Das Event war in vollem Gange, eine glamouröse Veranstaltung in einem luxuriösen Hotel. Die Gäste trugen elegante Kleidung, das Licht war warm und einladend, und die Gespräche summten wie Musik in der Luft. Alex, die sich einen Abend lang von allem ablenken wollte, trug ein schickes schwarzes Kleid und hielt ein Glas Sekt in der Hand. Sie bewegte sich durch die Menge, neugierig und wachsam zugleich.Plötzlich bemerkte sie aus dem Augenwinkel eine Frau, die sie ansah. Die Frau war atemberaubend, gekleidet in ein elegantes, tiefblaues Kleid, das perfekt zu ihrem selbstbewussten Auftreten passte. Es war Claudia. Alex spürte, wie ihr Puls für einen Moment schneller schlug – Claudia war die Frau, die Evelyn in der Sauna unterbrochen hatte. Doch Claudia schien Alex nicht zu erkennen.
Mit einem charmanten Lächeln kam Claudia näher und sagte: „Guten Abend. Ich hoffe, ich störe dich nicht, aber ich konnte nicht anders, als dich anzusprechen.“
Alex, die sich schnell gefasst hatte, lächelte zurück. „Oh, ich glaube, Sie haben Ihre Manieren perfekt eingesetzt.“
Claudia lachte leise, ihre Stimme tief und warm. „Ich schätze, ich bin einfach ein Mensch, der interessante Begegnungen liebt. Ich heiße übrigens Claudia.“
Alex beschloss, mitzuspielen, ließ jedoch absichtlich ihren Namen weg. „Interessante Begegnungen?“ fragte sie und nahm einen kleinen Schluck von ihrem Sekt. „Ist das dein üblicher Ansatz?“
Claudia schmunzelte und beugte sich ein wenig näher. „Nur, wenn ich das Gefühl habe, dass es sich lohnt.“
Claudia bestellte zwei Cocktails und reichte Alex einen davon. „Auf spontane Begegnungen,“ sagte sie und stieß mit Alex an.
Alex erwiderte den Toast mit einem Hauch von Ironie. „Auf Menschen, die keine Angst haben, Risiken einzugehen.“
Claudia musterte Alex mit einem Blick, der ebenso interessiert wie herausfordernd war. „Du hast etwas an dir, das mich neugierig macht. Es ist selten, dass ich jemanden treffe, der so ruhig und gleichzeitig so… schwer zu durchschauen ist.“
Alex lächelte und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist es einfach ein Talent, unberechenbar zu bleiben.“
Claudia lachte, doch es war offensichtlich, dass sie versuchte, Alex’ Aufmerksamkeit zu fesseln. „Ich schätze, ich mag Herausforderungen. Und du scheinst genau das zu sein.“
Alex spielte das Spiel mit, aber innerlich konnte sie nicht anders, als die Ironie der Situation zu bemerken. Claudia flirtete mit ihr, ohne zu wissen, dass sie Evelyns "Schülerin" war. Das brachte Alex auf eine Idee.
„Du bist ziemlich direkt, nicht wahr?“ sagte Alex und legte den Kopf schräg.
Claudia lächelte selbstbewusst. „Nur, wenn ich etwas will.“
„Und was willst du?“ fragte Alex, ihre Stimme leise und herausfordernd.
Claudia beugte sich vor, ihr Blick intensiv. „Vielleicht will ich dich besser kennenlernen. Vielleicht will ich sehen, wie tief dein Geheimnis geht.“
Alex erwiderte den Blick mit kühler Gelassenheit und ließ ihre Hand beiläufig über Claudias Arm gleiten. „Das klingt, als würdest du ein Buch aufschlagen wollen, von dem du nicht weißt, wie es endet.“
Claudia lachte, doch ihre Augen funkelten vor Ehrgeiz. „Ich mag unvorhersehbare Geschichten.“
In diesem Moment spürte Alex eine Mischung aus Genugtuung und Kontrolle. Sie hatte das Gefühl, das Spiel in der Hand zu haben – etwas, das ihr in letzter Zeit oft entglitten war.