5.4:

6 5 0
                                    




In der Buchhandlung roch es nach frischem Papier und dem vertrauten Aroma von Kaffee, das aus dem kleinen Café in der Ecke strömte. Berivan ließ ihren Blick über die Regale gleiten, die mit einer bunten Auswahl an Büchern gefüllt waren, und fühlte, wie die Aufregung in ihr aufstieg. Hier gab es Geschichten, die sie entführen, sie inspirieren und ihr helfen konnten, die Seiten ihres Lebens neu zu gestalten.

Sie schlenderte durch die Gänge und berührte die Buchrücken, als würde sie nach etwas greifen, das tief in ihr verborgen lag. Schließlich blieb sie vor einem Regal mit Romanen stehen, die von Selbstfindung und persönlichem Wachstum handelten. Ein Titel fiel ihr besonders ins Auge: „Der Weg zur Selbstliebe". Sie nahm das Buch in die Hand, blätterte durch die Seiten und spürte sofort eine Verbindung. Es sprach von den Herausforderungen und dem Mut, den es brauchte, um sich selbst zu akzeptieren und die eigenen Wunden zu heilen.

Berivan entschied, dass dieses Buch genau das war, was sie brauchte. Sie ging zur Kasse, bezahlte und nahm es fest in die Hand, während sie in Gedanken bereits die ersten Seiten durchblätterte. Der Gedanke, etwas Neues zu lernen, erfüllte sie mit einer Art von Hoffnung, die sie lange nicht mehr verspürt hatte.

Nachdem sie das Geschäft verlassen hatte, beschloss sie, sich auf eine der Parkbänke zu setzen und gleich mit dem Lesen zu beginnen. Sie machte es sich bequem, öffnete das Buch und begann zu lesen. Die Worte flossen wie ein sanfter Strom in ihren Geist und berührten die tiefsten Ecken ihrer Seele. Es ging nicht nur um Selbstliebe, sondern auch darum, sich selbst zu vergeben und die eigene Vergangenheit anzunehmen.

Mit jeder Seite, die sie umblätterte, spürte Berivan, wie sich die Ketten der Vergangenheit langsam zu lösen begannen. Der Autor beschrieb Erfahrungen, die sie nur zu gut kannte – die Trauer, das Verlangen nach Anerkennung und die ständige Suche nach dem eigenen Wert. Sie fühlte sich verstanden, als ob jemand in ihr Innerstes blickte und die Gefühle beschrieb, die sie so lange mit sich herumgetragen hatte.

Als sie einige Kapitel später aufblickte, bemerkte sie, dass die Sonne schon tief am Himmel stand und die Schatten länger wurden. Das Lesen hatte sie so gefesselt, dass sie die Zeit vergessen hatte. Doch anstatt sich zu hetzen, blieb sie einfach sitzen und ließ die Gedanken nachklingen.

Der Taubenjunge Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt