4: Blicke

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Annalena Pov:
Ich wurde von dem nervigen Wecker wach. Ein Blick auf mein Handy sagte mir, das es 06:45 Uhr war. Heute stand eine Debatte im Bundestag an und auch ich würde heute eine Rede halten müssen. dank meiner Kopfschmerzen überlegte ich kurz, ob ich nicht einfach zu Hause bleiben sollte, aber das wäre besonders jetzt in der heißesten Phase des wahlkampfs keine gute Idee gewesen. Ich musste mich im Fernsehen präsentieren und so viele wie möglich Interviews halten. Nach der Debatte im Bundestag stand heute Abend auch noch ein Termin bei der NDR talkshow an.

Ich stand auf und ging ins Bad wo ich mein Gesicht wusch und meine Zähne putzte. Ich eielte schnell in die Küche um meine Kaffeemaschine anzustellen und dann ins Schlafzimmer um mir Klamotten für den heutigen Tag zu suchen. kurzerhand entschied ich mich für einen blauen Blazer, eine weiße Bluse ,eine passende Hose zu dem Blazer und schwarze High Heels. Ich packte mir noch eine schwarze Jeans und eine andere weiße Bluse ein, die ich dann später in meinem Büro im Bundestag anziehen wollte ,da ich für das abendliche Interview etwas anderes tragen wollte. Ich zog mich schnell an, holte meinen Kaffee aus der Küche ,trank ihn und aß dabei den Rest von meinem obstteller. Ich entschied mich dazu ,nachher auf dem Weg noch ein Mal beim Bäcker mir ein Brötchen zu holen, dann ging ich zurück ins Bad, schminkt mich und packte meine Tasche und meine Unterlagen ein und ging zum Auto wo der Fahrer schon auf mich wartete .

Unterwegs hielten wir kurz beim Bäcker an und danach fuhren wir zum Bundestag. Ich stieg aus und natürlich stand ich sofort ,wie die letzten Male schon, in einer Masse aus Journalisten, die massenhaft Bilder von mir machten . Gegen kurze Interviews entschied ich mich dennoch und ging schnellen Schrittes in das Gebäude ,da ich nicht zu spät kommen wollte. als ich in den Plenarsaal trat sah ich schon eine gut gelaunte Claudia Roth auf mich zukommen . Wir redeten kurz über das gestrige triell und dann wollte ich mich auch zu meinem Platz setzen, wurde aber unterwegs aufgehalten von einer Hand die meinen Arm hielt und dann eine Stimme die  erklang. Natürlich war es der Lindner. „Sie haben den laschet aber schön alt aussehen lassen gestern.” sagte er als ich ihn ansah. „Das hätte ich gar nicht von ihnen erwartet. Beinahe hätte ich ihnen teilweise sogar recht gegeben.”
„ Ach, haben sie nicht erwartet, dass ich vielleicht ,weil ich eine Frau bin, nicht mit den anderen mithalten kann.” entgegnete ich ihn trotzig. „ Nein. Ich erwarte ,dass sie das nächste mal etwas mehr Haut zeigen. Irgendwie müssen sie ja Wähler dazu bekommen.” zwinkerte er mir zu . in mir kocht es förmlich doch bevor ich ihm etwas entgegen konnte hörte ich auch schon Bärbel Bas Stimme. sie hatte die Sitzung eröffnet und bat alle Kollegen sich zu setzen. ich wurf Lindner noch einen wütenden Blick zu , was ihn aber anscheinend noch mehr freute. danach begab ich mich zu meinem Platz . meine Gedanken schweifen sofort ab, aber nicht an den Albernen Macho, der anscheinend mit jeder schläft , die ihm über den Weg läuft, sondern dachte ich an den Platz neben mir der natürlich frei war.  was hatte ich auch anderes erwartet. ich sah mich um und konnte einen gut gelaunten Olaf Scholz auf der regierungsbank entdecken.  ihn zu beobachten war nicht schwer da er in meinem blickwinkel saß . er hatte mich gestern schon so komisch angeschaut und als ich rüber zur CDU sah, sah ich auch ein armin Laschet der allerdings ziemlich geschafft aus sah. ist auch besser so ich habe noch nicht mal richtig angefangen.

Ich hörte den Abgeordneten zu und wurde schließlich selbst aufgerufen. ich erhob mich und spürte, dass sich auf den Plätzen meiner Partei angespanntheit bereit machte. ich durfte mir keine Fehler mehr leisten. entschlossen ging ich auf das rednerpult zu und begrüßte Bärbel Bas so wie meine Kollegen und Kolleginnen. meine Rede verlief gut und versprochen hatte ich mich auch nicht. ich zog über die CDU her und vor allen Dingen gehe ich auf Herrn merz ein, der hatte teilweise ein schlimmeres Verhalten drauf als dieser Laschet. ich bekam Applaus von meiner Partei von der Linken und sogar von vielen Abgeordneten der SPD und wenn ich mich nicht getäuscht habe hat sogar kurz ein Christian lindner seine hände zusammen geführt. Ich bedankte mich, griff nach meinen Zettel und ging zurück zu meinem Platz. während ich zu meinem Sitz lief spürte ich die Blicke, die vor allen Dingen aus der regierungsbank auf mich trafen. als ich saß sah ich auf einmal einen Zettel vor mir liegen. auf diesen stand geschrieben:

10 Minuten nach der Sitzung in meinem Büro .
O. Scholz

Ich blickte auf und sah, dass er mich beobachtete ,wie ich den Zettel gelesen habe. ich schaue etwas verwirrt und in mir machte sich eine Spannung breit. was er wohl wollte? Ich verfolgte die weiteren reden und fieberte einem Ende der Sitzung entgegen. gegen 12 Uhr leitete Bärbel die mittagspause ein. Ich stand auf und packte mein Zeug zusammen. noch einmal schaute ich zurück auf den Platz der neben mir immer noch frei war. ein bedrückendes Gefühl machte sich in mir breit, doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte ging ich nach vorne und wollte an der regierungsbank vorbei die Treppen hoch gehen um zum Büro des aktuellen Finanzministers zu gelangen. dabei ging ich an den vordersten Plätzen der CDU vorbei ,wo ich schon ahnen konnte ,dass über mich geredet wurde, denn Merz und Laschet sprachen miteinander und als ich an ihn vorbei ging schauten sie mich mit bösen Blicken an und ich konnte auch ihren Blicken weiter auf mir spüren. ich ging die Treppen hinauf und gelangte in einen langen Gang. endlich sah ich auf einen der Schilder: Finanzminister o. Scholz
Ich klopfte an der Tür.
„Herein.”

Hinter verschlossenen Türen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt