9| nächtlicher Spaziergang

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Am nächsten Morgen bin ich schon mit Fred und George auf dem Weg in die Große Halle.
Als wir ankommen sind noch nicht viele hier. Der Geruch von Toast und Kürbissaft steigt mir in die Nase.
Einfach herrlich.

Die Zwillinge und ich setzen uns an unseren gewohnten Platz.
Wir laden unsere Teller wieder voll und beißen genüsslich rein. Auf einmal erscheint vor uns unser neuer Stundenplan.

Montag

1. Verwandlung
2. Verwandlung
3. Arithmantik
4. Arithmantik
5. Zaubertränke
6. Zaubertränke

Dienstag

1. Zauberkunst
2. Zauberkunst
3. Wahrsagen
4. Geschichte der Zauberei
5. Geschichte der Zauberei

Mittwoch

1. Wahrsagen
2. Pflege magischer Geschöpfe
3. Pflege magischer Geschöpfe
4. Verteidigung gegen die Dunklen Künste
5. Verteidigung gegen die Dunklen Künste

Donnerstag

1. Kräuterkunde
2. Kräuterkunde
3. Alte Runen
4. Alte Runen
5. Muggelkunde
6. Muggelkunde

Freitag

1. Zaubertränke
2. Zaubertränke
3. Zauberkunst
4. Zauberkunst

Abends

- Astronomie
- Astronomie

Mein Stundenplan ist Fantastisch! Ich finde es auch gut das ich Freitags Astronomie habe und nicht wie letztes Jahr an einem Montag.
Das war richtig mies.

Die Zwillinge und ich essen gemütlich unser Frühstück auf und gehen danach getrennte Wege. Sie haben jetzt Zaubertränke mit Professor Snape oder wie sie ihn nennen, Die Fledermaus.

Professor Snape ist in meiner Gegenwart komisch. Er sieht mich nicht an wenn ich mit ihm rede. Ich habe ihn sogar mal beim starren erwischt, doch als er dies gemerkt hat, hat er sofort weggesehen. Das war in meinem ersten Jahr hier.
Ich frage mich dauernd was es damit auf sich hat.

<-☆->

Der Schultag ist endlich rum. Ich sitze gerade in der Bibliothek, versteckt zwischen einigen Regalen.
Ich lese gerade ein wenig in einem Buch über "Praktische Defensive Magie und ihr Einsatz gegen die Dunklen Künste"
Ich wollte mich schon mal ein bisschen vorbereiten und informiert sein.

"Wie ich sehe bereitet sich hier schon einer auf den Unterricht am Mittwoch mit mir vor." Überrascht blicke ich auf und entdecke meinen breit grinsenden Patenonkel hinter mir.
"Ja das stimmt Herr Professor. Ich möchte auch glänzen in ihrem Unterricht."

"Hört hört! Da bin ich ja mal gespannt" sagt er. Damit nimmt Remus neben mir Platz. Skeptisch begutachte ich seine Tasse, die er in der rechten Hand hält. Nach dem Geruch zur Urteilen ist es Kräutertee.

"Hier sind Getränke nicht erlaubt" merke ich an. Remus zieht daraufhin eine Augenbraue nach oben.
"Oder bildest du eine Ausnahme, weil du ein Lehrer bist?" Frage ich frech nach.

Er lacht leise auf.
"Nein, das nicht. Aber ich kenne Madame Prince schon sehr lange und sie drückt für mich ab und an ein Auge zu." grinst er Augenzwinkernd.
"Das ist nicht Fair! Ich wäre froh, wenn ich nicht immer nach einem Schluck Wasser die Bibliothek verlassen müsse"
Mein Blick wandert zu der Tasse. Ich wünschte ich könnte jetzt auch Tee trinken.

"Wenn das so ist, hier!" Er schiebt mir die halb leere Tasse zu. Verwirrt sehe ich zu der Tasse und dann zu meinem Gegenüber.
"Wenn Madame Prince das sieht, bekomme ich mächtig viel Ärger!" sage ich.

"Ach was! Zum einen sieht uns hier hinten keiner und zum anderen ist es ja meine Tasse, wofür ich die Verantwortung trage."
Er sieht mich mit einem schiefen Lächeln an. Seufzend gebe ich nach und trinke die Tasse Tee zu Gänze leer. Der ist wirklich sehr lecker.

"Danke, Remus" sage ich ehrlich. Er nickt.
"Für dich doch immer, kleines"
"Kommen wir zum eigentlichen Thema zurück. Du lernst gerne neue Sachen oder?" fragt er mich.

"Ja das tue ich. Ich finde man kann nie genug wissen. Ob es einem im Leben weiter bringt oder nicht. Aber mein Spezialgebiet sind Zaubertränke und Magische Tierwesen" erzähle ich ihm aufgeregt.
"Zaubertränke? Das ist nicht so mein Fachgebiet. Ich hab mit Pauken und Trompeten gerade so meine Prüfung darin bestanden." erklärt er mir lachend.

"Nach meinem Abschluss möchte ich durch die Welt reisen und die Magischen Tierwesen selbst studieren. Ich werde mir einen Koffer anschaffen, wo ich den Tieren einen kleinen Teil ihres Lebensraums einrichte und ich mich um sie kümmer. Dazu kommt noch ein kleines Labor, wo ich dann Tränke brauen kann." Als ich mit meiner Erzählung ende, sehe ich zu meinem Patenonkel.

Sein Gesichtsausdruck ist erstaunt.
"Das klingt nach einem sehr schönes Traum. Das solltest du auf jeden Fall machen!" sagt er begeistert. Das von meinem Patenonkel, meiner Familie, zu hören verschafft mir ein wohliges Gefühl.

Mein Blick geht zu der Uhr an einer nahegelegenen Wand. In zwei Stunden ist Ausgangssperre und ich wollte noch auf einen Spaziergang gehen.
Schnell packe ich das Buch, in das richtige Regal.

Remus und ich verlassen zusammen die Bibliothek.
"Danke für das Gespräch und den Tee" bedanke ich mich bei ihm.
"Immer wieder gerne, kleine" erwidert er und verabschiedet sich.
Ich lege mir meinen Mantel um und trete raus auf den Hof.

Meine Beine tragen mich in die Nähe der peitschenden Weide.
Da lehne ich mich an einen Stein und beobachte den Baum bei seinen Bewegungen.
Der Halbmond leuchtet mir entgegen.
Auf einmal knackt neben mir etwas im Gebüsch.

Daraus tritt ein schwarzer Hund hervor. Er sieht aus wie der Hund, als Harry und ich von den Dursleys abgehauen sind.
Der Hund und ich führen einen stillen blickkontakt.
"Du knurrst mich nicht wieder an oder?" frage ich ihn.
Er setzt sich auf seine Hinterbeine und legt den Kopf schief.

"Und beißen wirst du mich auch nicht?" frage ich weiter nach. Der Hund gibt ein leises winselndes Geräusch von sich.
Ich glaube, das er mir nichts tun wird.
Mein Körper entspannt sich wieder.

Der Hund sieht mich immer noch an.
"Na komm schon her" sage ich mit einem Lächeln.
Der zottelige Hund kommt freudig zu mir und will versuchen mich im Gesicht anzulecken.
Ich lache laut auf und wehre mich dagegen.
"Nicht anlecken!" sage ich und sofort lässt er es sein.

"Hast du einen Namen?" frage ich ihn. Er setzt sich wieder auf seine Hinterbeine und streckt seine Pfote hoch.
"Pfote?" frage ich nachdenklich.
Er macht keine Anstalten das es richtig ist. Ich überlege weiter. Vielleicht eine andere Formulierung für Pfote? Dann fällt mir ein Name ein.
"Tatze?" frage ich. Er bellt auf. Das ist wohl richtig. Komisch. Vielleicht ja auch nur Zufall?

"Nagut Tatze. Ich muss dich jetzt leider wieder alleine lassen. Die Ausgangssperre beginnt gleich. Ich komm dich besuchen!" mit diesen Worten streichle ich ihm über den Kopf und schlage den Weg zurück zum Schloss ein.

Michelle Lily Potter| Der Gefangene von Askaban|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt