11| Seidenschnabel

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"Also, heute haben wir Michelle zu Gast die uns zeigt, wie man das Vertrauen eines Hippogreif's gewinnen kann." erzählt Hagrid den andern, woraufhin einige Blicke zu mir wandern. Auch der von meinem Bruder, der mir zuversichtlich aber auch mit ein wenig Sorge entgegen blickt.

Ich stelle mich einige Meter entfernt von dem Hippogreif hin. Im Kopf gehe ich mit rasendem Herzen die einzelnen Schritte durch.
1. Schritt: langsam vor dem Tier verneigen. Am besten in einem 90° Grad Winkel.
Wie im Buch beschrieben, tue ich es. Ich beuge meinen Oberkörper langsam runter und stoppe beim 90° Grad Winkel.

Meinen Kopf hebe ich um zu sehen, ob Seidenschnabel sich auch vor mir verbeugt. Dann kann ich zum 2. Schritt übergehen.
Langsam winkelt er sein Bein an und neigt sich hinunter.
Mein Herz macht einen Doppelsprung.1. Schritt erfolgreich gemeistert!

2. Schritt: Langsam zum Tier gehen und die Hand zu ihm ausstrecken. Den Hippogreif zu sich kommen lassen.
In langsamen Schritten schreite ich voran. Meine Hand bewege ich nach oben, im Höhe vom Schnabel.
Einen Meter vor dem prächtigen Tier, halte ich inne und warte das es zu mir kommt.

Es dauert einige Sekunden bis Seidenschnabel zu mir kommt und seinen Schnabel an meine Hand schmiegt. Erleichtert und erfreut atme ich durch.
Auf einmal fängt Hagrid an zu klatschen, was ihm einige Schüler gleichtun. Ich drehe mich lächelnd um und sehe zu meinem Bruder. Er trägt ein Stolzes Lächeln auf dem Lippen.

Ich wende mich wieder Seidenschnabel zu und streichle ihm über sein Gefieder, welches wie beschrieben, total weich ist. Das liegt daran das dieses Tier eine Mischung aus Pferd und Greif ist.
"Schöne Sache Michelle, schöne Sache." meint Hagrid beeindruckt.

Das klatschen verklingt wieder.
"Wenn du willst kannst du jetzt auf ihm reiten." meint der Halbriese, woraufhin ich mich geschockt aber gleichzeitig auch höchst erfreut zu ihm umdrehe.
"Wirklich jetzt?" frage ich.
Hagrid nickt, packt mich sogleich an der Hüfte und hebt mich auf den Rücken des Tieres.

Mein Herz macht nur noch Doppelsprünge, so aufgeregt bin ich.
Einer meiner Träume wird gerade Wirklichkeit.
"Reiß ihm ja keine Feder aus!" mahnt der Wildhüter. Ich nicke nur und schon geht es los. Mit einem klapps von Hagrid auf den Hintern, läuft Seidenschnabel los und hebt nach einigen Metern ab.

Wir fliegen über den Wald hinweg, zum Schloss. Hogwarts von Oben zu sehen ist wunderschön. Manche Schüler treiben sich draußen im Innenhof rum und sehen zu mir hinauf.
Mein Gesicht schmückt ein breites Lächeln. Der kühle Wind weht durch meine Haare.
Seidenschnabel fliegt hinab zum See und schwebt förmlich darüber.

Ich traue mich langsam meine Arme von Seidenschnabel's Hals zu lösen und Strecke sie aus.
Das pure Glück durchfährt mich, was mich dazu verleitet es heraus zu schreien.

Auf einmal hebt Seidenschnabel wieder ab, woraufhin ich mich wieder an seinem Hals festhalte

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Auf einmal hebt Seidenschnabel wieder ab, woraufhin ich mich wieder an seinem Hals festhalte.
Unser Weg führt uns wieder zurück zum Wald.
Dort drin landen wir dann wieder bei den anderen auf der kleinen Lichtung.

Als wir wieder festen Boden unter uns spüren, klatschen die Schüler erfreut. Seidenschnabel kommt zum stillstand, was mich dazu bringt von seinem Rücken zu gleiten und selber wieder auf den Boden zu kommen.
"Gut gemacht Michelle und gut gemacht Seidenschnabel." lobt uns der Halbriese.

Hagrid kommt zu mir und beugt sich runter.
"Und, wie mach ich mich an meinem ersten Tag?" fragt er mich leise.
"Großartig, Professor!" erwidere ich lächelnd und umarme ihn kurz.
Auf einmal sehe ich Malfoy wie er aus der Traube an Schülern heraus tritt und schnurstracks auf Seidenschnabel zugeht.

"Ja, du bist ganz und gar nicht gefährlich, oder?" höhnt er lautstark.
"Du hässliches Mistvieh."
"Draco, Nein!" sage ich laut, doch da ist es zu spät. Seidenschnabel fühlt sich bedroht. Er stellt sich auf seine Hinterbeine, holt mit den Klauen aus und trifft Draco am Arm.
Dieser fällt zu Boden und fängt an zu Jammern. Ich gehe zu Draco und Hagrid kümmert sich um Seidenschnabel.

"Ich sterbe, ich sterbe" jammert Draco. Ich verdrehe die Augen und kniee mich zu ihm runter.
"Tust du nicht" seufze ich auf und gucke mir seinen Arm an. Es wird nicht lange wehtun. Er ist nur leicht verstaucht.
"Hagrid! Er gehört sofort in den Krankenflügel!" meint Hermine. Hagrid hebt daraufhin den noch immer jammernden und fluchenden Draco hoch.

"Die Stunde ist beendet!" sagt Hagrid.
Enttäuschte laute sind zu hören.
Ich hätte auch lieber weiter gemacht aber ein gewisser Draco Malfoy musste ja eine Show abziehen.
Ich und Hagrid bringen Draco hoch in den Krankenflügel. Als wir eintreten kommt sofort Poppy. Hagrid legt Draco in eines der hinteren Krankenbetten ab.

"Geh Hagrid und beruhig dich. Ich bleib hier." Sage ich zu dem Halbriesen. Er nickt zögerlich und geht dann. Armer Hagrid, seine erste Stunde und schon geht alles schief.
Ich helfe Poppy dabei Draco den Arm zu verbinden und eine Schiene anzulegen.
Als Poppy uns alleine lässt, komme ich zu Wort.
"Wieso hast du das gemacht?" frage ich den Platin-blonden Jungen sauer.
Er zuckt nur mit den Schultern und wendet seinen Blick ab.

"Hör mir mal ganz genau zu! Es kann ja gut sein das du Hagrid nicht magst, aber dass heißt nicht das du ihm seinen Unterricht kaputt machen musst. Er gibt sich so viel Mühe für den Unterricht. Und nur dieses eine Mal hatte ich gehofft das du dich zusammen reißt! Du bist kein schlechter Mensch Draco, also bitte ich dich, sei einmal vernünftig und tu das richtige! Sag es deinem Vater bitte nicht was heute passiert ist." sage ich zu ihm.
Hoffnungsvoll sehe ich zu Draco, doch es regt sich nichts bei ihm.

Ich seufze auf.
Er wird sich niemals ändern.
"Auf Wiedersehen, Malfoy" somit erhebe ich mich und verlasse den Krankenflügel.
Was für ein Tag.....

Michelle Lily Potter| Der Gefangene von Askaban|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt