1: Fast schon zu selbst sicher

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29.08.2021
Olaf Scholz:
Er sah in den Spiegel.
Heute sah man ihm Gott sei Dank nicht an, wie schlecht er doch eigentlich geschlafen hatte. Kein Wunder bei den ganzen Trubel die letzten Wochen. Das der Wahlkampf anstrengend und kräftezehrend würde, das war ihm schon bewusst, aber dennoch hielt er sich gut. In den Momentanen Umfragen lag er vorne. Heute könnte er also mit einer gewissen Stärke vor die Kamera treten. Jedenfalls hatte er sich nicht soviele Fehler geleistet, wie seinen Konkurrenten. Aber mal ehrlich, wie dumm kann man sein und sich filmen lassen, wie man lacht während man in einem Überflutungsgebiet steht. Oder denkt ein Buch schreiben zu müssen, wo der Teil den man kopiert hat größer ist, als das Ego von Christian Lindner. Das muss man auch erstmal schaffen... .
Naja bei ihm selbst war ja auch nicht alles glatt gelaufen, aber was ist schon so ein cum ex Skandal... .

Auf einmal riss ihm jemand aus den Gedanken. Er schaut in den Spiegel und sah das die Tür aufging und ohne zu klopfen sein Manager eintrat.
„Sie lernen es aber auch nie, oder? Sie sollen gefälligst anklopfen, bevor sie hier einfach reinplatzen.” fuhr ich ihn an. Warum ich allerdings so gemein klang wusste ich nicht. Normalerweise fand ich es ja lustig, wie unbeholfen er manchmal war, aber so langsam nervt es mich einfach nur noch. „Oh. Verzeihung” sagte Tom und schloss dabei wieder die Tür. Ich drehte mich um und schaute in die Richtung, wo vor wenigen Sekunden ein sehr verschwitzter Anfang 20 jähriger stand. Mit einem verwirrten Blick musterte ich die Tür.
Es klopfte.
„Herein” hörte ich mich noch sagen und sah wie die Tür wieder aufging und ich in das selbe verschwitzte Gesicht blickte, wie vor wenigen Sekunden. Ich musterte ihn und fragte: „ Ihr Ernst?” Ich bekam nur ein Lächeln zurück. „Ist jetzt noch irgendwas oder worauf warten sie, wollen sie mir vielleicht das Wetter für morgen mitteilen?” „ ohja Verzeihung, ich vergaß. In 10 Minuten müssen sie fertig sein. Der Dreh startet in 20 Minuten.” sagte Tom. „Danke, sonst noch was?” „Nein eigentlich nicht.” während er das sagte schloss er langsam die Tür. „ Ah und morgen soll es regnen und gewittern.”  Ich hörte ihn lachen und wollte ihm noch einen genervte Blick hinterher werfen doch die Tür war schon zu. Ich stand auf und ging zu dem kleinen blauen Sofa was in der Mitte des Raumes stand. Davor lag auf einem kleinen Tisch mein Handy. Ich setzte mich und schaute die neusten Nachrichten an. Überall waren anzeigen mit Bildern wo man uns zu tritt Reinbearbeitete. Ich sah eigentlich sehr gut aus. Dennoch konnte ich mit einem oder besser gesagt mit einer nicht mithalten. Baerbock sah schon gut aus, das musste man ihr schon lassen. Und besser auszusehen, als dieser kleine CDUler war nicht allzu schwer.

* Rückblick: Als ich erfuhr wer die anderen Kanzlerkandidat waren wurde ich mir eigentlich schon zu Sieges sicher. Armin laschet ist kein großer Konkurrent. Er schießt sich schon selber aus der Bahn. Und dank dem Gesetz, das nur einer Kanzler werden kann und keine Doppel Kanzlerschaft geht. Das grüne dreamteam wäre gemeinsam schon schwierig gewesen zu besiegen, aber alleine sind beide aufgeschmissen. Dennoch waren wir uns in vielen Dingen nahezu einig und ich malte mir schon aus, wie ich in den Koalitionsverhandlungen auf jeden Fall mit den Grünen sprechen würde.*

Ich checkte noch meine Instagram Seite. Man sagt mir mal, das es heutzutage wichtig sei so etwas zu haben um auch die etwas jüngern Wähler zu erreichen. Dieses TokTik oder wie das hieß wollte ich erstmal noch nicht. Ich bekam eine Nachricht. Irgendwer hatte mich wohl verlinkt. Bestimmt irgendjemand aus meiner Partei der mir das beste für gleich wünschte, doch ich irrte mich, denn als ich auf die Mitteilung drückte sah ich den Account von baerbock. Diese hatte ihren Followern mitgeteilt, dass sie gleich den Fernseher einschalten sollten, da das triell live übertragen wurde. Sie verlinkte mich und laschet. Ich überegte ob ich einen Kommentar schreiben sollte, doch ich entschied mich nur ihren Beitrag zu reposten.

Es klopfte wieder. Ich blickte auf und sah meinen Manager der bereits im Zimmer stand. „ Und wenn sie jetzt noch auf ein “Herein“ warten, dann sind wir schon mal nen Stück weiter." Sagte ich diesmal mit einem lächeln auf den Lippen.
„Mit der Erziehung machen wir in ein paar Stunden weiter, jetzt wartet erstmal der erste große Schritt zum Kanzler auf sie.” Das er anscheinend ein großer Fan von mir war lässt er mich oft wissen.
Ich stand auf. „Na dann zeigen wir diesen Anfängern mal, wer hier der Boss ist oder wird. Ob ich laschet heute schon zum weinen bringe?” ich lachte und mit einem Blick in den Spiegel und einem nicken trat ich aus der tür in einen lange Gang. Ich holte tief Luft und Schritt festen Schrittes los.
Der Kampf beginnt.

Hinter verschlossenen Türen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt