Kapitel 9 : Das Ende ...

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Ich saß da, mit meiner Tasse Tee in der Hand, und ließ die Gedanken fließen, wie das warme Getränk, das ich gerade trank. Die letzten Jahre mit ihm zogen wie ein Film an mir vorbei – die Höhen, die Tiefen, die Momente, in denen ich glaubte, alles verstanden zu haben, und jene, in denen ich mich mehr verloren fühlte als je zuvor.

Er war nie ein einfacher Mensch, das wusste ich längst. Seine Anstrengungen, sein komplizierter Charakter – all das hatte mich oft an den Rand meiner Geduld gebracht. Doch hinter all dem lag eine Tiefe, die ich immer gespürt hatte, selbst wenn er sie selten zeigte. Ich hatte das Gefühl, dass er nie wirklich geliebt wurde, nicht auf die Art, wie ein Mensch es braucht. Vielleicht machte ihn das so, wie er war – verschlossen, unnahbar und manchmal verletzend. Aber ich hatte ihn immer irgendwie verstanden, hatte ihm verziehen, weil ich glaubte, er wollte nichts Böses tun. Er suchte nur, genau wie ich.

Doch jetzt, nach all der Zeit, wurde mir klar, dass ich ihm Jahre meiner Liebe gegeben hatte, ohne jemals wirklich dasselbe zurückzubekommen. Ich hatte mich selbst verloren, mich selbst hinten angestellt, weil er in meinem Herzen immer die erste Priorität gewesen war. Menschen, die wirklich an mir interessiert gewesen wären, habe ich fortgestoßen, weil ich dachte, er wäre der Einzige. Wie oft hatte ich auf ihn gewartet, wie oft hatte ich gehofft, dass er endlich versteht, wie sehr ich ihn brauche? Und wie oft war ich enttäuscht worden, als er es nicht tat?

Es war wahr, dass die Liebe, die ich einst für ihn gespürt hatte, nicht mehr die gleiche war. Sie war verblasst, fast wie eine verblühte Rose, deren Duft nur noch in der Erinnerung existierte. Ich wusste nicht einmal mehr, ob es Liebe war oder die Erinnerung daran, wie es einmal gewesen war. Vielleicht war es die Nostalgie, die mich festhielt – die Erinnerung an ein verliebtes Mädchen, das ihn bewunderte, als wäre er der hellste Stern am Himmel.

 Vielleicht war es die Nostalgie, die mich festhielt – die Erinnerung an ein verliebtes Mädchen, das ihn bewunderte, als wäre er der hellste Stern am Himmel

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