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Paar Tage sind vergangen und wir kommen echt gut miteinander klar. Wir sind zwei komplett verliebte Menschen, die sich auch wie ein Ehepaar benehmen. Wir erzählen uns von unseren Tag und machen alles möglich zusammen. Ich war echt glücklich mit ihm, und er anscheinend mit mir auch. Wir hatten in der ganzen Zeit als wir von unserem alten Zuhause ausgezogen sind keinen Kontakt zu unseren Eltern. Wir wollten auch weiterhin nicht viel mit ihnen zutun haben, welches sich aber heute änderte.

„Und wer war es?" fragte ich Jamal als ich ihn von hinten auf dem Sofa umarmte.

„Meine Mutter" kam von ihm überzeugend.

Sie bat uns, für ein paar Tage bei ihnen zu wohnen. Ich war zunächst zögerlich und hatte ein ungutes Gefühl dabei, aber Jamal versicherte mir dass alles in Ordnung sei.

Ich stimmte zu und wir beide beschlossen schon heute Abend zu ihnen zu fahren.

Ich packte ein kleinen Koffer und tat da meine Sachen hinein, für 1-2 Tage, da Jamal bei seinen Eltern noch einige Sachen hat zum auskommen.

Wir fuhren zu seinen Eltern und Jamal wurde herzlich begrüßt. Ich hingegen wurde garnicht beachtet. Seine Mutter wirkte distanziert, fast abweisend. Ich versuchte, es nicht zu beachten, doch das Gefühl der Unruhe blieb.

Wir beide gingen in unser Zimmer und tauschten uns bisschen aus.

„Alles gut, interessiere dich nicht für sie" versuchte Jamal mich aufzumuntern.

Ich stimmte ihn zu und wir gingen wieder zu den anderen. Am Abend saßen wir alle am Esstisch. Jamals Vater wirkte nervös und seine Mutter starrte mich an, als wolle sie mich durchschauen. Jamal spürte meine Unsicherheit und versuchte mich zu beruhigen. Er legte seine Hand auf mein Bein und flüsterte mir zu, dass alles gut sei.

Doch dann kam es. Jamals Mutter wollte etwas sagen.

„Wir müssen mit euch was bereden" sagte Jamals Mutter.

Doch sein Vater unterbrach sie. „Nein, noch nicht"

Es folgte ein stummer Blickwechsel zwischen den beiden. Jamal und ich schauten uns ebenfalls verwirrt an. Was wollten sie uns sagen? Was war so wichtig, dass sein Vater es nicht jetzt aussprechen konnten?

Anscheinend einigten die beiden sich darauf uns es heute doch nicht zu erzählen und beließen es dabei. Ich spürte, wie die Spannung im Raum immer dichter wurde. Ich hatte das Gefühl das etwas Schlimmes auf uns zukommen würde.

Wir aßen noch zu Ende und ich räumte ab.
Im Zimmer genoßen wir die Zeit wieder alleine. Aber irgendwie hatte ich immer noch ein unwohles Gefühl. Was meinten Jamals Eltern? Was wollten sie uns sagen?

...

Am nächsten Morgen standen wir beide etwas später auf, da wir gestern Nacht noch etwas länger wach geblieben sind. Wir bleiben noch bisschen im Bett und kuschelten miteinander bis wir gerufen wurden. Schnell machten wir uns frisch und eilten ins Wohnzimmer, wo schon alle saßen und mit dem frühstücken begonnen haben. Wir begrüßten alle und setzten uns zu zweit hin.

Gerade als wir mit Frühstücken fertig geworden sind, sprach Jamals Mutter.

„Also... was wir euch gestern sagen wollte ist" fing die Mutter an.

„Es wäre besser wenn ihr euch trennt" fuhr der Vater fort.

„Wie bitte?" sagten Jamal und ich gleichzeitig schockiert.

Sein Vater erzählt uns beiden, dass unsere Familien sich mal wieder gestritten hatten und er der Meinung war das wir beide uns sowieso nicht verstehen würden.

Jamal lehnte dies direkt ab und aussagte direkt gegen seiner Familie. Ich war komplett im Schock und wusste nicht was ich machen soll. Aufeinmal fingen sie an auf berbisch zu reden und Jamal wurde immer lauter.
Seine Familie wollte aber nicht aufhören, Jamal zu überreden sich von mir zu trennen, weshalb er meine Hand nahm und mich in unser Schlafzimmer zog.

„Ich kann's nicht fassen" sagte er und ging dabei durch seine Haare.

„Alles wird gut, lass einfach von hier weg" sagte ich mit einer ruhigen Stimme um ihn zu beruhigen.

„Du kennst sie nicht. Die würden alles tun um das zu machen was sie wollen" brüllte er strenge und haute dabei gegen einen unstabilen Schrank.

Ich merkte wie er versuchte sich zu beruhigen und unter Kontrolle zu kriegen.

Eine weitere Nacht in der ich nicht vernünftig schlafen konnte. Wie so tun sie das nur? Erst mal aus zwang verheiraten und jetzt sagen das wir uns trennen sollen? Ich lieb Jamal. Und er mich doch auch, oder? Der wird unsere Beziehung nicht einfach so weg werfen, immerhin hat er gesagt das er mich auch liebt und mich auch so behandelt, und das nicht nur einmal. Trotzdem geht dieses unwohle Gefühl nicht weg.

Mit wenig Schlaf wachte ich durch die Sonnenstrahlen, die durch unsere hellen Gardinen gingen auf und sah Jamal nicht neben mir. Hektisch schaute ich mich überall um, jedoch ohne Erfolg. Ich dachte das er bestimmt raus gegangen ist, an die frische Luft um das von gestern nochmal zu bearbeiten, doch bis dahin wusste ich nicht was auf mich zu kommt...

...

„Willst du mich verarschen?!" schrie ich Jamal an. Fast überrollten Tränen meine Wange und ich merkte wie die Hitze in mir stieg.

„Das ist das beste für uns, vertrau mir" versuchte er sich zu erklären.

Wie es zu dieser Situation gekommen ist? Ganz einfach, Jamal beschloss auf seine Eltern zuhören. Er versuchte mir zu erklären, das es besser wäre getrennt Wege zu gehen.

„Gova es war sowieso eine Zwangsheirat"

„Meinst du das Ernst? Jamal ich schwöre dir, wenn du Spaß machst, bring ich dich um"

Er antwortete nicht. Meine Tränen konnte ich sowie meine Wortwahl nicht mehr zurückhalten. Ich beleidigte ihn, mit allen Schimpfwörtern doppelt die ich kannte. Jedoch zeigte er keine Emotionen. Ich werd noch verrückt. Stattdessen nahm er seine Hand, umfasste meinen Unterarm damit und zog mich an seine Brust näher ran.

„Hast du mich je geliebt?" fragte ich währenddessen ich versuchte mich von seinen Griff zu befreien und meine Tränen seine Hand runter krochen.

„Natürlich" sagte er und kam meinem Gesicht näher.

„Warum dann? Liegt es an mir? Warst du nicht glücklich mit mir?" weinte ich.

„Es wäre besser für uns, das zu tun was meine Eltern von uns verlangen. Sie würden sonst nicht aufgeben uns zu trennen. Ich liebe dich Lara, und das weißt du."

Ausreden. Alles nur Ausreden. Würde es mich wirklich lieben, würde er es wenigstens versuchen.

Direkt packte ich meine Sachen in dem Koffer, welches ich mitgenommen habe und stürmte aus der Tür raus. Dort begegnete ich schon ,meine Schwiegermutter' die mich mit eine sehr hässlichen und provokanten Lächeln anschaute. Sie hat es geschafft.

Mit meinem Koffer und komplett verwischten Make up im Gesicht, lief ich zu meiner alten Arbeit im Blumenladen. Ich wusste das Sara dort sein wird, meine mittlerweile beste Freundin.

Dort angekommen erzählte ich ihr alles und konnte meine Tränen nicht unterdrücken. Sie wusste alles über mich, und ich auch über sie. Sie bot mir an bei ihr solange zu bleiben, da ich sonst keinen hatte der mich aufnehmen würde. Zu meinen Eltern wollte ich nicht gehen, sie können niemals sich dafür entschuldigen was sie mir angetan haben...

Zwangsheirat?! | Skandal Story |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt