Kapitel 5

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Haruka und Mitsuri standen in der gemütlichen Küche von Mitsuris Haus, umgeben von den goldenen Gläsern voll frischem Honig. Die warme Atmosphäre war ein Trost, der Haruka half, ihre Sorgen vorübergehend zu vergessen. Mitsuri summte ein fröhliches Lied, während sie mit einem Lächeln die gläsernen Behälter füllte.

„Du bist wirklich gut darin, Haruka," sagte Mitsuri mit einem strahlenden Lächeln. „Der Honig sieht perfekt aus. Es ist schön, dich hier zu haben."

Haruka lächelte schwach und versuchte, sich an der positiven Stimmung festzuhalten. „Danke, Mitsuri. Ich fühle mich auch besser, wenn ich hier bin, bei dir."

„Du machst den ganzen Prozess viel angenehmer," erwiderte Mitsuri. „Es ist so eine Freude, mit dir zu arbeiten."

Doch plötzlich begann Haruka zu husten, und der Husten war so stark, dass sie sich den Mund abdecken musste. Der plötzliche Ausbruch machte die Bienen nervös, die um die Küche schwirrten und ein summendes Geräusch von sich gaben. Mitsuri warf einen besorgten Blick auf Haruka.

„Bist du okay?" fragte Mitsuri besorgt. „Das Husten klingt ernst."

Haruka nickte, obwohl sie den Schmerz in ihrer Brust spürte und sich schwach fühlte. „Ja, ich bin nur etwas erkältet," sagte sie und versuchte, den Husten zu unterdrücken. Doch es war zu spät; der Husten hatte sie erschöpft.

Mitsuri half ihr, sich auf einen Stuhl zu setzen, und begann, den Raum zu lüften, um die Bienen zu beruhigen. „Setz dich einen Moment hin, Haruka. Ruh dich aus, während ich das hier aufräume."

Haruka nickte dankbar und ließ sich zurückfallen. Doch je länger sie dort saß, desto mehr schien ihre Kraft zu schwinden. Der Fluch, der seit Generationen die Aizawa-Familie belastete, schien sich wieder in ihrem Körper bemerkbar zu machen. Niemand in ihrer Familie war älter als dreißig Jahre geworden, und Haruka konnte die düstere Realität nicht aus ihrem Kopf verbannen.

Mit jedem Atemzug, den sie tat, fühlte sie sich zunehmend schwächer. Sie schloss die Augen, versuchte, die Tränen zurückzuhalten, doch die Erinnerung an Muichiro und das, was sie verloren hatte, übermannte sie erneut.

Plötzlich schossen ihr die Tränen in die Augen, und sie begann zu weinen. Die Kälte in ihrem Herzen schien sich mit der Kälte in ihrem Körper zu vermischen. Sie weinte, als wäre es das einzige, was sie noch tun konnte, um den Schmerz zu lindern.

Mitsuri kam sofort zu ihr zurück, als sie das Schluchzen hörte. „Haruka," sagte sie sanft und setzte sich neben sie. „Was ist los?"

Haruka konnte sich kaum beruhigen, ihre Stimme war kaum hörbar zwischen den Schluchzern. „Es ist... ich kann nicht aufhören, an Muichiro zu denken. Er ist zurück, aber ich kann ihm nicht vergeben. Ich will ihn zurück, aber... ich habe so viel Angst."

Mitsuri legte beruhigend eine Hand auf Harukas Schulter. „Es ist okay, solche Gefühle zu haben. Es ist schwer, mit dem Verlust und dem Schmerz umzugehen, besonders wenn du jemandem noch so viel bedeutest. Aber du musst dich nicht alleine damit auseinandersetzen."

„Aber was ist, wenn ich nicht genug Zeit habe?" schluchzte Haruka. „Der Fluch... ich werde vielleicht nicht einmal dreißig Jahre alt werden. Wie kann ich jemals glücklich sein, wenn ich nicht weiß, wie lange ich noch habe?"

Mitsuri atmete tief durch, ihre Augen zeigten Mitleid und Verständnis. „Haruka, ich kann deinen Schmerz verstehen, aber du darfst dich nicht von den Ängsten über die Zukunft lähmen lassen. Es gibt Dinge, die du nicht kontrollieren kannst, wie den Fluch, aber es gibt Dinge, die du beeinflussen kannst – deine Entscheidungen, wie du mit deiner Zeit umgehst und wie du dein Herz führst."

When Love Meets The Mist [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt