Kapitel 5

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Vor Harrys Verhandlung waren sie alle sehr angespannt. Leonie drückte Harry feste an sich. "Wir warten hier auf dich.", sagte sie leise. Die Frau, durchs Leben gezeichnet, versuchte ihre Tränen zurück zu halten, um Harry nicht noch weiter zu beunruhigen. Dieser murmelte etwas unverständliches. "Zerdrück ihn nicht, mein Schatz.", sagte Sirius leise und legte eine Hand auf Leonies Schulter. Leonie nickte leicht. Sie ließ Harry los. "Bis später, Harry.", wandte Sirius sich an Harry. Dieser nickte leicht und ging Richtung Tür. Isabella kam ihm entgegen gesprungen. Harry erschrak fürchterlich. "Wage es bloß nicht, nicht wieder zu kommen!", sagte Isabella, während sie Harry an sich drückte. Harry rang nach Luft. Als Isabella ihn losgelassen hatte und sie sich verabschiedet hatten, verließ Harry mit Arthur Weasley das Haus. Die anderen blieben besorgt zurück.

Die Zeit verging gefühlt elendig langsam. Leonie saß im Esszimmer und starrte ins Leere. Sirius versuchte sich abzulenken, indem er weitere dunkle Gegenstände weg räumte. Isabella saß mal wieder im Flur auf der Treppe und wartete darauf, dass die Tür aufging. Die anderen wuselten in ihren Zimmern. Als endlich die Tür aufging, sprang Isabella auf und machte zwei Schritte Richtung dunklen Eingang. Herein kamen Arthur Weasley und Harry. "Harry!", rief Isabella, vergaß das Portrait ihrer Großmutter und sprang Harry um den Hals. Walburga Black begann zu kreischen. Harry rang nach Luft, doch er war froh, dass seine Cousine ihn sofort in Empfang nahm. Sofort kamen die restlichen Bewohner des Hauses angelaufen. Sirius versuchte das Portrait seiner Mutter zum schweigen zu bringen. Remus und Elijah halfen ihrem Vater dabei. Leonie kam in den Flur und zog Isabella und Harry in ihre Arme. "Mein Junge. Du bist zurück. Ich bin so froh.", sagte sie leise. Harrys Wangen färbten sich Rosa. "Er wurde freigesprochen.", meldete Arthur sich zu Wort. Leonie sah erleichtert zu Arthur, während sie Harry und Isabella noch immer an sich drückte. Leonie hatte verdächtig feuchte Augen. Harry rang nach Luft. Auch Isabella rang nach Luft. "Zerdrück Isabella und Harry nicht.", seufzte Sirius. Doch auch er schien sehr erleichtert zu sein.

Am 1.September.1995 kamen sie Ausnahmsweise mal ohne Stress auf Gleis 9¾ an. Viele sahen abfällig zu ihnen, weil Harry bei ihnen war. "Passt auf euch auf.", bat Leonie die Kinder mit feuchten Augen. "Natürlich, Mum.", sagte Elijah. Seine Stimme war belegt. "Wir schreiben euch, wenn wir in Hogwarts angekommen sind.", meinte Remus. Auch seine Stimme war belegt. Isabella schwieg. Sie lehnte mit dem Rücken am Hogwarts-Express. Ihr Blick war gesenkt. Sie versuchte aufkommende Tränen zu verbergen. Sirius hatte Harry beiseite genommen. Er zeigte ihm ein Foto und sprach leise mit ihm. Harry wollte Sirius das Foto wieder geben, doch Sirius schenkte es Harry. "Pass auf dich auf, Harry. Und halt dich an deine Freunde.", sagte Sirius, als er mit Harry zurück zum Hogwarts-Express kam. Harry nickte leicht. Elaine zog Elijah in eine Umarmung. "Wir sehen uns in den Ferien wieder.", sagte sie leise. Elijah errötete, doch er erwiderte die Umarmung. "Ich liebe dich.", sagte Elaine. "Ich liebe dich auch.", sagte Elijah. Remus wurde in eine Umarmung seiner Mutter gezogen. "Pass auf dich auf.", murmelte Leonie in die Umarmung. "Ja, Mum.", seufzte Remus. Isabella lehnte noch immer mit dem Rücken am Hogwarts-Express und hielt den Blick gesenkt. Sirius trat vor seine Tochter. Vorsichtig ergriff er ihre Hände. "Sieh mich an.", sagte er sanft. Zögerlich schaute Isabella zu ihrem Vater auf. "Versuch nicht so viel in der Vergangenheit fest zu hängen. Schau nach vorne, denn Lily würde nicht wollen, dass du dich hängen lässt.", sagte Sirius leise. Isabella nickte zögerlich. "Wir sehen uns Weihnachten wieder.", meinte Sirius. Er drückte seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. Traurig schloss Isabella ihre Augen.

Doch schließlich stiegen sie in den Hogwarts-Express und winkten ihren Eltern. Marie sah immer wieder besorgt zu ihrer besten Freundin. Diese mied den Blick zu Marie. Als der Hogwarts-Express los fuhr und die Eltern nicht mehr zu sehen waren, suchten sie nach einem freien abteil. Während der Fahrt herrschte eine trübe Stimmung. Isabella sprach kein Wort. Sie starrte aus dem Fenster und bekam um sich herum nichts mit. Remus las in einem Buch und Elijah starrte gedankenverloren an die Decke. Marie seufzte leise. Harry hatte sich mit Ron und Hermine ein eigenes Abteil gesucht. Fred und George hatten nach Lee Jordan gesucht. Ginny war zu Luna gegangen.

Am Abend kamen sie am Bahnhof Hogsmeade an. Sie ließen ihr Gepäck und ihre Haustiere zurück und stiegen aus dem Hogwarts-Express. Dort trafen sie auf Harry, Ron und Hermine. Harry wunderte sich gerade über die Thestrale. "Was sind das für Pferde?", wollte er wissen. "Was für Pferde?", wollte Ron wissen. "Die Pferde, die die Kutsche ziehen.", meinte Harry. "Da zieht nichts die Kutsche. Sie fährt von selbst, wie jedes Jahr.", sagte Hermine verwirrt. Besorgt sah sie zu Harry. Dieser ging um die Thestrale herum. "Du wirst nicht verrückt. Ich sehe sie nämlich auch.", meldete sich eine Stimme aus der Kutsche zu Wort. Sie alle schauten hinauf. In der Kutsche saß Luna Lovegood. In ihren Händen hielt sie eine Ausgabe vom Klitterer. "Du bist nicht Verrückter als ich.", meinte Luna und senkte ihren Klitterer, der verkehrt herum war. Auf ihrer Nase trug sie eine große Schmetterlingsbrille. Ihr Zauberstab steckte hinter ihrem Ohr und um ihren Hals trug sie eine Kette mit Butterbierkorken. An ihren Ohren baumelten Radieschen. Remus hob eine Augenbraue und Elijah und Ginny verkniffen sich nur mit Mühe das Lachen. Harry, Ron und Hermine sahen Luna an. Ebenso wie Neville, der dazu gekommen war. "Das ist ja sehr beruhigend.", meinte Marie mit einem sarkastischen Unterton. "Ich sehe sie auch.", meldete Isabella sich zu Wort. Sie sprach an diesem Tag zum ersten Mal. Sie alle schauten deshalb zu ihr. Isabella stieg schweigend in die Kutsche und setzte sich neben Luna. Zögerlich setzten die anderen sich mit in die Kutsche.

Als sie oben ankamen, kletterten sie alle aus der Kutsche. Luna hielt Isabella am Arm zurück und wartete, bis die Anderen ein Stück vorgegangen waren. Fragend schaute Isabella zu der Ravenclaw. "Du sagtest, du siehst die Thestrale auch?", fragte Luna leise. Isabella nickte leicht. "Dann... Dann hast du gesehen, wie Lily...", begann Luna, brach jedoch ab. Sie schaffte es nicht die Frage zu Ende zu formulieren. Zögerlich nickte Isabella. Sie senkte den Blick, um aufkommende Tränen zu verbergen. "Lily fehlt mir. Sie hat mir immer zugehört und stand zu mir.", sagte Luna leise. Unsicher sah Isabella zu Luna. "Wenn ich was für dich tun kann, dann bitte sag Bescheid.", meinte Luna. "Ich komme schon, klar. Aber danke.", sagte Isabella leise. Ihre Augen schimmerten jedoch verdächtig. Gemeinsam gingen sie ins Schloss. In der Großen Halle trennten sich ihre Wege. Luna setzte sich zu den Ravenclaws, Isabella zu den Gryffindors.

Ja, ich habe mich hier für die Filmversion entschieden, was die Begegnung mit Luna und die Thestrale angeht, obwohl ich mich ja sonst überwiegend an den Büchern orientiere. Die Buchversion gefällt mir allerdings nicht so gut. Finde die Filmversion schöner. Hoffe, euch gefällt das Kapitel dennoch 😊

Nikky

Isabella Mailin Potter IV (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt