Vor den Gewächshäusern trafen sie auf Luna Lovegood. Ohne ein Hallo sage sie Harry unvermittelt, dass sie ihm die Sache mit Voldemort glaubte. An ihren Ohren baumelten Radieschen, was Lavender und Parvati zum lachen brachte. Luna jedoch glaubte, sie würden über das, was sie gesagt hatte, lachen. "Lacht ihr nur! Früher haben die Leute auch nicht geglaubt, dass es sowas wie den Schlibbrigen Summlinger oder den Schrumpfhörnigen Schnarchkackler gibt.", sagte Luna mit lauter Stimme. "Da hatten sie ja auch Recht. So was wie den Schlibbrigen Summlinger oder den Schrumpfhörnigen Schnarchkackler gibt es schließlich nicht.", sagte Hermine unwirsch. Isabella sah wütend zu Hermine, während Luna wütend davon lief. Ihre Radieschen baumelten dabei stark. "Würde es dir was ausmachen, die einzigen Leute, die mir glauben, nicht vor den Kopf zu stoßen?", fragte Harry gereizt. "Um Himmels Willen, Harry, die brauchst du wirklich nicht! Sie glaubt nur solange an etwas, solange es dafür keinen Beweis gibt. Aber von jemandem, dessen Vater den Klitterer herausgibt, kann man auch nichts anderes erwarten.", machte Hermine deutlich. "Rede nicht so über Luna!", fauchte Isabella. Die anderen sahen zu ihr. "Was habt ihr nur alle mit dieser Loony? -", wollte Hermine wissen. "Sie heißt Luna!", fauchte Isabella. "Und sie ist, neben Ginny, die beste Freundin von Lily gewesen!", fügte Isabella mit funkelnden Augen hinzu. "Deswegen musst du sie nicht verteidigen.", meinte Hermine unwirsch und verdrehte die Augen. "Ich verteidige Luna, weil ich Luna mag! Und weil es Lilys letzter Wunsch war, dass ich für ihre beiden besten Freundinnen da bin!", stieß Isabella zornig aus. Die erste Träne lief dabei über ihr Gesicht. Sie schubste Hermine beiseite und rauschte ins Gewächshaus, welches Professor Sprout gerade geöffnet hatte. Die anderen sahen ihr hinterher. Das Ernie Harry auch glaubte, bekam Isabella nicht mehr mit.
Professor Sprout begann die Stunde damit, zu erklären, wie wichtig die ZAG-Prüfungen waren. Isabella seufzte schwer. Sie hatte sich, weit weg von Hermine, an den Tisch mit den Pflanzen gestellt. Lola und Marie waren zu ihr gekommen. Am Ende der Stunde gab Professor Sprout ihnen die Hausaufgabe, einen Aufsatz zu schreiben. Sie alle rochen stark nach Professor Sprouts Lieblingsdünger. Drachenmist. Isabella hatte es mal wieder geschafft, sich mit der Erde zu beschmutzen. Zwischen ihren Haaren hingen ein paar Blätter und ihr Gesicht war mindestens genauso dreckig, wie ihr Umhang. Sprout besah Isabella beim hinausgehen mit einem strengen Blick. Isabella sah entschuldigend und mit roten Wangen zurück. Ein paar Mitschüler lachten deshalb.
Gemeinsam mit den anderen lief sie zum Abendessen. Doch kaum waren sie angekommen, rief sie eine wütende Stimme. "Hi, Isabella und Harry!", rief Angelina. "Was ist denn jetzt wieder los?", fragte Harry murmelnd und drehte sich um. Auch Isabella drehte sich um. "Ich sag dir gleich, was wieder los ist!", fauchte Angelina. Sie rückte Isabella und Harry auf die Pelle. Dann bohrte sie ihren Finger in Harrys Brust. "Wie habt ihr es geschafft, euch für Freitag um fünf Uhr Nachsitzen einzuhandeln?", fauchte sie. "Was?", fragte Harry verwirrt. "Warum ... Ach ja, die Auswahlspiele für den Hüter!", erinnerte Harry sich. "Jetzt fällt es ihm wieder ein!", fauchte Angelina. "Ich habe gesagt, dass ich die ganze Mannschaft dabei haben will, um einen Hüter zu finden, der zu uns allen passt!", stieß sie wütend aus. "Und da habt ihr beiden beschlossen, nicht dabei zu sein!", sagte sie zornig. Isabella wollte den Mund öffnen, doch Harry kam ihr zuvor. "Wir haben nicht beschlossen, nicht dabei zu sein!", sagte Harry säuerlich. "Diese Umbridge hat uns Nachsitzen aufgebrummt, weil wir die Wahrheit gesagt haben. Über Voldemort und seine Todesser. Und übers Ministerium.", erklärte Harry. "Dann seht zu, dass sie euch Freitag laufen lässt! Von mir aus sagt ihr, das alles spränge aus eurer Fantasie!", zischte Angelina. "Ich werde nicht über Lilys Tod lügen!", stieß Isabella wütend aus. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. "Wir können ja gerne tauschen, was das Nachsitzen angeht! Ist kein Vergnügen!", fügte Isabella wütend hinzu. Ihre Augen schimmerten wieder verdächtig. Die Fünftklässlerin machte auf dem Absatz kehrt und rauschte davon. Sie setzte sich zu Lola und Marie und begann zu essen. Viel Zeit hatte sie nicht, da sie gleich zu Umbridge musste.
Kurz vor Fünf stand Isabella auf, verabschiedete sich von ihren Freundinnen und ging zu Harry rüber. "Wir müssen los, Harry.", sagte Isabella leise. Harry schaute auf. Er seufzte leise, schluckte seinen letzten Bissen hinunter, trank seinen Kürbissaft aus und stand dann auf. Er verabschiedete sich von Ron und Hermine. Isabella nickte Ron kurz zu, würdigte Hermine jedoch keines Blickes. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den dritten Stock, zu Umbridges Büro. "Sei nicht sauer auf Hermine.", sagte Harry. "Bin ich aber!", fauchte Isabella. "Ich verstehe dich ja. Ich fand es auch nicht richtig, wie sie Luna vor den Kopf gestoßen hat.", seufzte Harry. "Sie wusste aber nicht, was dir Luna bedeutet.", fügte er hinzu. Isabella sah fragend zu ihm. "Wir waren nicht dabei, als Lily ihren letzten Wunsch geäußert hat.", erklärte Harry. Isabella seufzte leise. Darüber hatte sie nicht nachgedacht. "Ich habe mit Hermine gesprochen. Es tut ihr Leid, dass sie dir damit auch vor den Kopf gestoßen hat.", sagte Harry leise. "Wann hast du mit Hermine gesprochen?", fragte Isabella mit hochgezogener Augenbraue. "Beim Abendessen.", antwortete Harry. Isabella seufzte erneut. "Übrigens, wegen gleich: Mach dich auf Schmerzen gefasst.", sagte Isabella leise. Verwirrt schaute Harry zu ihr. Doch Isabella kam nicht dazu, es zu erklären. Sie standen bereits vor Umbridges Büro und Harry hatte schon angeklopft. "Herein.", erklang Umbridges süße Stimme. Sie traten ein.
Neugierig sah Harry sich im Büro um. Isabella jedoch ging Wortlos zu dem kleinen Tisch, an welchem nun ein zweiter Stuhl mit steiler Lehne stand. Während Isabella bereits eine der beiden bereit gelegten Federn nahm, trat Harry vor Umbridge. Er fragte sie, ob sie das Nachsitzen für Freitag verschieben könnten, da die Auswahlspiele für den neuen Hüter anstanden. Doch Umbridge ließ nicht mit sich verhandeln. Es schien sie sogar zu erfreuen, dass Isabella und Harry etwas verpassen würden. Missmutig setzte Harry sich neben seine Cousine. "Ich habe keine Tinte.", sagte Harry, der die Feder bemerkt hatte und keine Tinte fand. "Du brauchst keine Tinte, mein Lieber.", lächelte Umbridge. Fragend sah Harry zu Isabella, die bereits schrieb. Isabella hielt kurz inne und schaute auf. Sie blickte zu Harry. "Sie lässt uns mit unserem eigenen Blut schreiben...", flüsterte sie, damit Umbridge sie nicht hörte. Harry sah jedoch nun noch verwirrter aus. Doch als er sah, dass Isabella weiter schrieb, schaute er zurück auf sein Pergament. "Und was soll ich schreiben?", wollte er von Umbridge wissen. "Ich soll keine Lügen erzählen.", antwortete Umbridge mit zuckersüßer Stimme. "Und wie oft?", fragte er. "Bis du es verinnerlicht hast, mein Lieber.", lächelte sie. Harry schaute nochmal kurz zu Isabella. Dann schaute er zurück auf sein Pergament, setzte die Feder an und begann zu schreiben. Er keuchte leise auf vor Schmerz. Harry schaute erneut zu Isabella. Diese biss die Zähne zusammen und schrieb. Ihr Blick war stur aufs Pergament gerichtet. Schon bald tat Harry es seiner Cousine gleich.
Um Mitternacht beendete Umbridge das Nachsitzen. Sie bat Isabella und Harry nach vorne. "Hände.", wies sie die beiden an. Sie steckten ihr jeweils ihre Hand entgegen. Isabellas Schnitt war verheilt, doch ihre Hand war rot, wie am Abend zuvor. Harrys Schnitt war ebenfalls verheilt. Seine Hand war jedoch röter als Isabellas Hand. "Viel Eindruck scheine ich nicht zu machen. Da werden wir morgen wohl dort weitermachen, wo wir heute aufhören.", lächelte Umbridge, während sie mit ihren dicken, beringten Fingern über Harrys Hand strich. "Sie können gehen.", sagte sie lächelnd zu Isabella und Harry. Isabella verlor keine Zeit. Sie schnappte sich ihre Tasche und rauschte aus dem Büro, ohne sich von Umbridge zu verabschieden. Harry folgte ihr rasch. "Isabella!", rief er. Das Mädchen blieb stehen, sah jedoch nicht zu ihm. Schneller atmend blieb er neben ihr stehen. "Hat sie dich gestern auch schon so lange da behalten?", fragte er leise. "Ja", antwortete Isabella knapp. "Sie scheint Spaß an Folter zu haben.", fügte sie hinzu.
Während Isabella sich im Gemeinschaftsraum an ihre Hausaufgaben setzte, zog Harry sich in seinen Schlafsaal zurück und ging schlafen. Erst als die Hausaufgaben erledigt waren, ging Isabella ins Bett. Sie schlief rasch ein.
DU LIEST GERADE
Isabella Mailin Potter IV (Harry Potter FF)
FanficWährend die Trauer um die verlorene Schwester nicht nachlässt, kommen auch die Dunklen Mächte immer näher. Isabellas Eltern treten erneut dem Orden des Phönix bei, obwohl sie beim letzten Mal fast alles verloren hatten. Das Mädchen würde am liebsten...