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Die Stille wurde durch die einfache Frage meines Bruders unterbrochen: "Bist du nervös?" Seine Worte dringen zu mir durch, als ich versuche, meine inneren Gefühle zu unterdrücken.
Mein Bruder und ich sitzen in der Umkleideraum und warten auf den Beginn der Hochzeit.
Nein, warum sollte ich nervös sein? denke ich sarkastisch in mich hinein und halte meine Antwort mit einem leichten Lächeln zurück.
Ich bin dabei zu heiraten.
Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich die Worte meines Bruders höre. "Warum sollte ich nervös sein?" Ich unterdrücke mein nervöses Lächeln und bin entschlossen, die Fassung zu bewahren. Ich möchte meinem Bruder nicht zeigen, dass ich nervös bin, denn seiner Meinung nach habe ich keinen Grund dazu.
Trotzdem bin ich es. Ja, nur weil es eine Scheinehe ist, heißt das nicht, dass ich nicht einen Mann, den ich hasse, vor vielen Leuten heiraten werde.
Denn das ist genau das, was ich in ein paar Stunden oder Minuten tun werde.
Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich immer von einer schönen Hochzeit geträumt. Die Art von Märchenhochzeit, die sich jeder wünscht. Wie eine Disney-Prinzessin, die geheiratet hat. Ich wollte immer so eine Hochzeit haben, mit viel Tüll, einem Einhorn und einer wunderschönen Location.
Und das Wichtigste ist, dass ich einen Mann heirate, weil ich ihn von ganzem Herzen und mit ganzer Seele liebe.
Und es tut weh, mein ehemaliges Kind zu enttäuschen. Vielleicht ist der Ort schön, aber ich werde nicht aus Liebe heiraten. Auch wenn der Teil mit dem Einhorn sowieso nicht wahr geworden wäre.
Mitten in meinen Gedanken durchbricht die Stimme meines Bruders erneut die Stille. "Worüber denkst du nach?", fragt er und reißt mich aus den Tiefen meiner Gedanken. "Nichts", zucke ich mit den Schultern und schaue auf mein Kleid. Das Kleid ist sehr lang, aber das ist Tradition. Unsere Mafia wird durch die Ehe miteinander verbunden, deswegen auch Tradition.
"Vio, du bist meine Schwester, ich weiß dass etwas dich bedrückt", beharrt mein Bruder unerschütterlich. Ein Seufzer entweicht mir, bevor ich ihn ansehe. "Und was glaubst du, wie es mir geht?" Entgegnete ich leicht gereizt. Wie will er, dass ich mich jetzt fühle huh?
Mein Bruder zieht die Augenbrauen überrascht zusammen, als mein Ton schärfer war als er es erwartet hatte. Nach einer kurzen Pause, sagt er leise: "Ich will nur, dass du glücklich bist."
Ich weiß, dass er wirklich nur das Beste für mich will, aber im Moment bin ich nicht glücklich. Warum sollte ich gerade jetzt glücklich sein?
Nach einer kurzen Verschnaufpause wage ich einen Blick. Ich habe Gewissensbisse wegen meiner schnippischen Antwort. "Ich weiß, dass du nur das Beste willst", sage ich schließlich mit einem kleinen mitleidigen Lächeln.
