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Am Morgen saß Alex am Küchentisch und schlang hastig ihr Müsli hinunter. Ihre Eltern, die gerade mit ihren eigenen Frühstücken beschäftigt waren, bemerkten ihre Eile.

„Du hast es wirklich eilig heute, oder?“, fragte ihre Mutter und blickte über den Rand ihres Kaffeebechers. „Ist etwas Wichtiges geplant?“

„Ja, ich wollte joggen gehen“, antwortete Alex, ohne den Blick von ihrem Handy zu heben, auf dem sie nach einer Route suchte. „Ich muss mich fit halten, um bei dem Basketballteam mithalten zu können.“

Ihr Vater schüttelte den Kopf und schmunzelte. „Denke daran, dass du auch Zeit für deine Hausaufgaben einplanen musst. Die Schule ist wichtig.“

„Keine Sorge, Dad. Ich schaffe das schon. Außerdem kann ich multitasken“, erwiderte Alex und lächelte selbstbewusst.

„Das haben wir schon oft gehört“, bemerkte ihre Mutter und warf einen Blick auf das Geschirr, das Alex noch nicht abgeräumt hatte. „Und denk daran, dass du keine von diesen verrückten Abkürzungen nimmst, okay?“

„Ja, ja, ich weiß schon“, antwortete Alex und winkte ab. „Ich bin schließlich kein Kind mehr.“

„Das mag sein“, sagte ihr Vater ernst. „Aber du bist immer noch unsere Tochter. Pass auf dich auf und lass dich nicht von jemandem ablenken, der dir im Weg steht. Und denk daran, dass nicht jeder so ist, wie er scheint.“

Alex nickte, auch wenn ihre Gedanken bereits bei dem bevorstehenden Jogginglauf waren. „Mach ich, keine Sorge. Ich bin gleich wieder da.“

Alex joggte mit gleichmäßigen Schritten durch den Park, ihre langen braunen Haare wehten leicht im Wind. Sie trug enge, schwarze Sportkleidung, die ihre durchtrainierte Figur betonte. Der Park war an diesem Morgen relativ leer, was Alex die perfekte Gelegenheit bot, ihre Gedanken zu ordnen und etwas Stress abzubauen.

Ihre Kopfhörer waren laut aufgedreht, und sie war so in ihren Rhythmus vertieft, dass sie nicht bemerkte, wie sie jemanden direkt auf dem Weg vor ihr übersah. Plötzlich prallte sie gegen etwas Hartes – oder vielmehr, jemanden.

„Oh nein, nicht schon wieder“, murmelte Alex genervt, während sie schnell ihren Blick hob. Vor ihr stand – natürlich – Miss Parker. Und dieses Mal schien sie alles andere als erfreut zu sein. Die Frau schaute Alex mit ihren durchdringenden grünen Augen an, und in ihrer Miene spiegelte sich eine Mischung aus Überraschung und gereizter Ungeduld wider.

„Miss Carter“, begann Frau Parker mit scharfer Stimme. „Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass Sie zumindest außerhalb der Schule lernen, nicht ständig in mich hineinzurennen.“

Alex zog die Kopfhörer aus ihren Ohren, die Musik verstummte, und das bekannte freche Grinsen trat auf ihr Gesicht. „Tut mir leid, aber bei hübschen Frauen passe ich wohl nicht genug auf.“ Sie zwinkerte provokant, ohne dabei einen Schritt zurückzugehen.

Frau Parker zog eine Augenbraue hoch, als ob sie versuchte, ihre Überraschung zu verbergen. Für einen Moment schien sie tatsächlich sprachlos zu sein, bevor sie sich wieder fasste. „Frechheit hilft Ihnen nicht immer weiter, Alex“, entgegnete sie mit schneidendem Ton, doch es lag auch eine Spur von Belustigung in ihren Augen. „Und vor allem nicht bei mir.“

„Tja, ich mag Herausforderungen“, konterte Alex, ohne einen Hauch von Unsicherheit in der Stimme. Sie ließ ihren Blick kurz über Frau Parker gleiten, die in einer eleganten Freizeitkleidung – einer weißen Bluse und einer dunklen Hose – neben einem Mann in ihrem Alter stand. Der Mann sah gut aus, hatte dunkles Haar und ein freundliches Lächeln, doch Alex’ Aufmerksamkeit blieb weiterhin bei Frau Parker.

„Ich sehe, Sie haben hier Gesellschaft“, sagte Alex, während sie den Mann kurz anlächelte. „Ich hoffe, ich habe nicht gestört.“

„Nicht im Geringsten“, erwiderte der Mann höflich, während er Alex’ kühnen Blick erwiderte. Bevor er jedoch weitersprechen konnte, unterbrach ihn Frau Parker, deren Augen sich nun wieder auf Alex richteten.

„Sollten Sie nicht besser joggen, statt sich in Gespräche einzumischen, die Sie nichts angehen?“, fragte Frau Parker spitz und verschränkte die Arme vor der Brust.

Alex zuckte mit den Schultern und trat einen Schritt zurück. „Vielleicht, aber Sie wissen doch, dass ich mich nicht so leicht vertreiben lasse.“

Frau Parker schüttelte leicht den Kopf, ihre Lippen verzogen sich zu einem kühlen Lächeln. „Sie mögen Herausforderungen, das haben Sie bereits erwähnt. Aber“, sie machte eine bedeutungsvolle Pause und trat einen Schritt näher, ihre Augen funkelten. „Sie spielen nicht in meiner Liga, Alex. Und falls es Sie interessiert: Ich stehe nicht auf Frauen, und ganz sicher nicht auf Sie.“

Sie ließ die Worte kurz wirken, bevor sie mit einer kühlen, fast dominanten Stimme fortfuhr: „Außerdem bin ich Ihre Lehrerin. Selbst wenn ich es wollte – was ich nicht tue – würde ich niemals auf solche Spielchen eingehen. Schon gar nicht mit kleinen, unerfahrenen Mädchen wie Ihnen. Also passen Sie besser auf, was Sie sagen.“

Die Worte trafen Alex wie ein Stich ins Herz, doch sie ließ sich nichts anmerken. Ihr freches Grinsen blieb auf ihrem Gesicht, auch wenn der Schmerz kurz in ihren Augen aufflackerte. Ihr Ego und ihre Entschlossenheit ließen es jedoch nicht zu, dass sie klein beigab. Stattdessen erwiderte sie mit gespielter Gelassenheit: „Kleine unerfahrene Mädchen? Tja, das wird sich wohl erst zeigen, oder?“ Sie zwinkerte, den Blick fest auf Frau Parker .
„Manchmal ist es spannend, sich mit den Besten zu messen, egal, ob man eine Chance hat oder nicht.“

Frau Parker musterte sie einen Moment länger, als ob sie versuchte, Alex’ Gedanken zu durchschauen, bevor sie sich leicht abwandte und zu dem Mann an ihrer Seite schaute. „Nun, ich hoffe, Ihr Lauf wird noch produktiv“, sagte sie und nickte knapp, als wäre das Gespräch für sie beendet.

Alex ließ sich jedoch nicht so leicht abschütteln. „Natürlich. Und Ihnen noch viel Spaß… bei was auch immer Sie hier treiben.“

Sie drehte sich um, setzte ihre Kopfhörer wieder auf und joggte weiter, doch das Bild von Frau Parker und dem fremden Mann blieb in ihrem Kopf hängen. Wer war dieser Typ?

Gegen jede Regel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt