Die Nacht war dunkel und regnerisch, als Haruka und Muichiro sich auf die nächste Mission begaben. Die Luft war von der Kälte durchzogen, die nur durch das heulende Geräusch des Windes verstärkt wurde. Haruka versuchte, ihre Gedanken zu sammeln, während sie durch die Straßen schlichen, und Muichiro schien ihre Anspannung spüren zu können.
„Bist du bereit?" fragte Muichiro leise, während sie sich in Position brachten.
„Ja," antwortete Haruka mit einem festen Blick. „Wir müssen diese Dämonen schnell erledigen."
Die ersten neun Dämonen waren schnell besiegt. Haruka setzte die 3. Form der Schattenliebesatmung, **Schattenpirouette**, ein, und ihre Bewegungen waren eine beeindruckende Mischung aus Eleganz und tödlicher Präzision. Die Dämonen fielen einer nach dem anderen, ihre Schreie wurden von den regnerischen Winden davongetragen.
„Gut gemacht," murmelte Muichiro, als er die leblosen Körper betrachtete. „Aber wir dürfen uns nicht auf diesen Erfolg ausruhen. Es gibt noch mehr, die wir finden müssen."
Gerade als sie sich weiterbewegen wollten, packte ein besonders starker Dämon Haruka. Der Dämon, dessen Augen in der Dunkelheit glühten, biss ihr in den Arm und ließ sie laut aufschreien. Der Schmerz durchzog ihren Körper wie ein Brennen, und ihre Beine begannen zu schwanken.
„Haruka!" rief Muichiro alarmiert. Ohne Zögern zog er sein Katana und schwang es mit voller Kraft, als der Dämon sich von Haruka abwandte. Der Dämon wurde mit einem einzigen, präzisen Schnitt geköpft.
„Danke," keuchte Haruka, ihre Stimme schwach und zittrig. Sie taumelte und fiel zu Boden, Blut lief aus der Wunde an ihrem Arm.
Muichiro kniete sich neben sie und legte ihre blutige Hand auf seinen Schoß. „Du musst durchhalten," sagte er, seine Stimme voller Sorge. „Bleib bei mir, Haruka."
Haruka konnte kaum sprechen, ihre Kräfte verließen sie immer mehr. Ihre Augen suchten Muichiros Gesicht, und der Schmerz in ihrem Blick war unverkennbar. „Ich... ich bin so schwach," flüsterte sie.
Muichiro fuhr mit den Fingern sanft durch ihre nassen Haare, der Ausdruck in seinen Augen war eine Mischung aus Verzweiflung und Entschlossenheit. „Ich lasse dich nicht im Stich. Ich werde dich nicht verlieren."
In einem Moment der Schwäche und verzweifelten Sehnsucht zog Haruka Muichiro näher zu sich. Ihre Lippen fanden sich in einem sanften, aber verzweifelten Kuss. Muichiro war überrascht, aber sofort erwiderte er den Kuss, seine Hand legte sich behutsam an ihren Nacken. Der Kuss war voller Emotionen – Schmerz, Sehnsucht, Liebe.
Als ihre Lippen sich trennten, atmete Haruka schwer, und Muichiro sah sie mit tiefem Mitgefühl an. „Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt?" fragte er leise.
„Ich... ich wusste nicht, wie," flüsterte Haruka. „Ich habe so viel Angst, dich zu verlieren. Aber in diesem Moment, als ich sterben könnte, war es alles, was ich tun konnte, um dir zu zeigen, was du mir bedeutest."
Muichiro streichelte ihre Wange und küsste sie erneut, diesmal sanfter. „Ich werde dich nicht verlieren. Wir werden das zusammen durchstehen."
Haruka nickte schwach und lächelte leicht, obwohl der Schmerz in ihrem Gesicht noch deutlich zu sehen war. „Danke, Muichiro. Es tut mir leid... für alles."
„Es ist schon gut," antwortete Muichiro und zog sie sanft in eine Umarmung. „Komm, wir bekommen dich sicher zurück. Alles wird gut."
Er hob sie vorsichtig hoch und begann, sich langsam und vorsichtig auf den Rückweg zu machen. Während der Regen weiterhin auf sie herabprasselte, war die einzige Wärme zwischen ihnen die Nähe und der Trost, den sie sich gegenseitig schenkten.
Muichiro trug Haruka vorsichtig durch den regnerischen Nachtwald, sein Herz schwer und seine Gedanken wirbelnd. Der Regen durchtränkte seine Kleidung und vermischte sich mit den Tränen, die ihm unaufhörlich die Wangen hinabrollten. Haruka, die in seinen Armen lag, schien tief und ruhig zu schlafen, doch Muichiro konnte sich nicht davon überzeugen, dass sie wirklich in Sicherheit war.
„Bleib bei mir, Haruka," flüsterte Muichiro immer wieder, als wäre es ein Mantra, das er sich selbst aufzusagen versuchte, um den Schmerz und die Angst zu lindern. „Du darfst nicht gehen. Ich brauche dich. Ich kann dich nicht verlieren."
Die Nacht schien endlos, und der Regen fiel unaufhörlich. Muichiro kämpfte gegen die Kälte an, die ihm durch seine durchnässten Kleider drang, und gegen die Verzweiflung, die sein Herz zu zerreißen drohte. Er wusste, dass er sich beeilen musste, um Haruka rechtzeitig zu einem sicheren Ort zu bringen. Die Dunkelheit der Nacht schien noch undurchdringlicher, als er den gesichtslosen Wald durchquerte.
„Komm schon, Haruka," sagte Muichiro, seine Stimme war nur ein leises Krächzen. „Wir müssen weiter. Du schaffst das. Ich bin hier."
Haruka lag regungslos in seinen Armen, ihre Haut war fahl und ihre Atmung schwach. Muichiro konnte sich nicht von der Vorstellung befreien, dass sie möglicherweise nicht mehr bei Bewusstsein war. Jeder Schritt, den er machte, war ein Kampf gegen die überwältigende Angst, dass es vielleicht zu spät sein könnte.
Er erreichte schließlich ein kleines, verstecktes Heiligtum, das er für sicher hielt. Hier hatten sie oft Unterschlupf gefunden, und Muichiro hoffte, dass es der richtige Ort war, um Haruka zu retten. Mit großer Vorsicht setzte er sie auf eine nahegelegene Liege und begann, ihre Wunden zu untersuchen.
„Bitte, Haruka," sagte Muichiro und legte seine Hand sanft auf ihre Stirn. „Komm zurück zu mir. Du musst kämpfen. Ich werde dich nicht aufgeben."
Der Blick auf ihre blassen Lippen und die geschlossenen Augen ließ ihm das Herz brechen. Er versuchte, die blutigen Wunden so gut wie möglich zu reinigen und die blutige Kleidung vorsichtig abzuwischen. Muichiro suchte verzweifelt nach irgendeinem Anzeichen, dass Haruka noch bei Bewusstsein war, aber die Antwort war ein tiefes Schweigen.
„Bitte, lass es nicht zu Ende sein," bettelte Muichiro leise. „Ich brauche dich, Haruka. Ich weiß, ich habe Fehler gemacht, und ich habe dich verletzt. Aber ich werde alles tun, um das wiedergutzumachen. Wir haben noch so viel zusammen vor. Du kannst das nicht einfach so beenden."
Die Stunden vergingen quälend langsam, während Muichiro an Haruka's Seite blieb und ihre Wunden versorgte. Er sprach weiterhin mit ihr, auch wenn er wusste, dass sie ihn vielleicht nicht hören konnte. Seine Stimme war voller Hoffnung und Verzweiflung, und er sprach in einem gebrochenen Ton, als ob er versuchte, die Kluft zwischen Leben und Tod zu überbrücken.
„Wenn du zurückkommst, werde ich dir alles zeigen, was ich gelernt habe," sagte Muichiro. „Ich werde für dich da sein. Und wir werden all die Momente nachholen, die wir verloren haben. Wir werden zusammen kämpfen, lachen und leben. Du darfst mich nicht verlassen."
Die Müdigkeit und Erschöpfung drückten auf Muichiro, doch die Sorge um Haruka ließ ihn nicht aufgeben. Schließlich, in den ersten Lichtstrahlen des Morgens, begann Haruka's Atem wieder zu regelmäßigeren Mustern zurückzukehren. Muichiro spürte einen kleinen Funken Hoffnung in seinem Herzen, als er bemerkte, dass sie langsam wieder etwas Farbe in ihrem Gesicht gewann.
„Komm schon, Haruka," sagte Muichiro, seine Stimme voller Erleichterung. „Zeig mir, dass du noch da bist. Kämpfe für mich."
Haruka öffnete langsam die Augen, und Muichiro konnte die schwache Regung ihrer Lippen sehen. Es war nicht viel, aber es war genug, um die letzte Verzweiflung in Muichiro's Herz zu dämpfen. Er umarmte sie vorsichtig und hielt sie fest, als wäre sie ein zerbrechliches Geschenk.
„Ich bin hier," sagte Muichiro, seine Stimme nun voller Wärme und Liebe. „Du bist sicher. Ich werde dich nicht verlassen. Nie wieder."
Haruka blickte ihn mit müden, aber klaren Augen an, und Muichiro konnte nicht anders, als in eine Mischung aus Erleichterung und Freude zu verfallen. „Ich... ich bin hier," flüsterte sie schwach. „Danke, Muichiro."
Die beiden hielten sich fest, als die ersten Sonnenstrahlen des Tages durch das kleine Heiligtum strömten. Es war ein neues Morgenlicht, das Hoffnung und eine leise Versöhnung brachte. Muichiro wusste, dass es noch ein langer Weg zur vollständigen Heilung sein würde, aber er war bereit, diesen Weg an Haruka's Seite zu gehen – ein Schritt nach dem anderen, durch die Dunkelheit und ins Licht.
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When Love Meets The Mist [Muichiro FF]
FanfictionAls sie erst 10 Jahre alt war, erlebte Haruka eine unvorstellbare Tragödie: Ihre Familie wurde brutal von einem Dämon abgeschlachtet. Diese traumatische Erfahrung hinterließ tiefe Spuren in ihrem Herzen und prägt ihren Weg bis heute. In der dunkelst...