Kapitel 7

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Haruka stolperte in Mitsuris Haus, völlig durchnässt und zitternd vor Wut und Trauer. Ihre Haare klebten an ihrem Gesicht, und ihre nassen Kleider hinterließen Spuren auf dem Boden. Mitsuri, die gerade in der Küche war, drehte sich überrascht um, als sie die Tür zuknallen hörte.

„Haruka?" Mitsuri sah die durchnässte Gestalt ihrer Tsugoku und rannte sofort zu ihr. „Was ist passiert? Bist du verletzt?"

Doch bevor Mitsuri etwas unternehmen konnte, sah sie, wie Haruka plötzlich gegen die Wand schlug. Ein dumpfer Schlag hallte durch den Raum, als Haruka ihre Faust erneut gegen die hölzerne Wand stieß, diesmal härter und mit mehr Wut.

„Verdammt! Warum kann ich ihn nicht einfach vergessen? Warum kommt er immer wieder und macht alles schlimmer?!" Harukas Stimme zitterte, Tränen liefen über ihre Wangen, als sie weiter schlug, ihre Zähne fest zusammengebissen. „Warum tut es so weh?!"

Mitsuri sah schockiert zu, wie Haruka sich völlig in ihrer Wut verlor. Die sonst so ruhige und kontrollierte Haruka war kaum wiederzuerkennen. Mitsuri trat näher, packte ihre Hände sanft, um sie davon abzuhalten, sich zu verletzen. „Haruka, hör auf... du tust dir weh!"

Haruka starrte Mitsuri einen Moment lang an, ihre Augen glitzerten vor Tränen und Schmerz. „Es tut alles so weh, Mitsuri... ich weiß nicht mehr, was ich fühlen soll. Muichiro... er kommt einfach immer wieder in mein Leben und..."

Ihre Stimme brach, und sie ließ sich langsam an der Wand hinuntergleiten, ihre Hände zitterten, als sie ihren Kopf in die Knie vergrub. „Ich... ich kann nicht mehr," flüsterte sie verzweifelt. „Ich hasse ihn dafür, dass er mich immer wieder verletzt, aber ich... ich kann nicht aufhören, ihn zu lieben."

Mitsuri kniete sich neben Haruka und legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter. „Es ist okay, so zu fühlen, Haruka," sagte Mitsuri sanft. „Liebe ist nicht einfach, besonders wenn so viel Schmerz damit verbunden ist. Aber du musst nicht alles allein durchstehen. Ich bin hier."

Haruka hob ihren Kopf, ihre Augen gerötet und voller Verzweiflung. „Aber was, wenn ich ihm nie vergeben kann? Was, wenn ich ihn nie vergessen kann? Ich will ihn hassen, aber ich kann es nicht. Es tut zu sehr weh, ihn in meiner Nähe zu haben, aber ohne ihn... fühlt sich alles leer an."

Mitsuri nickte verständnisvoll und strich Haruka sanft über den Rücken. „Manchmal ist Liebe genau das: ein schmerzhafter Widerspruch. Aber vielleicht geht es nicht darum, ihn zu hassen oder zu vergessen. Vielleicht musst du lernen, mit dem Schmerz umzugehen und herauszufinden, was du wirklich willst."

Haruka schluchzte erneut, ihre Schultern bebten unter dem Gewicht ihrer Emotionen. „Ich wünschte, ich wüsste, was das Richtige ist..."

Mitsuri zog sie sanft in eine Umarmung. „Du musst dir selbst Zeit geben, Haruka. Du bist stärker, als du denkst. Egal, wie sehr es wehtut, irgendwann wirst du wissen, was du tun musst."

Für einen Moment blieb Haruka einfach in Mitsuris Armen, ließ sich von der Wärme der Umarmung trösten. Ihre Tränen versiegten langsam, und sie spürte, wie die Anspannung in ihrem Körper nachließ. Doch die Verwirrung und der Schmerz in ihrem Herzen blieben.

„Ich weiß nur nicht, ob ich ihm je wieder vertrauen kann," flüsterte Haruka schließlich. „Er hat mich einmal im Stich gelassen... wie soll ich glauben, dass es diesmal anders wird?"

Mitsuri löste sich leicht von der Umarmung und sah Haruka in die Augen. „Das Vertrauen wieder aufzubauen wird nicht einfach sein. Es braucht Zeit, und es braucht beide Seiten, um daran zu arbeiten. Aber du musst für dich selbst entscheiden, ob du bereit bist, ihm diese Chance zu geben."

Haruka nickte langsam. Sie wusste, dass Mitsuri recht hatte, aber es fühlte sich an, als wäre ihr Herz in zwei Hälften gerissen. Einerseits liebte sie Muichiro immer noch – trotz allem. Andererseits hatte er ihr so sehr wehgetan, dass sie nicht sicher war, ob sie ihm noch einmal vertrauen konnte.

„Ich brauche Zeit," flüsterte Haruka leise, während sie den Blick senkte. „Ich weiß nicht, ob ich ihm vergeben kann, aber ich werde es versuchen. Irgendwann."

Mitsuri lächelte leicht und legte erneut ihre Hand auf Harukas Schulter. „Das ist alles, was du tun kannst. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, Haruka. Niemand erwartet, dass du sofort weißt, was das Richtige ist."

Haruka seufzte und lehnte ihren Kopf gegen die Wand. Der Regen draußen hatte aufgehört, aber der Sturm in ihrem Herzen tobte weiter. „Danke, Mitsuri. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde."

„Du bist nie allein, Haruka," sagte Mitsuri sanft. „Egal, was passiert."

Haruka schloss die Augen und versuchte, die Verwirrung und den Schmerz in ihrem Inneren zu beruhigen. Doch tief in ihrem Herzen wusste sie, dass der Weg, der vor ihr lag, noch lange und voller Herausforderungen sein würde.

When Love Meets The Mist [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt