POV Julian
**Rückblick**
Es ist der 11. Juni. Kais Geburtstag. Ich habe Wochen damit verbracht, diesen Tag zu planen, in der Hoffnung, ihm etwas zu schenken, das wirklich zählt – nicht nur irgendein teures Geschenk, sondern Erinnerungen, die er mit sich tragen kann.
Die Ruhe und der Frieden, den wir so dringend brauchen. Weg von den Kameras, den Menschen, den ständigen Blicken. Einfach wir zwei.
Wir sitzen auf einem luxuriösen Segelboot, das sanft durch das blaue Wasser gleitet. Die Sonne wirft ein goldenes Licht auf die Wellen, die wie flüssiges Glas unter uns schimmern.
Der Himmel ist klar, wolkenlos – der perfekte Tag. Der Kapitän steuert das Boot ruhig und sicher, als wäre dies alles Teil eines gut geplanten Tanzes.
Ich sitze neben Kai auf dem Deck, meine Hand liegt leicht auf seiner, während ich in den Himmel starre.
Kai trägt eine Sonnenbrille, die seine Augen versteckt, aber ich weiß genau, wie er aussieht – entspannt, ein wenig nachdenklich, aber zufrieden.
Er liebt das Meer, das habe ich schon immer gewusst. Es beruhigt ihn, und heute soll er genau das haben. Ruhe. Frieden. Für ein paar Stunden.
„Das ist genau das, was wir gebraucht haben,“ sagt er plötzlich, seine Stimme leise und entspannt.
Ein Lächeln spielt um seine Lippen, und ich kann nicht anders, als mich zu ihm zu lehnen und einen Kuss auf seine Schulter zu drücken.
„Ja,“ sage ich nur, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Ich will den Moment nicht mit zu vielen Worten zerreden.
Es ist einer dieser seltenen, kostbaren Augenblicke, in denen Worte zu viel sind. Wir haben genug geredet, genug nachgedacht. Heute ist einfach nur für uns.
Das Boot gleitet weiter über das Wasser, der Wind spielt mit unseren Haaren, und ich hole den kleinen Kuchen, den ich versteckt hatte.
„Du hast es geschafft, ein Jahr älter zu werden, ohne dass du es gemerkt hast,“ sage ich grinsend, während ich die Kerzen anzünde. „Und das Beste: Du siehst noch genauso gut aus.“
Kai lacht. „Noch genauso gut? Ich dachte, ich werde mit jedem Jahr besser.“
Ich schiebe den Kuchen zu ihm rüber und sage: „Wünsch dir was.“ Er bläst die Kerzen aus, und für einen Moment frage ich mich, was er sich gewünscht hat.
Vielleicht, dass dieser Tag nie endet. Oder dass wir immer so bleiben können – unbeschwert und glücklich.
„Hier,“ sage ich und ziehe das Geschenk aus seinem Versteck. „Deine Glücksbringer für die nächste Saison.“ Kai schaut mich neugierig an und öffnet das Geschenk vorsichtig.
Es sind Fußballschuhe. Weiß vermischt mit dem Rot-Schwarz von Bayer Leverkusen. Auf den Versen der Schuhe stehen unsere Rücken Nummern aus der damaligen Zeit, 19 und 29.
An der Seite der Schuhe ist allerdings kein Markenname oder ähnliches, sondern eine Zeichnung von Kai und mir, wie wir uns umarmen.
Die Zeichnung habe ich von einem Straßenkünstler anfertigen lassen. Sie ist aus Acryl gewesen und stellt nur due Umrisse von uns da, fast wie eine Comic Skizze nur ohne Gesichter.
„Das ist…“ Kai hält inne und sieht mich an. „Julian...“
„Ich muss doch die Tradition waren. Mögen sie dir Glück bringen bei deinem neuen Club,“ sage ich leise und lächele.
___„Weißt du,“ sage ich grinsend, „wir könnten doch die Titanic-Szene nachspielen.“
Kai schaut mich verwirrt an, bevor er lacht. „Du meinst, wo alle schreien, weil sie untergehen?“
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Der letzte Pass
Fanfiction**Fortsetzung von Abseits der Herzen** Julian liebt Kai. Kai liebt Julian. Doch reicht das aus? Trotz ihrer Liebe droht das Unausweichliche: Dunkle Geheimnisse und unversöhnliche Konsequenzen lauern, während ihre Welt immer mehr aus den Fugen gerät...