POV Julian
14:00 Uhr - 11.Juli 2025
Als ich mit Emma in der Einfahrt zum Parkplatz des BVB-Geländes anhielt, konnte ich schon von Weitem die Blitzlichter der Kameras sehen, die sich rund um den Mannschaftsbus scharten. Mein Vater hatte gestern Abend darauf bestanden, dass ich Emma mitnehme.„Gibt doch ein gutes Bild für die Fans und die Medien, wenn ihr euch nochmal so richtig schön romantisch verabschiedet. Das festigt dein Image." Also saß ich jetzt hier, nervöser als vor einem Elfmeter im Finale.
„Bereit, Schatz?“ fragte Emma, und ein ironisches Lächeln glitt über ihre Lippen. Sie griff nach meiner Hand und drückte sie leicht. "Ich bin bereit, wenn du's bist."
Ich zog die Schultern zurück und zwang mich zu einem entspannten Gesichtsausdruck, während ich ausstieg und mein Gepäck aus dem Kofferraum holte.
Emma stieg neben mir aus und warf mir einen amüsierten Seitenblick zu, als wir schließlich auf das Blitzlichtgewitter zugingen. Ich nahm ihre Hand, setzte mein bestes verliebtes Lächeln auf, beugte mich ein wenig zu ihr runter und ließ einen „ich-werd-dich-so-vermissen“-Blick folgen.
Die Kameras fingen uns sofort ein, ihre Linsen verfolgten jeden unserer Schritte. Als wir fast beim Bus angekommen waren, legte ich einen Arm um Emmas Taille und zog sie ein Stück näher an mich, ganz so, wie es die Fotografen lieben.
In meinem Magen rumorte es – die Szene fühlte sich so falsch an, aber ich wusste, dass sie genau das bekamen, was sie wollten.
Als ich mich zu ihr vorbeugte, um ihr "romantisch" ins Ohr zu flüstern, murmelte sie trocken, „Lächerlich, oder? Ich fühl mich wie in einer Soap. Wer glaubt das denn bitte wirklich?“ Ihre Stimme klang genauso belustigt, wie ich mich innerlich fühlte.
„Ich weiß. Die haben wohl ein ganzes Drehbuch in ihrem Kopf," flüsterte ich zurück und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
„Na, dann wollen wir ihnen doch mal die Show ihres Lebens geben,“ sagte Emma und ließ die Augen theatralisch glänzen, als würde ich ihr gerade eine Liebeserklärung ins Ohr hauchen.
„Oh, Julian," hauchte sie leise, mit einer Stimme, die pure Ironie triefen ließ, und ich spürte, wie ein Lachen in mir aufstieg.
Sie drückte sich enger gegen mich und legte eine Hand an meine Wange, damit auch ja jeder Paparazzo den perfekten Schuss erwischte.
„Mach dir keine Sorgen, ich bin ja bald wieder da, mein Herz,“ murmelte ich mit einem theatralischen Seufzer, so dass selbst die Fotografen etwas irritiert waren. Emma kicherte leise und legte noch eine Schippe drauf, indem sie mir über die Wange streichelte und dabei selbst kaum ernst bleiben konnte.
Ich legte beide Hände an ihre Taille und zog sie in einer noch kitschigeren Pose näher, als sie gespielt die Hand an ihre Brust legte und dabei tat, als könnte sie kaum glauben, dass ich sie verlasse. Ihre Augen blitzten, und ich wusste, sie fand das hier genauso albern wie ich.
Die Fotografen klickten wie wild, und ich musste mein Lachen zurückhalten, als Emma mir tatsächlich eine Hand aufs Gesicht legte und mich mit einem Blick ansah, der so kitschig war, dass selbst Hollywood das wohl abgelehnt hätte. Im letzten Moment platzte sie dann doch noch leise ins Lachen, bevor sie mich „verzweifelt“ losließ.
Als ich schließlich meine Koffer übergab und Emma noch ein letztes Mal ansah, war in ihren Augen reines Amüsement. „Pass auf, 'Schatz', dass die Presse das nicht als Drama verkauft,“ sagte ich und zwinkerte ihr zu.
Sie lachte. „Ach, lass sie doch. So lange du nicht wirklich anfängst, romantische Filme für sie zu drehen.“
Wir warfen uns einen kurzen, verschwörerischen Blick zu, während die Kameras weiter draufhielten, als ob das der Liebesmoment des Jahres wäre.
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Der letzte Pass
Fanfiction**Fortsetzung von Abseits der Herzen** Julian liebt Kai. Kai liebt Julian. Doch reicht das aus? Trotz ihrer Liebe droht das Unausweichliche: Dunkle Geheimnisse und unversöhnliche Konsequenzen lauern, während ihre Welt immer mehr aus den Fugen gerät...