Die Luft in der Sauna war schwer und angenehm warm, umhüllte Alex wie ein unsichtbarer Mantel. Sie saß noch immer mit verbundenen Augen auf dem Hocker und spürte, wie sich die Hitze des Raumes mit jeder Sekunde intensiver anfühlte. Evelyn bewegte sich lautlos um sie herum, ein Rätsel, das Alex mit allen Sinnen zu ergründen versuchte.
Evelyn ließ ihre Finger über Alex’ nackte Schultern gleiten, während sie mit warmem Massageöl arbeitete, das einen sanften Duft nach Lavendel und Sandelholz verströmte. „Du bist so angespannt, Alex,“ murmelte Evelyn mit ihrer samtigen Stimme, die die Stille durchbrach wie eine Melodie. „Das wird sich ändern.“
Alex konnte nicht sehen, was Evelyn als Nächstes tat, doch sie fühlte jede Berührung umso intensiver. Evelyns Hände waren warm und geschmeidig, glitten mit Bedacht über ihre Schultern und verteilten das Öl in langsamen, kreisenden Bewegungen. Alex atmete tief ein und versuchte, ihre Gedanken zu sortieren, aber Evelyns Berührungen machten es ihr unmöglich, klar zu denken.
Evelyn ließ ihre Finger die Schultern hinuntergleiten und hielt kurz inne, bevor sie über Alex’ Schlüsselbein fuhr. Alex zuckte leicht, spürte, wie ihr Herz schneller schlug. „Entspann dich,“ flüsterte Evelyn, während sie ihre Berührungen fortsetzte. „Du bist hier, um zu lernen. Und um zu gehorchen.“
Die Worte klangen fordernd und zugleich verführerisch. Evelyns Fingerspitzen glitten langsam tiefer und fanden den Weg zu Alex’ Brust. Sie strich behutsam über die empfindliche Haut, verweilte kurz, und Alex spürte, wie ihre Sinne erwachten. Evelyn hielt inne und sprach mit einem Hauch von Belustigung in ihrer Stimme: „Na, na, Alex. Keinen Laut, das haben wir doch besprochen. Oder soll ich aufhören?“
Alex biss sich auf die Lippen, um das leise Keuchen zurückzuhalten, das sich in ihrer Kehle sammelte. Sie spürte, wie Evelyns Fingerspitzen federleicht über ihre Brust glitten, bis sie kurz an ihren Knospen innehielten. Alex’ Atem ging schwerer, und sie konnte die Spannung kaum ertragen. Evelyns sanfte Berührungen und die Hitze der Sauna ließen Alex’ Puls rasen.
Plötzlich änderte Evelyn ihre Bewegung. Ihre Nägel, leicht angespitzt, zogen eine Linie entlang von Alex’ Rücken. Sie kratzten mit einer Intensität, die gerade genug Schmerz erzeugte, um Alex’ Sinne zu schärfen, aber dennoch so kontrolliert war, dass es fast ein Genuss war. Alex konnte nicht anders, als leicht zu zittern.
„Fühlst du das, Alex?“ Evelyns Stimme war leise, aber durchdringend. Sie ließ ihre Nägel tiefer gleiten, über Alex’ Taille, dann weiter über die Kurve ihres Rückens. „Das ist das Gefühl, wenn jemand die volle Kontrolle über dich hat.“
Alex nickte stumm, unfähig, etwas zu sagen. Evelyn bewegte sich vor sie, hob Alex’ Kinn mit einem Finger an und sprach sanft, aber bestimmt: „Du darfst nichts tun, Alex. Keine Bewegung, kein Laut. Es sei denn, ich erlaube es dir. Verstanden?“
„Ja,“ flüsterte Alex, ihre Stimme kaum hörbar.
Evelyn lächelte zufrieden, fuhr fort, Alex’ Körper mit dem warmen Öl zu bearbeiten, nun mit mehr Nachdruck. Ihre Hände strichen langsam über Alex’ Hüften und verweilten kurz, bevor sie wieder aufstiegen. Alex konnte das leichte Zittern in ihren eigenen Muskeln spüren, als Evelyns Fingerspitzen schließlich ihre Mitte berührten – ein Moment so flüchtig, dass es sie beinahe wahnsinnig machte.
Evelyn hielt inne und sprach in einem leisen, verführerischen Ton: „Du bist so... empfänglich, Alex. Ich könnte dich hier stundenlang so halten.“ Sie lachte leise, während Alex versuchte, ihren Atem zu kontrollieren.
Evelyns Hände glitten weiter, wanderten zu Alex’ Oberschenkeln, streiften leicht ihre Haut, während sie den Druck dosierte – mal sanft, mal etwas intensiver. Alex fühlte, wie eine Mischung aus Anspannung und Wärme in ihr aufstieg, wie ihr Körper nach mehr verlangte, obwohl sie wusste, dass sie sich beherrschen musste.
„Du bist so wunderschön, wenn du versuchst, stark zu bleiben,“ sagte Evelyn, ihr Ton leicht neckend. „Aber wir wissen beide, dass du irgendwann nachgibst.“
Evelyn ließ ihre Finger noch einmal sanft über Alex’ Brust gleiten, hielt an der empfindlichsten Stelle inne und sagte mit leiser Dominanz: „Du darfst keinen Laut machen, Alex. Kein einziger Laut. Oder ich höre sofort auf.“
Alex kämpfte mit sich selbst, biss sich auf die Lippen und hielt den Atem an. Die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar, und Alex spürte, wie Evelyns Berührungen sie bis an die Grenze trieben. Evelyn zog sich schließlich zurück, ließ Alex in diesem Zustand der Erwartung zurück, während sie sagte: „Das war erst der Anfang, Alex.
„Es gibt noch so viel, das ich dir zeigen will,“ sagte Evelyn leise, während ihre Fingerspitzen erneut über Alex' erhitzte Haut glitten. Doch bevor sie weitermachen konnte, wurde die Stille von einem lauten Knall unterbrochen. Die Tür zur Sauna wurde aufgerissen, und eine wütende, klare Stimme durchschnitt die dampfige Luft.
„Was, zum Teufel, denkst du dir dabei, Evelyn?!“
Alex fuhr erschrocken zusammen, ihr Herz setzte für einen Moment aus, bevor es hektisch zu pochen begann. Sie riss sich die Augenbinde herunter und blinzelte in das grelle Licht, das aus dem Flur in die Sauna drang. Dort, in der Tür, stand eine atemberaubend schöne Frau. Sie hatte glänzendes, dunkles Haar, das in sanften Wellen über ihre Schultern fiel, und funkelnde Augen, die vor Zorn blitzten.
Alex fühlte, wie ihr Magen sich zusammenzog. Die Frau war elegant, selbstsicher – und offensichtlich wütend. In diesem Moment realisierte Alex, wie dumm sie gewesen war. Wie hatte sie nur glauben können, dass Evelyn Single war?
„Wirklich, Evelyn?“ fuhr die Frau fort und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Hast du gedacht, ich würde das nicht herausfinden?“
Evelyn stand ruhig da, völlig ungerührt von der Wut, die die Frau ausstrahlte. Mit einem kaum merklichen, kühlen Lächeln begegnete sie dem Blick der anderen Frau. „Du übertreibst, Claudia,“ sagte Evelyn schließlich mit eiskalter Ruhe.
„Übertreibe ich?“ Claudia lachte trocken, wobei ihre Augen nun zu Alex wanderten, die immer noch benommen auf dem Hocker saß. „Und wer, verdammt noch mal, ist sie?“
Alex öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Die Spannung zwischen den beiden Frauen war fast greifbar, und Alex fühlte sich, als wäre sie plötzlich unsichtbar.
„Sie ist niemand, der dich etwas angeht,“ erwiderte Evelyn mit einer Gelassenheit, die Alex das Herz schwer machte. Evelyns Blick war hart, fast gleichgültig.
Claudia schnaubte verächtlich. „Niemand? Evelyn, hör auf, mich für dumm zu verkaufen.“ Sie drehte sich zu Alex, die sich wie ein Eindringling fühlte. „Und du. Verschwinde. Sofort.“
Alex’ Kehle war wie zugeschnürt. Sie sah Evelyn flehend an, suchte in ihrem Gesicht nach irgendeinem Zeichen, dass sie für sie einstehen würde, doch Evelyns Gesicht blieb wie aus Stein gemeißelt. Kein Funken von Wärme, keine Spur von dem Verlangen, das Alex noch vor wenigen Augenblicken gespürt hatte.
„Alex,“ sagte Evelyn schließlich, ohne Claudia anzusehen. Ihre Stimme war kühl und distanziert. „Es ist besser, wenn du gehst.“
Alex fühlte, wie ihr Herz brach. Sie stand langsam auf, zog den Bademantel enger um sich und kämpfte gegen die Tränen, die in ihren Augen brannten. Ohne ein weiteres Wort verließ sie die Sauna, während Claudia ihr einen vernichtenden Blick hinterherwarf.
Als Alex die Villa verließ und in die kühle Nacht hinaustrat, fühlte sie sich verloren. Evelyns Kälte hatte sie stärker getroffen, als sie zugeben wollte. Und während sie ihr Motorrad startete, schwor sie sich, nie wieder so blind einem Gefühl zu vertrauen.