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Alex nahm einen leisen Atemzug und trat langsam näher an Frau Parker heran. Die Luft zwischen ihnen war wie elektrisch geladen, so dicht und spürbar, dass sie fast greifbar schien. Alex spürte die Wärme, die von Frau Parkers Haut ausging, und ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Ihr Blick wanderte über das feine, schwarze Spitzen-Dessous und blieb an dem sanften Lächeln haften, das Frau Parker nun umspielte.

„Du bist erstaunlich ruhig für jemanden, der eben noch so aufgewühlt wirkte,“ bemerkte Frau Parker mit einer Stimme, die sanft und zugleich fest klang.

Alex erwiderte ihren Blick, ein Hauch von Nervosität, aber auch von Entschlossenheit in ihren Augen. „Vielleicht…“ begann sie leise, „…vielleicht brauche ich einfach nur ein bisschen Mut.“

Frau Parker legte ihren Kopf leicht zur Seite, und ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. „Mut? Interessant. Und wofür brauchst du Mut, Alex?“

Alex hielt inne, fühlte, wie ihre eigenen Gedanken und Gefühle sich überschlugen. Sie atmete tief durch, ihre Stimme zögerlich, aber klar. „Dafür, dass ich mich… dir öffne.“

Für einen kurzen Moment schien die Welt stillzustehen. Frau Parker musterte Alex, ihre Augen ruhten tief und eindringlich auf ihr, und dann lächelte sie leicht. „Du machst das gut, Alex,“ sagte sie leise, ihre Worte klangen beruhigend und zugleich herausfordernd.

Langsam, beinahe vorsichtig, hob Alex ihre Hand und berührte sanft Frau Parkers Hand. Die Wärme ihrer Haut fühlte sich ungewohnt intensiv an, und ein Kribbeln zog sich über ihren Arm. Sie wagte es, einen weiteren Schritt auf sie zuzumachen, bis sie den leichten Duft von Frau Parkers Parfüm wahrnehmen konnte, das subtil und angenehm in der Luft hing.

Frau Parker ließ ihre Hand auf Alex’ Schulter ruhen, leicht und dennoch präsent. „Was erwartest du, Alex?“ fragte sie mit einer Mischung aus Neugier und Ernsthaftigkeit.

„Ich…“ Alex suchte nach den richtigen Worten, während ihr Herz unregelmäßig schlug. „Ich erwarte, dass du mich… verstehst.“

Frau Parker ließ ihre Hand noch einen Moment auf Alex’ Schulter ruhen und beobachtete sie aufmerksam, fast als würde sie auf etwas warten. Ihr Blick wirkte tief und durchdringend, doch auch ein sanfter Hauch von Geduld lag darin.

„Verstehen, hm?“ Frau Parker hob eine Augenbraue und ließ ihre Hand langsam über Alex’ Arm gleiten, was einen warmen Schauer hinterließ. „Es ist eine Sache, verstanden zu werden, Alex. Aber eine ganz andere… sich wirklich zu zeigen.“ Ihre Stimme klang wie eine sanfte Herausforderung.

Alex fühlte ihr Herz bis in die Fingerspitzen pochen, als sie den Blickkontakt hielt und dabei wie von selbst ihre Hand an Frau Parkers Taille legte. Die Berührung fühlte sich intensiver an, als sie erwartet hatte, fast als wäre die Spannung zwischen ihnen greifbar geworden. Ihre Finger zitterten leicht, doch Frau Parker rührte sich nicht, ließ die Berührung zu und erwiderte Alex’ unsicheren Blick mit einem leichten, aber deutlichen Lächeln.

„Fällt es dir schwer, zu zeigen, was du möchtest?“ fragte Frau Parker leise, während ihre Stimme eine Spur von Kontrolle behielt, die Alex ein Kribbeln über die Haut jagte.

Alex räusperte sich, versuchte, ihre Gedanken zu sammeln, doch die Nähe und der leichte Druck von Frau Parkers Hand auf ihrer Schulter ließen sie alles andere um sich herum vergessen. „Vielleicht… ein bisschen,“ gab sie zu, kaum mehr als ein Flüstern, wobei ihre Hand fast unmerklich fester auf Frau Parkers Taille lag.

„Dann zeig es mir, wenn du dich traust,“ sagte Frau Parker mit einem Hauch von Amüsement, während sie einen Schritt näher trat, sodass der Abstand zwischen ihnen fast nicht mehr existierte. Die Wärme ihrer Haut war fast fühlbar, und die feine Spitze ihres Dessous zeichnete sich sanft ab. Alex atmete ein und spürte, wie ihre Hand auf Frau Parkers Taille verweilte, und dann, zögernd, höher wanderte.


Frau Parker beobachtete Alex’ jede Bewegung, ihre Augen blitzten auf, als Alex einen leisen Atemzug nahm und ihre Hand an die Kurve von Frau Parkers Rücken legte. „Nur weiter so, Alex“, flüsterte sie, ihre Stimme ruhig und doch durchdrungen von einer gewissen Erwartung. Doch gerade in diesem Augenblick zerriss ein schrilles Klingeln die aufgeladene Stille im Raum.

Beide zuckten zusammen, und Alex fühlte, wie die Spannung des Moments augenblicklich verflog. Sie war wie versteinert, während Frau Parkers Gesicht blass wurde, als würde sie die Realität plötzlich einholen. Ohne ein weiteres Wort löste Frau Parker sich aus der Nähe und griff nach ihrer Bluse, die mittlerweile getrocknet war. Ihr Blick wirkte wieder distanziert, als hätte sie innerhalb eines Moments die Kontrolle über die Situation zurückerlangt.

„Mach die Tür auf, Alex,“ sagte sie kühl, während sie sich die Bluse überstreifte. Ihre Stimme hatte diesen kontrollierten, beherrschten Klang, als wäre nichts geschehen.

Alex brauchte einen Moment, um sich zu fangen, dann ging sie zur Tür und öffnete sie zögerlich. Draußen standen die Nachbarn, die sie mit besorgten Mienen musterten.

„Hey Alex,“ sagte eine der Nachbarinnen freundlich, „wir wollten nur kurz nach dir schauen. Deine Eltern hatten uns gebeten, ab und zu nach dem Rechten zu sehen.“

Innerlich ärgerte sich Alex, dass ausgerechnet jetzt jemand diesen Moment zerstört hatte. Doch sie zwang sich zu einem freundlichen Lächeln und sagte, dass alles in Ordnung sei. Sobald die Nachbarn sich verabschiedet hatten, schloss sie die Tür und lehnte sich für einen Moment dagegen, bevor sie ins Wohnzimmer zurückging.

Dort wartete Frau Parker bereits, jetzt vollständig angezogen und mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen. Die Kälte in ihrem Blick war nicht zu übersehen.

„Ich werde jetzt gehen,“ sagte sie mit einer kühlen Bestimmtheit, die Alex wie eine Mauer empfand. Alex wollte etwas erwidern, vielleicht eine Erklärung oder eine Entschuldigung, doch kein Wort kam über ihre Lippen. Die Stimmung zwischen ihnen war gänzlich verändert, und Frau Parker ließ ihr keinen Raum, um die richtigen Worte zu finden.

Ohne ein weiteres Wort nahm Frau Parker ihre Tasche und ging zur Tür. Alex sah ihr stumm hinterher, unfähig, das Gefühl des verpassten Moments abzuschütteln, während die Tür sich hinter ihr schloss und sie alleine zurückließ.

Gegen jede Regel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt