousine abends auf dem Sofa und gucke eine Serie. Aber meinchmal muss ich mich auch mal blicken lassen. Heute weiß ich tatsächlich nicht was mich erwarten weil ich noch niemanden kenne.

Trotzdem weiß ich, dass es kein schöner Abend wird. Alejandro ist die Uhrzeit wahrscheinlich auch aufgefallen denn er hält mir seine rechte Hand hin und hilft mir hoch.

Gemeinsam verlassen wir unseren Keller und laufen den langen Gang bis zu den Treppen entlang. Hier gibt es bestimmt 20 räume die ich nicht kenne. Liegt daran das ich nicht in alle rein darf und um ehrlich zu sein will ich auch gar nicht wissen was sie in diesen Räumen machen. Während wir die Treppen hochlaufen hören wir schon eine kleine Diskussion zwischen meinen 2 anderen Brüdern.

,,immer wieder das gleiche,,

Seufzte Alejandro hinter mir genervt und entlockt mir so ein kleines Lachen. Oben angekommen sehen wir Lorenzo und António auf dem Sofa sitzen. Beide sind schon perfekt gestylt. Ihre dunkel braunen Haare sind zu locken gestylt. Beide tragen einen schwarzen Anzug  der zu ihren grünen Augen passen.
Meine Mutter Sitz neben ihnen in einem roten Kleid und beobachtet die Situation mit einem Augen rollen. Ihre schwarzen Haare hat sie zu einem Dutt hochgesteckt und ihr Schmuck bringt ihre Mandel braunen Augen zur Geltung. Alejandro bekommt einen Anruf und macht sich schonmal auf den Weg hoch in sein Zimmer um sich fertig zu machen. Als er weg ist verschränke ich die Arme vor der Brust.

,,was ist jetzt wieder los?,,

Frage ich. Als sie meine Stimme hören schauen alle mit einem Mal zu mir. Meine Mutter ist die einzige die redet.

,, soweit ich verstanden habe...,,

Sie macht eine kurze Pause

,, Lorenzo das Motorrad von Antonio und er will es ihm nicht geben,,

ich kräusle die Stirn und ziehe die Augenbrauen zusammen.

,,Kauf dir doch einfach eins. Genug Geld hast du ja,,

Sage ich verwirrt zu Lorenzo.
Er guckt mich an  als hätte ich gerade das dümmste seit langem gesagt.

,,das ist nicht das selbe,,

Sagt er und vertieft sich wieder darin,Antonio  zu erklären wieso er genau ,sein, Motorrad brauch. Und ich weis er wird es ihm nicht geben. Er liebt dieses Ding über alles.als ich jünger war hab ich mal ausersehen einen Ball dagegen geschossen und er war so wütend, das er den ganzen Tag nicht mehr mit mir geredet hat.
Da war nicht mal ein Kratzer!

Ich schüttle  nur den Kopf und mache mich auf den Weg in mein Zimmer.

,,Ich mache mich fertig,,

Rufe ich während ich die Treppen hochsteige, ein gedämpftes ,,beeil dich ,, von meiner Mutter dringt noch in meine Ohren bis ich in der ersten Etage ankomme und die Stille mich umhüllt.

Normalerweise laufen meine kleinen Cousinen spielend durch die Flure während meine Tante am Telefon mit einer Freundin redet oder ihren Töchtern hinterherrennt. Deswegen ist diese Ruhe ungewohnt. Der Grund dafür ist, dass sie mit meinem Onkel im Urlaub sind.

Ich laufe direkt zur ersten Tür  rechts und öffne sie.Beim betreten meines Zimmers schließe ich die Tür hinter mir und lehne mich mit dem Rücken gegen das kalte Holz.  Am liebsten würde ich duschen gehen und direkt ins Bett fallen  aber das muss leider noch ein wenig warten.

Meine kleine Wanduhr zeigt an dass ich noch  genau 45 Minuten habe  um unten zu erscheinen. Und zwar pünktlich denn, wenn mein Vater eines hasst dann wenn man unpünktlich ist.
Es wird knapp, aber irgendwie krieg ich das schon hin. Na dann mal los.

(Ich würde mich sehr über eure Meinung und eure Kommentare freuen )

𝑽𝒆𝒓𝒃𝒐𝒕𝒆𝒏𝒆 𝑺𝒆𝒉𝒏𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt