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„Der will mich doch verarschen?" schrie ich schon fast in unseren ganzen Wohnzimmer rum.

Sara schaute mich mit einem bemitleidenden Blick an.

„Wie konnte er nur?" hauchte ich nun eher zu mir selbst als zu ihr.

Sara zeigte mir grad ein Video von Jamal im Club. Wie naiv ich war, das ich Jamal erneut vertraut habe. Zwar tanzte er nicht oder sonst was, aber seine Anwesenheit im Club. Wer weiß was davor oder danach er noch dort getrieben hat?! Ich fühlte mich als wäre ich ein weiteres Mal in diesem Dunkeln, schwarzen Loch gefallen. Wieder von der selben Person. Wie konnte ich mich nur so schnell auf ihn einlassen? Sollte ich ihn auch nur in meine Finger bekommen werde ich ihn eigenhändig umbringen und in ein Brunnen werfen. Sara versuchte mich weiterhin zu trösten und zu beruhigen, aber ich hörte nicht auf sie. Ich war in meinen Gedanken gefangen. Ich dachte an etwas, an ihm, aber gleichzeitig fühlte sich alles in mir leer.

Ein klingen, zog mich aus meinen Kopf heraus. Ich schaute verwirrt Sara an die mich mit dem selben Blick empfange. Ich beschloss nach zugucken und machte mich auf dem Weg zur Eingangstür.

Wenn man vom teufel höhst persönlich spricht. Das mein er doch nicht ernst?! Was zur Hölle sucht er jetzt hier? Hinter mir spürte ich nach einigen Sekunden auch schon die Anwesenheit von Sara. Ich schaute sie an und versuchte mich im Griff zu kriegen um nicht sofort auf ihn los zu springen. In der Hand hielt er ein roten Blumenstrauß.

„Was los, habibti?" fragte er und konnte wahrscheinlich die Traurigkeit und die Wut in meinem Gesicht ablesen.

Habibti? HABIBTI? „Dein Habibti kannst du dir wo anders einstecken"

„Hä was ist denn los" sagte er und huschte mit seinen Blick mal zu mir und dann wieder zu Sara. Ich denke mal, er versuchte die Situation einzuschätzen. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet das wir von deiner Anwesenheit im Club erfahren. Er kam ein Schritt näher, das ich jetzt weiter noch oben, in seine Augen schauen musste. Er hob seine Hand und kam meinem Gesicht näher, wahrscheinlich um mich anzufassen und damit mich zu beruhigen, aber bevor er dies überhaupt machen konnte schlug ich seine Hand weg.

„Woher weißt wo ich wohne?" fragte ich und war wegen seiner Anwesenheit hier schockiert.
Sein Blick huschte zu Sara und verblieb da für einige Sekunden. Sara hat dem erzählt das wir hier wohnen? Das ist doch ein schlechter Scherz.

„Das war bevor ich das herausgefunden hab" verteidigte sie sich.

„Was herausgefunden hat?" hackte er nach. Mit einem Blick zu Sara, deutete ich auf ihr Handy damit ich ihm zur Rede stellen kann was er im Club sucht.

Gesagt, getan zeigte ich ihm das Video und anstatt das er bloßgestellt oder entlarvt aussah, lachte er. Er lachte. Ich krieg die Krise.

„Was lachst du so dreckig, erklär das mal" forderte ich auf.

„Kann ich erst reinkommen und dann erklär ich euch alles in Ruhe" es klang eher als eine Aufforderung ihn reinzulassen, statt eine frage.

„Nein!"

„Ich hatte ein Auftritt im Club. Club Auftritt. Ich bin Rapper, schon vergessen?"

Oh.

Huch. Beschämt gaben ich und Sara und blicke zu. Ich merkte wie ich rot ich anlief. Da haben wir wohl was falsch verstanden.

„Warum sagst du dann mir dann nicht Bescheid" versuchte ich weiterhin die Schuld bei ihm zu finden.

„Ich war bisschen beschäftigt, tut mir leid" sagte er schließlich. Ich fühlte mich schuldig und direkt zog ich ihn näher an mich heran, legte meine Arme um seinen Nacken und genoss seine Nähe, sein Geruch, seine Anwesenheit. Dies erwiderte er ohne zu zögern.

„Es tut mir leid" hauchte ich in sein Ohr rein. Jamal drückte mir noch ein Kuss auf meine Schläfe, bevor ich ihn mit in die Wohnung zog.

...

Wir waren zusammen im Wohnzimmer und unterhielten uns, als jamal ein Thema eröffnete. „Wann willst du wieder zu mir, nach Hause kommen?"

Zunächst war ich verblüfft und hab mit der Frage nicht gerechnet. Ich hatte auch noch nicht einmal darüber nachgedacht, wieder mit ihm zuziehen und Sara, genauso wie Kaan, alleine zu lassen. Das könnte ich niemals tun. Und dies antwortete ich auch. „Ich lasse Sarra und Kaan niemals alleine".

„Nein ist schon gut" mischte sie sich ein. „Ich schaff das schon mit Kaan alleine"

Nein tut sie nicht, und das weiß ich sehr gut. Die Arbeit und sich gleichzeitig um Kaan, alleine, zu kümmern ist härter als man denkt. Ich liebe beide und werde sie nicht alleine lassen.

Lange diskutierten wir mit einander und kamen endlich auf ein Beschluss. Ich bleib mit Sarra und Kaan solange, bis sie niemanden kennengelernt hat, der auf sie und Kaan aufpassen wird. Kann sein das es eine lange Suche wird, oder doch kürze als gedacht. Innerlich wollte ich, mit Jamal wieder wie früher sein. Alles zusammen tun und machen was wir möchten. Jeden Morgen zusammen aufwachen und nach der Arbeit einfach nur die Zweisamkeit genießen.

Zwangsheirat?! | Skandal Story |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt