16| Wahrheit

70 1 0
                                    

Mittlerweile sind alle wieder aus Hogsmead wieder da und erzählen was sie so gemacht haben und probieren ihre Süßigkeiten.

Wie die Jungs es mir versprochen haben, brachten sie mir Süßigkeiten mit weißer Schokolade mit.
Ich habe mich bei den beiden mit einer fetten Umarmung bedankt.

Jetzt bin ich gerade auf dem Weg zum Astronomieturm um noch die Sterne zu zeichnen.
Auf einmal rauscht Professor Snape um die Ecke und auf mich zu.
"Guten Abend Professor" sage ich freundlich als er an mir vorbei geht.

Keine Zwei Meter werde ich zurück gerufen.
"Mrs. Potter!" ruft Snape, woraufhin ich mich verwirrt umdrehe.
Er kommt auf mich zu und bleibt vor mir stehen.
"Ich habe eine Aufgabe für sie." sagt er mit seiner alt bekannten monotonen Stimme.

Ich hebe die Augenbraue. Was möchte denn jetzt Professor Snape von mir?
"Was gibt es denn Professor?" frage ich gespannt.
"Bringen Sie diesen Trank-" Er hält ein kleines Gefäß hoch, in dem eine silbern-schimmernde Flüssigkeit zu erkennen ist. "- zu Professor Lupin. Es ist wichtig das er ihn einnimmt. Am besten Sofort." sagt Snape mit einem Dringlichen Unterton in der Stimme.

Ich nicke und nehme sie entgegen.
"Sie können sich auf mich verlassen, Sir." sage ich lächelnd.
Seine Mundwinkel heben sich ganz leicht, kaum merkbar.
"Ich weiß." Mit diesen Worten verschwindet er auch unverzüglich und führt seinen Weg fort.

Ich sehe ich mich noch verwirrt hinterher, bevor ich mich schnellen Schrittes auf den Weg zu meinem Onkel mache.
Währenddessen sehe ich mir den Trank genauer an.

Er schimmert silbern aber wenn man ihn leicht bewegt dann schimmert er auch blau.
Das würde auf einen Wolfsbanntrank hindeuten. Aber das kann doch nicht sein, oder? Mein Onkel ist kein Werwolf, oder doch?
Das würde auch irgendwie seine Narben erklären.
Vielleicht irre ich mich aber auch nur....

Vor der Tür meines Onkels angekomme., klopfe ich an.
Einige Sekunden später geht auch schon die Tür auf.
Mein Onkel schaut mir lächelnd entgegen.
"Was kann ich für dich tun, meine Kleine?" fragt er und lässt mich eintreten.
Ich gehe zu einen Tisch und stelle den Trank darauf. Als mein Onkel sieht was das ist, weicht ihm kurz die Farbe aus dem Gesicht und seine Gesichtszüge fallen.

Schnell kommt er auf mich und nimmt den Trank vom Tisch.
Ich glaube ich liege gar nicht so falsch mit meiner Vermutung. Allein nur schon wie er reagiert ist es offensichtlich.

"Warum hast du mir nicht gesagt das du ein Werwolf bist?" Frage ich ihn. Er versteift sich kurz bei dem Wort 'Werwolf'. Dann seufzt er auf.
"Ich dachte du willst dann nichts mehr mit mir zu tun haben und kriegst Angst vor mir." meint er leise und setzt einen traurigen aber auch Reuevollen Blick auf.

Ich schüttle leicht meinen Kopf. Mein Zeichenbuch lege ich auf den Tisch und gehe zu meinem Onkel. Ich schließe meine Arme um ihn.
"Ich hab dich lieb, Onkel Remus und nichts wird das ändern." sage ich und schmiege mich mehr an ihn.

Ich höre ihn erleichtert ausatmen und umarmt mich.
Wir stehen einige Zeit so da, bis er mich von sich wegschiebt und sich dann vor mich hinhockt.
"Du bist deiner Mutter sehr ähnlich. Nicht nur von aussehen, sondern auch vom Charakter her." meint er lächelnd, was mich auch zum lächeln bringt. Es ist schon das zu hören.

Remus erhebt sich wieder. "Danke, das du mir den Trank gebracht hast." sagt er.
Ich nicke.
"Kein Ding. Wenigstens konnte ich heute Professor Snape Lächeln sehen. Wenn man das überhaupt so nennen kann." meine ich lachend, als ich an vorhin zurückdenken muss.

Remus hebt misstrauisch eine Augenbraue.
"Severus und lächeln? Das kann ich nicht glauben."
"Doch! Seine Mundwinkel haben sich leicht gehoben und er hat mich sogar angesehen!" Sprudelt es aus mir heraus.
"Wie meinst du das "er hat dich angesehen"?" fragt Remus verwundert.

"Er meidet meinen Blick. Und wenn er mich doch ansieht und ich ihn dabei erwische, dann sieht er sofort woanders hin!" meine ich leicht aufgebracht, da mich das echt ein bisschen aufregt.

"Das liegt wahrscheinlich an deiner Mutter." meint Remus leise und schmunzelt dabei.
Ich sehe ihn fragend an.
"Severus war in deine Mutter verliebt...."
Jetzt bin ich erstaunt und geschockt zugleich.
Dieser grießgrämige Zaubertränke Lehrer war in meine Mutter verliebt?!

"Wow" sage ich einfach nur, immer noch überwältigt von der Information.
"Er hat sie unheimlich doll geliebt, doch dann ist ihm ein Fehler unterlaufen und er hat sie an deinen Vater verloren." erzählt Remus mir.
"Was hat er denn gemacht?" frage ich.
"Er hat sie als "Schlammblut" bezeichnet." sagt er.

Kurz bin ich still und verarbeite diese Informationen.
Im meinem Kopf rattert es und ich stelle es mir vor.
Ich stelle mir Professor Snape vor, wie traurig und wütend er gewesen sein muss, als sie mit Vater zusammen kam.
"Er hat es bestimmt nicht mit Absicht gemacht. Wenn er wirklich unsterblich in sie verliebt war, wie du sagst, dann wollte er es bestimmt nicht." meine ich traurig.

Professor Snape tut mir gerade echt leid. Er musste bestimmt viel Leid durchmachen als er erfuhr das sie tot ist.
Auf einmal klopft es an der Tür und Remus öffnet sie.
Professor Dumbledore tritt herein.
Oh nein...

"Remus, es ist etwas passiert." meint er und eine kleine Spur von Beunruhigung schwingt in seiner Stimme mit.
"Sirius Black hat versucht in den Griffendore Turm einzubrechen."
sagt der Schuldirektor zu meinem Onkel.
"Was?!" sage ich laut, wodurch sie die Aufmerksamkeit auf mich richten.

"Mrs. Potter, was machen sie denn hier?" fragt der Schuldirektor mit einem kleinen schmunzeln auf den Lippen.
"Sie hat mir nur etwas vorbeigebracht" erklärt mein Onkel die Situation.

Er neigt seinen Kopf nach unten und sieht uns über seine Halbmondbrille an, doch sein Lächeln verschwindet nicht.
"Mrs. Potter, ich bitte sie in die Große Halle einzukehren! Sie werden dort heute die Nacht verbringen." Befiehlt der Schuldirektor sanft. Ich nicke und sehe nocheinmal zu Remus, der mir zuzwinkert.

Schnellen Schrittes gehe ich in die Große Halle, wo schon Fred und George sich Plätze suchen.
Als George mich sieht kommt er auf mich zu und schließt mich in seine Arme.
"Wo warst du? Wir dachten dir wäre was passiert!" meint er besorgt und mustert mich von oben bis unten.

"Alles gut Georgie." meine ich nur lächelnd über seine Sorge und gebe ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, was ihn nun aufatmen lässt und wieder ein lächeln auf seine Lippen zaubert.
Er ist echt süß.

Wir gehen zu Fred, der mich auch einmal in die Arme nimmt und mir auch seine Sorge mitteilt.
Die Zwillinge haben schon Plätze gefunden und somit legen wir uns in die Schlafsäcke. Ich zwischen den beiden.

Ich wünsche den Zwillingen noch eine gute Nacht und gleiten dann auch schon ins Land der Träume.

Michelle Lily Potter| Der Gefangene von Askaban|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt