When Love Meets The Mist [Muichiro FF]

Kapitel 11

Die Mission war von Anfang an ein Fiasko. Haruka und Muichiro hatten es zwar schon oft geschafft, Dämonen gemeinsam zu bekämpfen, doch in letzter Zeit schien die Zusammenarbeit zwischen ihnen alles andere als harmonisch. Die Anspannung zwischen den beiden war greifbar – sie redeten kaum miteinander, und wenn sie es taten, endete es oft im Streit. Heute jedoch sollte sich alles zuspitzen.

Es regnete in Strömen, als sie dem Dämon folgten, der sich in einer nahegelegenen Bergregion versteckt hielt. Haruka war bereits aufgewühlt und das Wetter half nicht, ihre Laune zu verbessern. Muichiro schien das nicht zu bemerken, oder es war ihm egal – er war genauso wortkarg wie immer.

„Haruka," sagte Muichiro schließlich, als sie durch das Unterholz liefen, „du solltest vorsichtiger sein. Der Dämon kann uns überraschen, wenn du so unaufmerksam bist."

Haruka funkelte ihn an. „Du solltest lieber auf dich selbst achten. Ich habe den Dämon genau im Blick."

Es war die Art, wie er es gesagt hatte – gleichgültig und belehrend. Haruka biss sich auf die Lippe, um nicht sofort zu explodieren. Sie wollte sich auf die Mission konzentrieren, aber Muichiro trieb sie an den Rand des Wahnsinns. Die Spannung zwischen ihnen wuchs, als sie den Dämon endlich stellten.

„Lass mich zuerst angreifen," befahl Muichiro ruhig, als er sein Katana zog.

Haruka schnaubte. „Wie immer, der große Held, der alles alleine machen will."

Bevor Muichiro etwas erwidern konnte, sprang der Dämon auf sie zu. Ohne zu zögern, setzte Haruka zur 6. Form der Liebesatmung an: „Katzenbeinige Winde der Liebe!" Ein schneller, präziser Angriff, der den Dämon sofort aus dem Gleichgewicht bringen sollte.

Doch genau in diesem Moment nutzte Muichiro die 7. Form der Nebelatmung: „Verdeckende Wolken." Er bewegte sich so schnell, dass er unabsichtlich in Harukas Angriffslinie geriet. Haruka konnte nicht mehr ausweichen, und der Schlag, der eigentlich dem Dämon galt, traf Muichiro mit voller Wucht.

„Muichiro!" schrie Haruka entsetzt, als er zu Boden ging.

Muichiro hielt sich die Seite, wo der Schlag ihn getroffen hatte, und richtete sich keuchend auf. „Das war... heftig," sagte er und warf Haruka einen schmerzhaften Blick zu. „Warum greifst du so unkontrolliert an?"

Haruka kochte vor Wut. „Unkontrolliert? Du bist mir in den Weg gelaufen! Du wusstest genau, dass ich angreifen würde!"

„Ich wusste nichts von deiner Liebesatmung," erwiderte Muichiro scharf. „Mitsuri hat sie entwickelt, nicht ich. Wie sollte ich wissen, was du tun würdest?"

„Vielleicht, wenn du mal zuhören würdest, anstatt immer dein eigenes Ding durchzuziehen, wüsstest du es!" Haruka warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Du tust so, als wärst du der einzige, der was drauf hat. Aber weißt du was? Ich habe genug von dir!"

Muichiro stand auf und sah ihr in die Augen. „Es war ein Versehen. Ich versuche, dir zu helfen, aber du siehst in allem nur einen Angriff."

Haruka ballte die Fäuste. Sie wollte nicht mit ihm streiten, aber alles in ihr war so aufgewühlt. „Du verstehst gar nichts, Muichiro. Du warst immer nur mit dir selbst beschäftigt. Du lässt keinen Platz für andere. Für mich."

Noch bevor Muichiro etwas erwidern konnte, stürzte der Dämon sich wieder auf sie. Haruka, von Wut erfüllt, setzte zur 3. Form der Liebesatmung an: „Schauer der Katzenliebe!" Ihre Bewegungen waren anmutig und tödlich zugleich, als sie auf den Dämon zuraste und ihn mit einem einzigen, präzisen Hieb köpfte.

Der Kopf des Dämons rollte zu Boden, und für einen Moment herrschte Stille. Haruka stand schwer atmend da, das Katana fest in der Hand. Muichiro beobachtete sie, sein Blick undurchdringlich.

„Haruka..." begann er, doch sie drehte sich zu ihm um, ihre Augen funkelten vor unterdrückter Wut.

„Sag nichts," zischte sie. „Es reicht. Ich habe es satt, dass du alles durcheinanderbringst. Wir arbeiten nicht gut zusammen, und ich habe das Gefühl, du verstehst mich einfach nicht. Du willst mich nicht verstehen."

Muichiro sah sie an, sein Gesicht voller Schmerz. „Das ist nicht wahr. Ich versuche es... Ich will es besser machen."

Haruka schüttelte den Kopf, die Tränen drohten über ihre Wangen zu laufen. „Versuchen reicht nicht. Es reicht einfach nicht." Sie wendete sich ab und begann, wegzugehen.

Muichiro rief ihr hinterher, seine Stimme war leise, fast verzweifelt. „Haruka, bitte..."

Doch Haruka blieb nicht stehen. Sie ging einfach weiter, ihre Schritte hallten in der drückenden Stille wider, die nach dem Kampf geblieben war.