6

146 3 0
                                    

Es war ein sonniger Sonntag, und Alex saß am Frühstückstisch mit ihren Eltern. Ihr Vater blätterte in der Zeitung, während ihre Mutter an ihrem Kaffee nippte.

„Was hast du heute vor, Alex?“, fragte ihre Mutter und sah sie über den Rand der Tasse hinweg an.

„Nichts Besonderes, vielleicht ein bisschen joggen oder so“, antwortete Alex , während sie in ihre Cornflakes starrte.

„Du solltest das Wetter nutzen. Du weißt ja, wie schnell es sich ändern kann“, sagte ihr Vater, ohne seinen Blick von der Zeitung abzuwenden.

„Ja, das stimmt. Ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen“, murmelte Alex und überlegte, ob sie nach dem Joggen Zeit für etwas Spaß finden konnte.

Plötzlich klingelte ihr Handy. Es war Mia.

„Hey, Alex! Hast du Lust, heute Abend mit mir in einen neuen Club zu gehen? Ich habe gehört, dort soll es echt cool sein!“

Alex überlegte kurz. „Klar, warum nicht? Ich könnte etwas Ablenkung gebrauchen.“

„Super! Ich hole dich um acht ab!“

Nach dem Frühstück machte sich Alex auf den Weg zum Joggen. Sie genoss die frische Luft und die Musik, die aus ihren Kopfhörern drang, während sie durch den Park lief. Nach einer halben Stunde kehrte sie nach Hause zurück, duschte und bereitete sich auf den Abend vor.

Als Mia sie um acht abholte, waren sie beide aufgeregt. Der Club war voller Menschen, und die Musik dröhnte aus den Lautsprechern. Alex und Mia ließen sich von der Stimmung mitreißen und fingen an zu tanzen.

Nach einer Weile bemerkte Alex, dass der Club eine ganz besondere Atmosphäre hatte. Die Lichter blitzen in verschiedenen Farben, und alle schienen Spaß zu haben. Inmitten dieser Energie entdeckte Alex eine vertraute Gestalt an der Bar. Es war Miss Parker, die zusammen mit einer attraktiven Frau stand. Die Frau hatte kurzes, dunkles Haar und eine selbstbewusste Ausstrahlung. Alex konnte nicht anders, als die beiden zu beobachten.

Gerade als Alex Mia darauf hinweisen wollte, drehte sich Frau Parker um und sah sie direkt an. Ein schiefes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. „Verfolgst du mich etwa, Alex?“

Alex erwiderte mit einem verschmitzten Lächeln: „Das könnte  ich Sie auch fragen. Aber ich bin nur hier, um zu feiern. Und wer ist den Ihre hübsche Begleitung?“

Frau Parker wirkte für einen Moment überrascht, aber dann lachte sie leise. „Das Interessiert dich nicht .“

„Ich dachte, vielleicht könnte wir ein wenig quatschen “, erwiderte Alex, die Frau neben Miss Parker genauer musterend.

Mit einem kurzen Blick schien Frau Parker Alex' Flirtversuch zu registrieren. „Das wäre jedoch keine gute Idee. Such dir jemanden in deinem Niveau, Alex.“

Alex spürte einen kurzen Stich in ihrem Herzen, doch sie ließ sich nichts anmerken. „Ich bin sicher, ich könnte Ihnen  das Gegenteil beweisen“, antwortete sie keck.

Miss Parker schüttelte den Kopf, ihre Augen funkelten. „Achten darauf, was du sagst. Ich bin deine  Lehrerin und spiele nicht mit kleinen, unerfahrenen Kindern.“

Plötzlich packte Frau Parker Alex am Arm und zog sie mit in die Damen Toilette. Die Geräuschekulisse des Clubs verstummte für einen Moment, als die Tür sich hinter ihnen schloss. In der kleinen, beleuchteten Kabine spürte Alex den warmen Atem von Frau Parker, als diese sie am Hals packte, nicht schmerzhaft, aber genug, um Alex's Atem für einen Moment anzuhalten.

Ein leises Keuchen entglitt Alex Lippen, und sie bemerkte, wir Frau Parker ein schiefes Grinsen, auf den Lippen hatte.
"Gefällt es dir, Alex ?"

Alex fühlte ein wildes Durcheinander aus Emotionen - Angst, Erregung, und etwas das sie nicht ganz verstehen konnte.
Sie kam einen Schritt, so nah, dass ihre Lippen fast die von Frau Parker berührten.
"Vielleicht sollten sie es herausfinden", flüsterte Alex ihr entgegen mutig.

Frau Parker blickte Alex an , als sie den Mut, in Alex's Stimme bemerkte.
"Das könnte gefährlich werden" , sagte sie leise.

Frau Parker stand noch immer dicht vor Alex, ihr Griff an Alex' Hals lockerte sich kaum merklich.

Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Beide hielten den Blickkontakt, und Alex wusste nicht, ob sie sich mehr von der Situation angezogen oder eingeschüchtert fühlte. Doch dann ließ Frau Parker abrupt los und trat einen Schritt zurück.

„Ich habe genug von deinen Kinderspielchen, Alex“, sagte sie mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen. „Such dir jemanden in deiner Liga. Und leg dich nicht mit mir an – ich spiele anders.“

Alex wollte etwas sagen, irgendeinen frechen Kommentar abgeben, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Stattdessen beobachtete sie, wie Frau Parker sich umdrehte und ohne ein weiteres Wort die Toilette verließ.

Verwirrt und mit gemischten Gefühlen stand Alex noch eine Weile regungslos da. Sie spürte immer noch den leichten Druck an ihrem Hals und fragte sich, warum sie sich in dieser Situation auf seltsame Weise herausgefordert fühlte. Was war das gerade gewesen?

Nachdem sie sich gefangen hatte, schüttelte sie den Kopf, versuchte die Gedanken an das Geschehene abzuschütteln, und verließ die Toilette. Ihr erster Gedanke war, Mia zu finden und sich mit ihr zu betrinken, um das alles zu vergessen – oder zumindest zu verdrängen.

Als Alex schließlich zu Mia zurückfand, wartete ihre Freundin bereits an der Bar. „Wo warst du? Du hast ja ewig gebraucht“, fragte Mia grinsend und reichte Alex ein Glas.

„Lange Geschichte“, murmelte Alex und hob das Glas zu ihren Lippen. Der erste Schluck war bitter, aber genau das, was sie jetzt brauchte.

Die beiden tranken eine Weile, und Alex versuchte, sich in das laute Treiben des Clubs zu stürzen. Doch je mehr sie trank, desto weniger konnte sie das Erlebnis mit Frau Parker vergessen. Ihr Kopf war voll von Gedanken, die sie nicht sortieren konnte, und die laute Musik machte es nicht besser.

Schließlich, als der Club zu einem Ort geworden war, den sie nur noch ertragen konnte, beschloss Alex, früher zu gehen. Sie hatte genug. „Ich glaube, ich hau ab“, sagte sie und stellte das Glas unsanft auf den Tresen.

Mia sah sie überrascht an. „Was? So früh? Es ist doch gerade mal...“ Sie warf einen Blick auf die Uhr. „Nicht mal Mitternacht!“

„Ich bin einfach nicht in der Stimmung. Wir sehen uns morgen“, sagte Alex knapp, gab Mia einen kurzen Wangenkuss und machte sich auf den Weg nach draußen.

Die kühle Nachtluft schlug ihr entgegen, als sie den Club verließ, und für einen Moment blieb sie stehen, um tief durchzuatmen. Ohne weiter nachzudenken, rief sie sich ein Taxi und stieg ein.

Während das Auto durch die dunklen Straßen fuhr, starrte Alex aus dem Fenster. Die Gedanken an Frau Parker und das, was in der Toilette passiert war, ließen sie einfach nicht los. Sie schloss kurz die Augen und versuchte, die Bilder aus ihrem Kopf zu vertreiben. Doch das Gefühl an ihrem Hals, der Nachklang von Frau Parkers Nähe, blieb ihr in den Knochen.

Gegen jede Regel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt