Kapitel 16

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Haruka spürte das vertraute Kratzen in ihrer Kehle und hielt sich instinktiv die Hand vor den Mund. Doch dieses Mal war es anders – der Husten kam mit einer Heftigkeit, die sie erschütterte. Sie krümmte sich leicht vor Schmerz, als der Husten stärker wurde. Muichiro, der gerade noch ruhig an der Seite gestanden hatte, sprang sofort zu ihr und packte ihre Schulter.

„Haruka! Was ist los?" Seine Stimme klang besorgt, fast panisch.

Haruka konnte nicht antworten. Sie spürte, wie das Brennen in ihrer Kehle zunahm, und mit einem letzten, heftigen Hustenstoß spuckte sie Blut auf den Boden. Ihre Augen weiteten sich vor Schock, als sie das rote Blut auf ihrer Handfläche sah. Muichiro erstarrte für einen Moment, bevor er sie fest an sich zog.

„Haruka!" Muichiro klang verzweifelt, als er sie festhielt. „Du blutest!"

Haruka zitterte, ihre Kraft schwand schnell, und sie lehnte sich gegen Muichiros Brust, unfähig, das Blut zu stoppen. „Es... es tut mir leid..." flüsterte sie kaum hörbar. „Ich... wollte dich nicht beunruhigen."

„Rede keinen Unsinn!" Muichiro hielt sie noch fester, fast so, als hätte er Angst, sie könnte ihm entgleiten. „Wir müssen sofort Hilfe holen. Bleib bei mir, Haruka. Ich lass dich nicht allein."

„Es geht schon," versuchte Haruka schwach zu sagen, aber ihr Körper fühlte sich schwach und schwer an. Sie wollte sich wehren, wollte aufstehen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie hustete erneut, und diesmal kam mehr Blut.

Muichiros Griff verstärkte sich, seine Augen voller Schmerz und Angst. „Ich bring dich sofort zu Shinobu. Keine Widerrede." Er hob sie in seine Arme, ohne auf ihren Protest zu hören.

„Muichiro..." flüsterte Haruka und legte schwach eine Hand auf seine Brust. „Bitte... lass mich..."

„Nein, Haruka. Ich lasse dich nicht einfach so los," sagte er, während er bereits auf dem Weg nach draußen war. Seine Schritte waren schnell, aber vorsichtig, als ob er Angst hatte, sie noch mehr zu verletzen. „Du wirst nicht allein sein. Niemals."

Haruka schloss die Augen und ließ sich von Muichiro tragen. Sie konnte seine besorgte Miene nicht sehen, aber sie spürte den Schmerz und die Angst in seiner Stimme. „Es tut mir leid, dass ich dich immer von mir weggestoßen habe," murmelte sie schwach. „Ich... wollte dich nicht verletzen."

Muichiro biss die Zähne zusammen. „Haruka, rede nicht so. Du wirst wieder gesund. Und ich werde an deiner Seite sein, egal was passiert."

Als sie endlich das Anwesen von Shinobu erreichten, stürmte Muichiro hinein. „Shinobu! Haruka braucht sofort Hilfe!"

Shinobu eilte aus ihrem Arbeitszimmer, ihre Augen wurden sofort ernst, als sie den Zustand von Haruka sah. „Leg sie sofort auf das Bett dort," befahl sie, und Muichiro folgte ohne Zögern.

Shinobu kniete sich neben Haruka und begann sofort mit der Untersuchung. „Sie hat innere Verletzungen," murmelte sie besorgt. „Es könnte eine Folge von zu viel Training sein. Hat sie in letzter Zeit übertrieben?"

Muichiro nickte stumm, seine Augen starr auf Haruka gerichtet, die regungslos dalag, nur ihr unruhiger Atem zeugte davon, dass sie noch wach war.

„Sie hat ihre Grenzen überschritten," erklärte Shinobu ruhig, während sie ihre Hände an Harukas Puls legte. „Ich werde tun, was ich kann, aber sie braucht Ruhe, und vor allem darf sie sich nicht weiter so verausgaben."

Muichiro kniete sich neben Haruka, nahm ihre Hand und hielt sie fest. „Hörst du das, Haruka? Du musst aufhören, dich zu überfordern. Ich will nicht, dass du dich so kaputtmachst."

Haruka öffnete schwach die Augen und sah Muichiro an. „Ich... wollte nur stärker werden. Für dich... und für mich."

„Ich will nicht, dass du dich für mich kaputtmachst," flüsterte Muichiro, seine Stimme zitterte. „Du bist mir wichtiger als alles andere. Ich brauche dich, Haruka. Ich liebe dich."

When Love Meets The Mist [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt