Kapitel 37 ab 50 Votes und Kommentaren 🩶
ViolaMein Geist ist längst erloschen, mein Körper bewegt sich wie eine Marionette, mechanisch, ziellos. Meine Beine tragen mich weiter, während mein Verstand in einer trüben Abwesenheit verharrt. Gedämpfte Stimmen dringen an mein Ohr – Diskussionen, Entscheidungen, die an mir vorbeiziehen wie Schatten. Bin ich im Recht? Worum geht es überhaupt? Greifen wir an? Doch all das ist zur Nebensache geworden; mein Job, meine Pflichten – sie scheinen nur noch wie ein ferner Schleier, der nicht mehr zu mir gehört.
Fühlst du es? Wie dieser kalte Atem sich an deinem Hals festsetzt, wie sich ein unsichtbarer Griff um deinen Körper schließt? Angst. Jeder einzelne Satz aus diesem Brief hat sich in meine Seele gebrannt, verfolgt mich seither unaufhörlich. Seit jenem Tag bin ich nicht mehr ich selbst.
Dachtest du wirklich, du wärst frei? Falsch gedacht. Ein gewaltiger Irrtum. Ich weiß es.
Du weißt es.
Ich weiß es.
Und du? Du wusstest es auch.
"Zvezdoshka?" Seine Stimme reißt mich zurück, sanft und doch eindringlich. Eine Hand legt sich auf meine, seine Finger umschließen mich mit einer Wärme, die mir fremd vorkommt. "Ist alles in Ordnung?"
Nichts ist in Ordnung, und das weiß er. Seit diesem Paket stellt er diese Frage immer wieder. Viel zu oft, in jedem Atemzug, als würde er die Antwort erzwingen wollen.
"Nein!" möchte ich schreien, doch meine Stimme bleibt mir im Hals stecken. Es ist, als würde mein Innerstes in Flammen stehen, als würde ich Stück für Stück in der Dunkelheit versinken, ohne dass jemand es bemerkt. Kein Mensch ahnt, was in mir vorgeht. Keiner weiß, warum ich so leide, warum jede Sekunde meines Lebens so unaushaltbar scheint.
Mein Atem geht flach, hektisch, während sich die Welt um mich herum auflöst. Alles verschwimmt zu einem undefinierbaren Wirbel; nur das Hämmern meines Herzschlags bleibt. Und dann sind da noch die Dämonen, die mich seit Jahren nicht mehr loslassen. Sie haben es sich in den Schatten meines Geistes bequem gemacht, flüstern Worte der Verzweiflung und lassen mich nicht zur Ruhe kommen.
"Komm auf meinen Schoß." Seine Worte durchschneiden die Stille, die zwischen uns wie eine unsichtbare Mauer schwebt. Ich stehe einen Schritt entfernt von ihm, in unserem gemeinsamen Schlafzimmer, dem einzigen Ort, an dem ich mich verstecken kann, wenn das Bedürfnis nach Sicherheit übermächtig wird. Doch ich spüre, wie mir diese Sicherheit mit jedem Tag mehr entgleitet, wie sie aus meinen Fingern rinnt wie Sand.
Seine Augen sind rot, weit aufgerissen, ein hungriger, animalischer Blick. Er erinnert mich an einen Bären, mächtig und unberechenbar, während ich nur die ahnungslose Beute bin. Er schwankt leicht, sinkt schließlich auf den Stuhl vor meinem Schminktisch, ein drohendes, schweres Gewicht. „Ich wiederhole mich nicht."
"W-was... was ist, wenn ich nicht will?" Meine Stimme bricht, kaum mehr als ein Flüstern, das meine Unsicherheit preisgibt. Mein Hals ist trocken, und meine Beine fühlen sich an wie aus Blei gegossen, unbeweglich und kalt.
"Denkst du, das interessiert mich?" Sein Lachen hallt kalt durch den Raum, rau und schneidend wie Glas. Es ist das Lachen eines Monsters. Mein Herz setzt einen Schlag aus, während mein Blick panisch zur kleinen Nachttischlampe neben mir wandert, als könnte sie mich beschützen, als wäre sie das letzte Licht in dieser Dunkelheit.
"Los", knirscht er mit den Zähnen, und sein Ton duldet keinen Widerspruch.
Ich schlucke schwer, kämpfe gegen das Wimmern, das sich in meiner Kehle sammelt. Ich tue, was er verlangt, obwohl alles in mir sich dagegen wehrt.
Meine Beine zittern unter mir, doch ich zwinge mich, auf ihn zuzugehen – Schritt für Schritt, langsam, so langsam, als könnte jeder Augenblick noch eine Rettung bringen.
Mit großen Augen tue ich das was er sagt und sitze mich langsam hin, meine Beine sind wackelig. Als ich auf ihn sitze und mich nur ein Atemzug von ihn entfernt, höre ich nur das ständige keuchend. Mit meinen lauten Herzschlag schaue ich diese roten Augen an. Leblos.
Was macht falsche Substanzen mit einem Menschen aus?
Mit weit aufgerissenen Augen folge ich seinen Anweisungen, lasse mich langsam auf die Knie sinken. Meine Beine zittern, kaum tragen sie mich.
Zentimeter für Zentimeter komme ich ihm näher, bis ich schließlich vor ihm sitze, jeder Atemzug trennt uns nur. Sein Atem keucht über mir, und mein Herzschlag pocht laut in meiner Brust, beinahe erschutternd. Ich sehe in seine Augen, diese leblosen, tiefroten Augen, und eine dunkle Kälte kriecht über meine Haut. Was treiben falsche Substanzen mit einem Menschen? Zitternd lege ich meine Hand auf seine Brust, wie ein lautloses Flehen. "Amor, bitte..." Meine Stimme bricht, doch er schüttelt nur den Kopf, nimmt eine Haarsträhne zwischen seine Finger und wickelt sie darum, als ware das die einzige Verbindung, die er mir noch gönnt. Eine Gänsehaut jagt über meinen Rücken, seine Finger streichen über meine Wange, sanft, aber drohend. "Du bist immer so stur", murmelt er, und in seinen Augen blitzt etwas Düsteres auf. "Mein stures Mädchen." Ich will schreien, will wegsehen, doch mein Korper gehorcht nicht. Am Rande meines Blickfelds sehe ich, wie seine Lippen sich verziehen, unzufrieden, wie er mit den Zähnen knirscht. Und plötzlich - ich spüre es, bevor ich es begreife - seine Hand schlägt mir ins Gesicht. Der Schmerz sticht durch mich, und ich keuche, erschrocken, meine Hand fliegt zur brennenden Wange. Das Schluchzen lässt sich nicht länger unterdrücken."W-wieso hast du das getan?" flüstere ich, doch meine Stimme bricht. Dieselbe Frage, die ich jedes Mal stelle. Jedes Mal, wenn er mich an den Haaren zieht, mich in den Rücken stoßt. Und jedes Mal hallt sie nur als stumme Qual zurück.
Die Antwort? Ein weiterer Schlag. Fest und gnadenlos. Ich spüre, wie seine Finger sich in mein Haar krallen und mich brutal nach hinten reißen. "Weißt du, Vio?" Seine Stimme ist gefährlich leise, beinahe ein Flüstern, das sich wie Gift in meine Ohren schleicht. Seine Hand gleitet zu meiner Schulter, und eine kalte Panik durchdringt mich. Was hat er vor? Will er mir die Schulter brechen? Er ist zu allem fähig. Jeder Funke Kontrolle gehört ihm, und das weiß er. Er kann mich zerstoren, wenn er will. "Mir hat es besser gefallen, als du endlich angefangen hast, deine Schnauze zu halten," zischt er, und reißt mir noch fester an den Haaren, bis ein schmerzerfülltes Stöhnen aus meiner Kehle bricht. Meine Lippe bebt, und ich kämpfe gegen den Drang, ihm einfach das zu geben, was er will - absolute Stille und Unterwerfung.
Er schnalzt mit der Zunge. "Geh auf die Knie." Mein Kopf schüttelt sich automatisch, Worte wollen über meine Lippen, doch da ist schon seine Hand - fest und gnadenlos - auf meinem Mund. "Ich wiederhole mich nicht." Seine Augen funkeln bedrohlich, sein Ellbogen hebt sich drohend, und mir bleibt keine Wahl. Ein dumpfes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus, als würde ich gleich das Bewusstsein verlieren oder mich übergeben.Doch ich gehorche.
Ich lasse mich unterwerfen. Ich lasse mich brechen.
Meine Knie sinken auf das kalte, harte Holz, die Berührung brennt sich in meine Haut, während mein Blick verzweifelt an ihm klebt. Er grinst, das Spiel für ihn noch lange nicht vorbei, und mit einem langsamen, beinahe genießerischen Zug, öffnet er den Verschluss seiner Hose und zieht den Reißverschluss hinab.
Er schiebt seine Boxershorts nach unten, sein Blick bleibt auf mir haften - kalt, hasserfüllt. In seinen Augen spiegelt sich nichts als Verachtung, und für einen Moment fühlt es sich an, als würde mein Herz in tausend Stücke zerspringen. Wie kann er mich so ansehen? Bin ich nicht seine Freundin? Warum ist da keine Spur von Zärtlichkeit, von etwas, das einem Funken Liebe nahekommt? Mein Blick wandert zu ihm, und ich kann kaum atmen.
"Mit schlucken," befiehlt er.
Das Kapitel ist echt kurz, und das tut mir wirklich leid. Aber ich komme momentan einfach nicht dazu.
Habt ihr Feedback? Oder Feedback zum Buch bisher? Was würdet ihr anders machen, oder welche Szenen wünscht ihr euch für die Zukunft? Findet ihr es spannend? Geht es vielleicht zu schnell?
Instagram: Authorchanel (könnt mir auch privat schreiben hihi)
-Chanel

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𝐊𝐢𝐬𝐬 𝐦𝐞 𝐬𝐥𝐨𝐰𝐥𝐲
Любовные романы𝐀 𝐌𝐚𝐟𝐢𝐚 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 | 𝐄𝐧𝐞𝐦𝐢𝐞𝐬 𝐭𝐨 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐫𝐬 | 𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 𝐁𝐀𝐍𝐃 𝟏 Start: 3.04.23 𝐸𝑠 ℎ𝑎𝑛𝑑𝑒𝑙𝑡 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑢𝑚 𝑒𝑖𝑛 𝑆𝑝𝑖𝑒𝑙, 𝑑𝑎𝑠 𝑛𝑢𝑟 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝑔𝑒𝑤𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛 𝑘𝑎𝑛𝑛, 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑆𝑒𝑒𝑙𝑒𝑛 𝑑𝑖𝑒 𝑓𝑢...