Kapitel 12

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Müde saß Isabella im Unterricht. Remus, der neben ihr saß, sah sie fragend an, doch Isabella schüttelte den Kopf. Sie versuchte sich zu konzentrieren. Nach Arithmantik hielt Remus seine Schwester zurück. "Du siehst müde aus.", stellte er fest. "Könnte daran liegen, dass ich es bin.", gab Isabella forsch zurück. "Aber warum? Ist das Nachsitzen bei Umbridge so anstrengend?", wollte Remus wissen. "Ich habe einfach nicht so gut geschlafen.", wich Isabella der Frage aus. Skeptisch hob Remus eine Augenbraue hoch. Isabella jedoch schwieg. Sie hatte nicht vor über das Nachsitzen zu berichten. Remus würde sich nur Sorgen machen. Und vermutlich würde er mit Elijah darüber sprechen. Gemeinsam würden sie dann wohl einen Brief nach Hause schicken. Und auf den Stress hatte Isabella keine Lust. Die letzten Jahre hatte es genug Trubel gegeben. Isabella wollte nicht, dass ihre Eltern sich unnötig um sie Sorgen machten. Besonders ihre Mutter sollte sich keine Sorgen machen.

Beim Abendessen stellte Angelina Johnson Isabella und Harry erneut zur Rede. Sie wollte wissen, ob sie zu den Auswahlspielen kämen. Harry verneinte, weil Umbridge sie nicht gehen lassen würde. Sauer erklärte sie, dass sie von Spielern, die im Team bleiben wollten, erwartete, dass sie das Training allen anderen Verpflichtungen voranstellten. "Euch beiden fehlt offenbar die richtige Einstellung!", schloss sie, drehte um und stolzierte davon. "Wir müssen nachsitzen!", rief Harry ihr hinterher. "Glaubst du, wir stecken lieber in einem Zimmer mit dieser alten Kröte, als Quidditch zu spielen?", ärgerte Harry sich, während Isabella ihr sprachlos nachschaute. "Wenigstens müsst ihr nur Sätze schreiben.", sagte Hermine tröstend. "So schrecklich ist die Strafe nicht.", fügte Hermine hinzu. "Wir können ja gerne tauschen!", fauchte Isabella, sprang auf, schnappte sich ihre Schultasche und rauschte davon. Verwirrte Blicke folgten ihr.

Das Mädchen wartete vor Umbridges Büro auf Harry. Nach dem Nachsitzen waren Isabellas und Harrys rechte Hand jeweils rot und entzündet. Die sprachen während des Nachsitzen kein Wort. Als sie zurück im Gemeinschaftsraum waren, setzten sie sich an ihre Hausaufgaben. Am Donnerstag waren beide sehr müde. Isabella, sie bei Lola und Marie saß, bekam nicht mit, dass auch Ron müde war. Das Nachsitzen bei Umbridge war genauso schlimm wie die vorherigen Male. Nach zwei Stunden blieben bei Harry die Worte 'Ich soll keine Lügen erzählen' sichtbar. Bei Isabella die Worte 'Ich soll nicht schlecht über das Ministerium sprechen'. Die eingeritzten Worte sonderten rote Bluttropfen ab. Harry hielt inne, weshalb seine spitze Feder nicht weiter über das Papier kratzte. Umbridge blickte direkt auf. "Ah", sagte sie und stand auf. Während Isabella verkrampft und unter Schmerzen weiter schrieb, kam Umbridge zu ihnen herüber. Umbridge untersuchte Harrys Hand. "Gut. Das sollte Ihnen wohl eine Lehre sein.", sagte Umbridge, noch immer mit weicher Stimme. Dann wandte sie sich an Isabella. "Ihre Hand, Miss Potter!", wies Umbridge lächelnd an. Isabella schaute weder auf, noch reichte sie Umbridge ihre Hand. Verbissen schrieb sie weiter. Umbridge griff Isabellas Hand und zog sie zu sich. Isabella keuchte kurz auf, weil ein stechender Schmerz durch ihre Hand schoss, als Umbridge sie griff. Umbridge untersuchte nun auch Isabellas Hand. In ihrem Blick lag eine gewisse Genugtuung. Isabella gefiel der Blick gar nicht. "Auch Ihnen sollte das wohl eine Lehre sein.", meinte Umbridge süßlich. Sie ließ Isabellas Hand los. Sofort zog Isabella die Hand zu sich. "Sie können dann für heute Abend gehen.", sagte Umbridge. Harry stand auf und griff seine Tasche mit der linken Hand. Isabella blieb noch einen kurzen Moment sitzen, ehe auch sie langsam aufstand. "Müssen wir morgen trotzdem wiederkommen?", wollte Harry wissen. "Oh ja!", sagte Umbridge mit ihrem üblichen Lächeln. "Mit der Arbeit eines weiteren Abend können wir die Botschaften sicher noch tiefer einprägen.", meinte sie. Isabella sah Umbridge hasserfüllt an, schnappte sich ihre Tasche mit der linken Hand und rauschte aus dem Büro. Harry folgte ihr.

Harry versuchte mit Isabella Schritt zu halten. Doch Isabella war geladen. Sie rauschte durch die Korridore und nahm bei den Treppen immer zwei Stufen auf einmal. Im Siebten Stock stieß sie mit Ron zusammen. Isabella stolperte zwei Schritte zurück und landete auf dem Boden. "Ron?", fragte Harry überrascht, der weniger Sekunden nach Isabella dazu kam. Er war ein wenig außer Atem. Ron versuchte seinen Besen hinterm Rücken zu verstecken, jedoch erfolglos. "Was machst du hier?", wollte Harry von Ron wissen, während er Isabella die linke Hand hin hielt. Dazu hatte er seine Tasche abgestellt. Isabella legte ihre linke Hand in Harrys ausgestreckte Hand und ließ sich hoch helfen. "Danke", sagte sie leise. Harry nickte leicht. Während Isabella ihre Tasche mit der linken Hand hochhob, schaute Harry fragend zu Ron. "Ich verstecke mich vor Fred und George. Die sind eben mit ein paar Erstklässlern vorbeigekommen. Sicher testen die ihre Sachen. Im Gemeinschaftsraum können sie ja dank Hermine nicht mehr.", antwortete Ron, ohne die eigentliche Frage zu beantworten. Harry hob seine Tasche mit der linken Hand hoch. "Und warum versteckst du deinen Besen hinter deinem Rücken?", fragte Isabella geradeaus. Ron lief rot an. Zögerlich gestand er ihnen, dass er die letzten Tage für die Position des Hüters geübt hatte. Er wollte am Freitag zum Auswahlspiel gehen und es versuchen. "Finde ich super.", meinte Harry. "Du wirst das schon schaffen.", versuchte Isabella dem Freund Mut zu machen. Dankbar sah Ron die beiden an.

Isabella Mailin Potter IV (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt