Es war ein frischer Morgen, als Alex mit einem leichten Schauer über den Rücken in die Klasse kam. Als sie das Klassenzimmer betrat, sah sie Frau Parker, die bereits an ihrem Pult stand und Notizen durchging. Die meisten ihrer Mitschüler waren noch damit beschäftigt, ihre Plätze einzunehmen und sich zu unterhalten.
„Guten Morgen, alle zusammen!“, begrüßte Frau Parker die Klasse mit einem Lächeln. „Ich hoffe, ihr habt euch gut auf die heutige Stunde vorbereitet. Heute werden wir einige Präsentationen hören. Ich hoffe, jeder hat seine Themen recherchiert.“
Alex’ Herz schlug schneller. „Präsentationen? Ich habe nichts vorbereitet!“ Sie sah sich nervös um, und einige ihrer Mitschüler schienen ebenfalls überrascht. Mia, die direkt neben ihr saß, zwinkerte ihr aufmunternd zu.
„Miss Carter“, wandte sich Frau Parker direkt an sie. „Ich hoffe, Sie sind bereit, denn Sie sind die erste, die heute präsentiert. Wie ist es, wenn Sie uns Ihr Thema vorstellen?“
Alex‘ Augen weiteten sich vor Schock. „Ich... ich habe nicht gewusst, dass ich heute präsentieren muss!“
Frau Parker schüttelte den Kopf. „Sie haben eine Minute, um sich zu sammeln. Zeigen Sie uns, was Sie können.“
In diesem Moment spürte Alex den Druck der Blicke ihrer Klassenkameraden. Sie hatte immer offen über ihre Sexualität gesprochen, aber jetzt, unter diesen Umständen, war es etwas anderes. Sie wusste, dass sie ihre Chance nutzen musste.
„Okay, ich mache es“, sagte sie laut genug, um sich selbst zu ermutigen. Sie atmete tief durch und begann. „Ich möchte über Identität und Sexualität sprechen. Es ist etwas, das mich betrifft und das wichtig für viele von uns ist.“
Während Alex sprach, spürte sie, wie die Nervosität langsam abebbte. Sie erzählte von ihren eigenen Erfahrungen, darüber, wie sie herausgefunden hatte, dass sie lesbisch war, und wie wichtig es war, zu sich selbst zu stehen. Sie bemerkte, dass einige ihrer Mitschülerinnen, insbesondere die, die sie heimlich bewunderten, interessiert und aufmerksam zuhörten.
„Ich habe gelernt, dass es in Ordnung ist, anders zu sein“, erklärte sie. „Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen und respektieren.“
Gerade als Alex eine besonders persönliche Anekdote teilen wollte, meldete sich ein Mädchen in der ersten Reihe. „Alex, wie reagierten deine Freunde, als du ihnen gesagt hast, dass du lesbisch bist?“
Alex lächelte. „Einige waren überrascht, aber die meisten haben mich einfach akzeptiert. Es war wichtig für mich, ehrlich zu sein.“
Eine andere Schülerin, die Alex gelegentlich anhimmelte, wagte es, etwas frech zu fragen: „Und was ist mit uns, Alex? Hättest du auch Interesse an einer von uns?“
Ein Raunen ging durch die Klasse. Alex grinste und erwiderte selbstbewusst: „Nun, das kommt ganz darauf an. Ich bin offen für interessante Gespräche – und vielleicht mehr.“
Frau Parker, die die wachsende Aufregung in der Klasse bemerkte, hob die Hand und rief: „Ruhe, bitte! Lassen Sie Alex weiterreden.“ Ihr Blick war jedoch gemischt – einerseits war sie beeindruckt von Alex’ Mut, andererseits schien sie besorgt über die Dynamik in der Klasse.
Alex nutzte die Gelegenheit, um ihre Präsentation abzuschließen. „Letztendlich geht es darum, sich selbst treu zu bleiben und die Vielfalt zu feiern. Jeder von uns hat seine eigene Geschichte, und das ist es, was uns ausmacht.“
Als sie fertig war, war der Applaus der Klasse laut und enthusiastisch. Frau Parker klatschte ebenfalls, aber mit einem strengen, dennoch anerkennenden Blick auf Alex. „Gut gemacht, Miss Carter. Es war mutig und ehrlich. Aber denken Sie daran, dass wir hier sind, um voneinander zu lernen, nicht um zu flirten.“
Alex grinste frech und sagte: „Na ja, das ist auch Teil des Lernens, oder?“ Die Klasse lachte, und Frau Parker konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Ich sehe, dass Sie das Publikum im Griff haben, Alex. Aber trotzdem, beim nächsten Mal ein wenig mehr Fokus, bitte.“
„Natürlich, Frau Parker. Ich werde mich bemühen“, erwiderte Alex, während sie sich auf ihren Platz setzte.
Als die Stunde sich dem Ende neigte, klopfte Frau Parker mit dem Stift auf ihren Tisch, um die Aufmerksamkeit der Klasse zu erlangen. „Das war eine hervorragende Präsentation, Alex. Ich muss jedoch erwähnen, dass ich nicht vergessen habe, dass Sie Ihre Strafe für das Versäumen des Nachsitzens noch zu erwarten haben.“
Alex fühlte, wie sich ein Schauer über ihren Rücken zog. Die Art, wie Frau Parker das sagte, mit einer Kombination aus Dominanz und einem Funkeln in ihren Augen, ließ Alex einen kurzen Moment innehalten. „Das wird nicht so einfach wie Ihre Präsentation, da können Sie sich sicher sein“, fügte sie mit einem schiefen Lächeln hinzu.
„Ich bin gespannt, was Sie sich ausgedacht haben, Frau Parker“, erwiderte Alex frech, während sie versuchte, ihre Nervosität zu verbergen.
„Seien Sie darauf vorbereitet, dass ich Ihnen das gleich nach der Stunde mitteilen werde“, sagte Frau Parker und sah sie herausfordernd an. „Bis dahin sollten Sie vielleicht an Ihrer Einstellung arbeiten.“
Als die Klasse zu Ende war und die Schüler begannen, ihre Sachen zusammenzupacken, spürte Alex das prickelnde Gefühl der Vorfreude und Anspannung. Was würde Frau Parker ihr auferlegen? Sie konnte das Funkeln in den Augen ihrer Lehrerin nicht vergessen.