Michelle Lily Potter| Der Gefangene von Askaban|

10| Hagrid's erste Stunde

Am nächsten Morgen stehe ich schon Früh auf den Beinen. Schnell mache ich mich im anliegenden kleinen Badezimmer fertig.
Als ich wieder rauskommen, sehe ich auf die Uhr auf meinem Nachttisch.
6:46 Uhr.
Viel zu früh. Mein Weg führt mich also leise nach unten in den Gemeinschaftsraum.

Dort suche ich mir ein Buch aus einem Regal und mache es mir damit auf der Couch gemütlich.
Nach einiger Zeit höre ich dann Schritte hinter mir. Doch ich möchte mich nicht von dem Buch abwenden, da es gerade sehr interessant ist.

Auf einmal spüre ich Lippen auf meiner Wange.
"Guten Morgen, schöne Frau" sagt eine mir bekannte Stimme.
Es ist George. Ich werde mal wieder Rot von seiner Geste.
Er setzt sich neben mich und sieht mich von der Seite aus an.

"Guten Morgen, George" erwidere ich lächelnd.
"Wieso schon so früh wach?" fragt er. Ich wende meinen Blick von dem Buch und sehe zu dem Rotschopf neben mir.
"Keine Ahnung, ich bin irgendwie ausgeschlafen" antworte ich schulterzuckend.
Er nickt.
"Und warum bist du schon so früh wach?" frage ich ihn daraufhin.

"Ich konnte auch nicht mehr schlafen." sagt er schlicht. Diesesmal bin ich es, die nickt.
"Ell?" fragt er dann leise.
"Ja, George?"
Er zögert kurz, bevor er weiter redet.
"Willst du vielleicht mit mir zum See gehen?" fragt er mich. Ich bin Sprachlos. Nur wir beide?

Ich brauche kurz bis ich meine Stimme wiederfinde.
"Gerne" bringe ich nur hervor. Mein Herz schlägt auf einmal doppelt so schnell.
George fängt an wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen.
Er will gerade noch was sagen als ihn eine Stimme unterbricht.
"Na ihr beiden Turteltauben?" fragt uns Fred mit einem verschmitzten Lächeln.

Ich lege mein Buch weg und schnappe mir ein Kissen, was ich dann mit voller Kraft auf Fred werfe. Fred hat wohl nicht damit gerechnet, woraufhin er verblüfft nach hinten fällt.
George lacht laut auf. Ich tue es ihm gleich und stehe auf um dem Weasleyzwilling aufzuhelfen.
Er nimmt meine Hand an und ich ziehe ihn hoch.

"Wollen wir Frühstücken gehen?" fragt George noch leicht kichernd. Fred und ich nicken zustimmen und zusammen machen wir uns auf den Weg zur großen Halle.

<-☆->

Mein Schultag ist nun vorbei. Harry hat gleich Pflege der Magischen Geschöpfe und da ich jetzt frei habe, möchte ich bei Hagrid's erster Unterrichtsstunde dabei sein.

Mein Weg führt mich also runter zu Hagrid's Hütte.
Er ist schon draußen und wartet auf die Schüler.
"Hallo Hagrid" begrüße ich den Halbriesen. Auf seinem Geischt erscheint ein erfreutes Lächeln.
"Hallo Michelle, freut mich dich zu sehen. Was führt dich zu mir?"
fragt er mich.

"Ich wollte dich fragen ob ich deiner ersten Unterrichtsstunde beiwohnen darf?"
Sein Gesichtsausdruck wird strahlend.
"Aber natürlich. Ich hab heute eine Überraschung für die Schüler. Ich hoffe du kennst dich mit Hippogreifen aus?"
"Hagrid das ist Fantastisch! Und natürlich kenne ich mich aus. Du weißt doch wie sehr ich an den Fantastischen Tierwesen unserer Welt interessiert bin." erzähle ich freudig. Er nickt wissend.

"Möchtest du dann den anderen Zeigen wie es geht?" fragt er mich.
"Meinst du das ernst? Na klar, Hagrid. Dankeschön" sage ich erfreut und umarme den Riesen stürmisch.
Nach ein paar Minuten kommen dann die ersten Schüler an. Darunter auch mein Bruder mit Ron und Hermine.

Ich gehe zu ihnen und umarme meinen Bruder.
"Hey Ell, was machst du denn hier?" fragt Ron mich.
"Ich wollte Hagrids erste Stunde nicht verpassen. Ich darf sogar helfen!"
"Ehrlich?" fragt Hermine staunend.
Erfreut nicke ich hastig.

"Los geht's, kommt näher. Kommt ruhig näher!" sagt Hagrid und reißt uns damit aus unserem Gespräch.
Die Schüler tun wie gebeten und nähern sich einen Schritt dem Wildhüter.
"Ich hab ne echte Überraschung für euch, Kinder. Wird ne tolle Stunde." schmunzelt Hagrid und geht voraus.
Wir Schüler folgen ihm.

Unser Weg führt uns in einen Wald hinein. Eine Weile laufen wir Hagrid hinterher, bis man eine kleine steinernde Mauer sieht.
Der Wildhüter steigt über einen kleinen zerstörten Teil der Mauer rüber, was wir Schüler ihm gleichtun.

Die Schüler sammeln sich alle in der Nähe eines großen Steins. Ich laufe neben Hagrid her.
"So Kinder. Schlagt Die Bücher auf Seite 34 auf!" fordert der Halbriese die anderen auf. Ich sehe wie die meisten das Buch drehen und wenden, damit sie herausfinden wie es sich öffnet.

"Wie soll ich es bitte aufkriegen?" fragt ein Platin-blonder Junge meckernd. Es ist Draco Malfoy. Er ist der, der meinen Bruder und seine Freunde immer ärgert oder sich über sie lustig macht. Einmal, hat mir Hermine erzählt, hat er sie Schlammblut genannt.
"Kraul ihm den Rücken." entgegne ich ihm schmunzelnd und wende mich wieder zum Wildhüter.

Er deutet mir an, an einem Baum stehen zu bleiben.
Hagrid wendet sich wieder den anderen zu und räuspert sich lautstark. Die Aufmerksamkeit wendet sich zu ihm.
"Darf ich vorstellen, Seidenschnabel!" stellt er erfreut vor. Hinter einem Baum kommt ein silberner Hippogreif hervor.
Staunend betrachte ich das Tier. Er ist so wunderschön. Noch schöner als wie in den Büchern beschrieben.

Es kommen einige erstaunte Laute auch von den Schülern. Andere wiederum treten aus Respekt einen Schritt zurück.
Man darf diese Wesen nicht unterschätzen. Sie können schnell beleidigt sein und einen zu beleidigen kann sehr schnell das letzte sein was man tut.