Die Morgensonne strömte durch die Fenster von Isabellas Gemächern und warf goldene Strahlen auf die beiden Frauen, die friedlich nebeneinander schliefen. Elena fühlte sich wohl und geborgen, als sie aufwachte und in Isabellas vertrautes Gesicht blickte. Es war ein wunderschönes Bild, das sie gerne für immer festhalten würde. Die Intimität der letzten Nacht hatte eine neue Dimension in ihre Beziehung gebracht, und Elena spürte, dass sie etwas Besonderes geschaffen hatten.
Doch der Frieden währte nicht lange. Elena wusste, dass sie sich den Herausforderungen und Gefahren, die sie umgaben, stellen mussten. Sie konnte die Augenblicke der Zärtlichkeit nicht ewig genießen, denn das Königreich war voller Intrigen und dunkler Mächte, die jederzeit zuschlagen konnten.
Nach dem Frühstück, während Isabella sich für ihre täglichen Pflichten vorbereitete, spürte Elena eine unerklärliche Nervosität in der Luft. „Elena, ich werde heute mit einigen der Adligen und Minister sprechen“, erklärte Isabella und band ihr Haar zu einem kunstvollen Knoten. „Ich habe das Gefühl, dass sich etwas zusammenbraut.“
„Was meinst du?“, fragte Elena und trat näher, um Isabella zu helfen, ihre Roben korrekt zu drapieren.
„Es gibt Gerüchte über Unruhen im Königreich. Einige Adelige sind unzufrieden mit meinen Entscheidungen, und ich habe das Gefühl, dass sie versuchen, mich zu manipulieren“, murmelte Isabella und warf Elena einen besorgten Blick zu.
„Ich werde dich beschützen, egal was passiert“, versprach Elena, ihre Hände fest um Isabellas Taille legend.
„Das weiß ich, und ich schätze es. Aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn sie herausfinden, dass wir mehr als nur Königin und Zofe sind…“, setzte Isabella an, doch Elena unterbrach sie.
„Lass uns nicht darüber reden. Was auch immer kommt, wir werden es gemeinsam bewältigen“, sagte Elena bestimmt.
Isabella nickte, doch ihre Sorgen waren nicht ganz verschwunden. „Ich möchte, dass du heute bei mir bist, während ich mit den Adligen spreche. Du könntest mir helfen, die Situation besser einzuschätzen.“
Elena nickte zustimmend. „Das klingt gut. Ich werde dich begleiten.“
Im großen Saal, wo die Adligen versammelt waren, konnte Elena die Spannung in der Luft förmlich spüren. Isabella saß auf ihrem Thron, und Elena nahm ihren Platz an ihrer Seite ein, immer aufmerksam und bereit, zu handeln, wenn es nötig war.
Die Versammlung begann, und die Diskussionen wurden hitzig. Ein besonders ungestümer Adliger namens Lord Cedric erhob seine Stimme. „Eure Majestät, Ihre Entscheidungen gefährden das Wohlergehen unseres Königreichs. Wir benötigen starke Maßnahmen, um die Stabilität wiederherzustellen“, forderte er herausfordernd.
Isabella versuchte, ruhig zu bleiben. „Ich habe die besten Interessen des Königreichs im Sinn. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die Probleme zu lösen, anstatt uns gegenseitig zu attackieren“, erklärte sie.
Doch Lord Cedric schien nicht überzeugt. „Es wird gemunkelt, dass einige von uns nicht mehr hinter Ihnen stehen, Majestät. Vielleicht sollten wir überlegen, ob es nicht besser wäre, eine neue Führung zu wählen.“
Die Worte hallten im Saal wider und lösten eine Welle der Unruhe aus. Elena spürte, wie sich ihre Muskeln anspannten. Sie hatte das Gefühl, dass die Situation schnell eskalieren könnte.
„Das ist eine gefährliche Sprache, Cedric“, warf Isabella ein, ihre Stimme fest. „Ich erwarte von Ihnen, dass Sie mich mit Respekt behandeln.“
„Respekt?“, lachte er höhnisch. „Was wissen Sie schon über Respekt? Sie haben Ihre Macht durch die Wahl Ihres Herzens erlangt, und nicht durch die Unterstützung Ihrer Leute.“
Elena konnte die aufgestaute Wut in Isabellas Gesicht sehen und war bereit, einzugreifen. „Mein Lord, das ist genug!“, rief sie und trat vor. „Die Königin hat das Recht, ihr Leben und ihre Entscheidungen selbst zu bestimmen. Ihre Beleidigungen sind nicht nur unangebracht, sie sind auch gefährlich.“
Lord Cedric wandte sich erstaunt an sie. „Und was wissen Sie darüber, Elena? Sind Sie nicht nur die Zofe, die sich in die königlichen Angelegenheiten einmischt?“
Ein aufgebrachter Murmeln erhob sich im Saal, und Elena spürte, wie sich ihre Wangen erhitzten. „Ich bin nicht nur die Zofe, ich bin diejenige, die ihre Majestät in diesen schwierigen Zeiten schützt“, sagte Elena mit fester Stimme.
„Schützt?“, fragte Cedric sarkastisch. „Was können Sie schon ausrichten?“
Elena sah Isabella an, die sie mit einem zustimmenden Nicken ermutigte. Sie nahm einen tiefen Atemzug und ließ die Wut in sich aufsteigen. „Ich habe die Königin in der Schlacht beschützt, und ich würde das jederzeit wieder tun. Aber ich bin nicht hier, um einen Kampf zu führen. Ich bin hier, um für die Stabilität dieses Königreichs zu kämpfen.“
Lord Cedric starrte sie an, als wäre sie eine Bedrohung, und Elena spürte, wie die Anspannung im Raum zunahm. Die anderen Adligen schauten von Isabella zu Elena und zurück, als ob sie auf den nächsten Schritt warteten.
Isabella erhob sich und stellte sich hinter Elena, ein Zeichen der Unterstützung. „Das reicht, Cedric. Wenn Sie sich nicht benehmen können, dann werden wir das Gespräch abbrechen. Wir arbeiten zusammen, oder wir tun es nicht“, sagte Isabella entschlossen.
Die Adligen murmelten, und Cedric sah für einen Moment ratlos aus. Doch dann lächelte er selbstgefällig. „Wir werden sehen, wie lange Sie noch an der Macht bleiben, Majestät. Es gibt immer Wege, eine Königin zu stürzen.“
Mit diesen Worten drehte sich Cedric um und verließ den Saal, und die anderen Adligen folgten ihm, murmelnd und tuschelnd über die Spannungen.
Elena spürte, wie ihr Herz raste, und sie drehte sich zu Isabella um. „Das war gefährlich. Wir müssen vorsichtig sein. Was, wenn er seine Drohung wahr macht?“
„Ich weiß“, erwiderte Isabella, ihre Stimme war besorgt. „Aber wir müssen stark bleiben. Ich werde nicht zulassen, dass jemand mich von meinem Platz stürzt. Es gibt immer Intrigen, aber wir werden uns nicht beugen.“
Elena nickte, wusste aber, dass die Gefahr größer war als je zuvor. Die Spannungen im Königreich nahmen zu, und sie konnte spüren, dass sie bald handeln mussten.
Als sie den Saal verließen, wurde Elena plötzlich von einem vertrauten Gesicht aufgehalten – Valeria. Sie stand am Ende des Flurs und sah sie mit einem hinterhältigen Grinsen an. „Nun, das war interessant, nicht wahr?“, sagte sie mit süffisanter Stimme.
Elena sah Valeria an, ihre Magen umdrehte sich vor Abneigung. „Was wollen Sie, Valeria?“
„Nur beobachten, wie sich das Drama entfaltet. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Königin und ihre Zofe versuchen, die Kontrolle zu behalten“, antwortete Valeria, während sie näher trat. „Ich frage mich, wie lange das gut gehen wird.“
„Lassen Sie uns in Ruhe!“, erwiderte Elena, doch Valeria ließ sich nicht abhalten.
„Oh, aber ich kann nicht anders. Sie sind beide so… spannend. Besonders wenn die Gefahr so nah ist“, sagte Valeria und sah Elena provokant an. „Ich würde gerne sehen, wie viel Loyalität Sie wirklich haben, Elena.“
Elena wollte nichts weiter, als Valeria zu ignorieren, aber die Herausforderung in ihren Worten ließ sie innehalten. „Ich werde nicht zulassen, dass Sie mit mir oder Isabella spielen. Wir sind bereit für alles, was kommt“, sagte Elena mit fester Stimme.
Valeria lachte. „Das ist süß. Aber es gibt immer einen Preis für Loyalität, und manchmal ist der Preis zu hoch.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ließ Elena und Isabella allein zurück.
„Wir müssen vorsichtig sein“, murmelte Isabella, während sie weitergingen. „Valeria wird nicht aufgeben. Sie wird versuchen, uns auseinanderzubringen.“
Elena nickte, das Gefühl, dass die Bedrohungen um sie herum dichter wurden, lastete schwer auf ihren Schultern. „Ich werde dich beschützen, Isabella, koste es, was es wolle“, versprach sie und griff nach Isabellas Hand.