Kapitel 14

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Da sie mit Niemanden reden wollte, zog Isabella sich in die Bibliothek zurück. Die Gryffindor hing über ihren Hausaufgaben, konnte sich jedoch kaum konzentrieren. Sie war noch immer so unfassbar wütend auf Draco. Und vom Training schmerzte ihre rechte Hand noch mehr als vorher schon. Doch sie hatte nicht absagen wollen. Sie war nur froh, dass sie zumindest am Wochenende nicht zu Umbridge ins Büro musste. Doch es graute ihr schon vor Montag, wenn sie wieder zum Nachsitzen musste. Sie gab es mit den Hausaufgaben schließlich resigniert auf und ging zum Abendessen. Noch immer geladen, verfinsterte sich ihr Blick, als sie Draco erblickte. Rasch setzte Isabella sich zu den anderen Gryffindors und tat sich was zu Essen auf. "Ich habe gehört, dass du Malfoy eine reingehauen hast. Warum?", wollte Marie wissen. Isabella bedachte ihre Freundin mit einem Blick, der deutlich zeigte, dass sie darüber nicht sprechen wollte. "Weil Malfoy ein Idiot ist!", mischte Elijah sich mit ein. Wütend sah Isabella zu ihrem Bruder. "Er ist immer noch mein Freund, also halt dich zurück mit deinen Bemerkungen!", fauchte sie. Elijah verdrehte die Augen, während Lola und Marie einen Blick tauschten. Was immer Isabella zu dem Schlag gebracht hatte, reichte offenbar nicht aus, um sich von Malfoy zu trennen. Die Mädchen verstanden nicht, was ihre Freundin an dem Slytherin fand. Doch sie sagten nichts. Nach dem Abendessen verschwand Isabella wieder in der Bibliothek, wegen der Hausaufgaben. Erst zur Ausgangssperre kam sie zurück in den Gryffindor-Turm. Das Mädchen setzte sich an einen Tisch, um weiter an ihren Hausaufgaben zu arbeiten. Doch sie kam einfach nicht voran. Und es fiel ihr schwer mit links zu schreiben. Mit rechts ging es jedoch nicht. Um Mitternacht gab sie es schließlich auf und ging ins Bett.

Am nächsten Morgen war Isabella früh auf. Die Sonne am frühen Morgen versprach, dass es ein schöner Tag werden würde. Isabella seufzte leise, verschwand ins Badezimmer und machte sich frisch. Ihre Laune war getrübt. Wie eigentlich jeden Tag, seit Lily nicht mehr lebte. Als sie aus dem Badezimmer kam, waren auch die anderen Mädchen wach. Lola und Marie grüßten verschlafen. Isabella grüßte zurück. Sie schnappte sich ihre Tasche mit den Schulsachen und verschwand in den Gemeinschaftsraum. Die Mädchen sahen ihr verdutzt nach.

Im Gemeinschaftsraum fanden sie Isabella in einer Ecke am Tisch. Marie setzte sich neben ihre beste Freundin. "Was machst du da?", wollte die Brünette wissen. "Hausaufgaben", antwortete Isabella knapp. "Warum erst heute?", fragte Marie mit hochgezogener Augenbraue. "Ich fange nicht heute erst an!", fauchte Isabella. Marie zuckte leicht zusammen. "Tschuldigung...", nuschelte Isabella Schuldbewusst. "Was ist denn los mit dir?", fragte Lola vorsichtig, die dabei stand. "Nichts. Das Nachsitzen bei Umbridge hat nur Zeit gekostet. Und gestern war das Training. Deswegen bin ich mit den Hausaufgaben noch nicht fertig.", antwortete Isabella leise. "Du bist aber schon seit einer ganzen Weile so anders.", sagte Marie vorsichtig. Isabella schwieg. Sie starrte hinab auf das Pergament, welches vor ihr lag. Es war richtig, dass sie sich verändert hatte. Die letzten Jahre war immer irgendwas gewesen. Zuletzt der Verlust ihrer kleinen Schwester. So sehr Isabella in der Vergangenheit auch genervt von Lily war, genauso sehr vermisste sie ihre kleine Schwester nun. Isabella bereute, dass sie teilweise auf Lily eifersüchtig gewesen war. Sie bereute jeden Streit mit Lily. Und jeden Streit mit ihrer Mutter, wegen Lily. Isabella wünschte sich, dass sie die Zeit zurückdrehen könnte, um Lilys Tod zu verhindern. Doch ohne Zeitumkehrer war das nicht möglich. Und sie würde an keinen kommen, seit Hermine ihren nach dem dritten Schuljahr abgeben hatte. Isabella merkte, dass ihre Augen feucht wurden. "Bitte, ich habe noch zu tun...", sagte Isabella leise. Ihre Stimme war ein wenig belegt. Besorgt schaute Marie ihre beste Freundin an. Doch Isabella wollte jetzt nicht reden. Lola merkte es. Sie legte eine Hand auf Maries Schulter. "Komm, gehen wir.", sagte sie leise. Unsicher sah Marie zu ihr. Doch dann nickte sie und stand auf.

Gemeinsam gingen die beiden Mädchen hinaus. "Isabella braucht Zeit. Irgendwann wird sie reden. Und du wirst sicher die Erste sein. Aber noch ist Isabella nicht soweit. Wir kennen sie doch. Sie versucht erstmal mit allem alleine fertig zu werden.", sagte Lola leise. "Ich weiß. Aber es tut weh, dass ich ihr nicht helfen kann.", gab Marie ebenso leise zurück. "Ich würde ihr auch gerne helfen. So wie die anderen auch. Aber wir können ihr erst helfen, wenn sie die Hilfe zulässt.", sagte Lola. Marie nickte leicht.

Isabella Mailin Potter IV (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt