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Nach einer Weile holte sie ihr Notizbuch hervor, das sie immer dabei hatte. Sie hatte es seit Tagen nicht mehr benutzt, doch jetzt spürte sie den Drang, ihre Gedanken aufzuschreiben. Mit jedem Wort, das sie schrieb, wurde ihr klarer, dass es an der Zeit war, ihre eigene Geschichte neu zu schreiben – eine Geschichte ohne ihn, in der sie die Hauptrolle spielte.

"Ich lasse los", schrieb sie. "Ich lasse die Erinnerungen los, die mich festhalten. Ich lasse den Schmerz los, der mich definiert hat. Ich bin mehr als nur die Tränen und die Trauer." Diese Sätze waren eine Art Mantra für sie, eine Erinnerung an ihr eigenes Wertgefühl.

Die Stunden vergingen, während sie dort saß und schrieb. Als die Sonne höher stieg, spürte sie, wie die Last auf ihren Schultern etwas leichter wurde. Berivan wusste, dass der Weg vor ihr steinig sein würde, dass es Rückschläge geben könnte. Doch sie fühlte sich entschlossen, diesen Weg zu gehen. Sie wollte nicht mehr für jemanden leben, der sie nicht wertschätzte.

Als sie schließlich aufstand, fühlte sie sich erfrischt und voller Energie. Der Schmerz würde nicht über Nacht verschwinden, aber sie war bereit, ihm ins Gesicht zu sehen. In diesem Moment wusste sie, dass sie bereit war, sich selbst zu lieben, bevor sie jemand anderen in ihr Leben ließ. Es war der erste Schritt in ein neues Kapitel, und sie war bereit, es zu schreiben – für sich selbst.

Auf dem Rückweg nach Hause lächelte sie, als sie an der kleinen Buchhandlung vorbeikam, die sie oft besuchte. Plötzlich hatte sie den Impuls, hineinzugehen. Es war an der Zeit, sich neuen Geschichten und Abenteuern zu widmen, die ihr helfen würden, ihren eigenen zu finden. Sie trat ein, das Glöckchen über der Tür läutete leise, und sie fühlte sich, als würde sie in eine neue Welt eintauchen, bereit, die ungeschriebenen Seiten ihres Lebens zu füllen.

Der Taubenjunge Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt