26 | Ertrunken

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Ich kaue gedankenverloren auf meiner Lippe und betrachte die stille Silhouette meines tief schlafenden Ehemanns, der auf dem Boden ruht

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Ich kaue gedankenverloren auf meiner Lippe und betrachte die stille Silhouette meines tief schlafenden Ehemanns, der auf dem Boden ruht. Es ist erst fünf Uhr morgens, und mein Kopf dröhnt, als würde er jeden Moment explodieren. Doch der Schmerz rührt nicht nur vom Alkohol her, sondern auch von der erdrückenden Realität unseres neuen Zuhauses. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn die Erinnerungen an die letzten Stunden sind in einem nebulösen Nichts verschwunden.

Ich liege ausgestreckt auf dem gemütlichen, grauen Boxspringbett, das eine einladende Behaglichkeit ausstrahlt und mich in seinen weichen Polstern umfängt. Das Zimmer ist großzügig geschnitten, und neben dem Bett erstrecken sich schwarze Regale, die bis zur Decke reichen und dem Raum eine gewisse Eleganz verleihen. Eines dieser imposanten Regale befindet sich zu meiner Rechten, das andere zu meiner Linken, und beide sind gefüllt mit Büchern und Erinnerungsstücken. Es überrascht mich, denn ich wusste nicht, dass Alexandro liest. Die Aussicht ist atemberaubend, die riesigen Fenster sind mit grauen Vorhängen versehen. Draußen, gleich hinter den Fenstern, gibt es ein kleines Lagerfeuer, das eine warme Atmosphäre schafft.

Doch etwas anderes zog gleichermaßen meine Aufmerksamkeit auf sich. Abseits seines Schreibtisches steht ein Schminktisch, liebevoll bestückt mit neuen, unberührten Kosmetikartikeln. Hat er all dies für mich erworben? Und die andere Frage, die unaufhörlich in meinem Geist kreist: Warum schläft er auf dem Boden?

Also muss er mich zum Bett getragen haben.
Hat er mich etwa ausgezogen? Wie vom Blitz getroffen schaue ich sofort auf meinen Körper und sehe, dass ich tatsächlich mein Nachthemd anhabe. Dieses Schwein! Ich habe ihn doch nicht gebeten, mich wie eine Puppe auszuziehen.

Mit einem genervten Augenrollen lasse ich meinen Blick durch den dämmrigen Raum schweifen. Plötzlich durchzuckt mich ein Gedanke. Wenn mir der Schlaf verweigert wird, warum sollte dann Alexandro das Privileg haben, seinen Schlaf zu genießen?

Schließlich hat er seinen Job, um den er sich kümmern muss. Es ist mir egal, dass er seinen Schlaf braucht. Ich greife neben mir zur Kommode und packe irgendetwas, das sich schwer anfühlt. Wegen der Dämmerung kann ich es nicht richtig erkennen, aber das ist mir egal. Mit dem Gegenstand in meiner Hand hole ich aus und schleudere ihn direkt auf meinen bald toten Ehemann. Ich habe kräftig ausgeholt und bin dennoch überrascht, dass er nicht aufschreckt oder so. Sein Schlaf wird ohnehin gestört, denn ich sehe, wie er sich langsam aufsetzt. Das erste, was ich mache, ist das Licht neben mir anzuknipsen.

Ich beobachte, wie er sich müde die Augen reibt. Sein weißes T-Shirt hängt schlaff an ihm, und seine schwarzen Haare sind ein wenig zerzaust. Er schaut mich an, versucht zu begreifen, was gerade passiert ist.

"Sonst geht es dir noch gut?" fragt mein Ehemann, und seine Stimme ist von Müdigkeit durchdrungen. Ehrlich gesagt, hatte ich erwartet, dass er wütend oder sauer wird, so wie ich es sonst kenne, aber dem ist nicht so.

𝐊𝐢𝐬𝐬 𝐦𝐞 𝐬𝐥𝐨𝐰𝐥𝐲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt