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Der Montagmorgen brach mit einem dröhnenden Schmerz in Alex' Kopf an. Sie lag noch immer halb eingewickelt in ihrer Decke, als der Wecker schrillte. „Verdammt...", murmelte sie, als die Erinnerungen an die letzte Nacht im Club langsam in ihr Bewusstsein sickerte. Die Musik, die Lichter, der Alkohol... und dann diese intensive Begegnung mit Frau Parker auf der Toilette. Alex schüttelte den Kopf, als würde das alles so verschwinden. Aber das Kribbeln in ihrem Nacken erinnerte sie daran, dass es keinesfalls nur ein Traum gewesen war.

Mühsam schleppte sie sich aus dem Bett, zog sich schwarze Jeans und ein weißes Tanktop über, das sie unter einer Lederjacke versteckte. Doch als sie die Sonnenbrille griff, wusste sie, dass sie sie brauchen würde. Nicht nur, um den Kater zu verbergen, sondern auch, um ihre brennenden Augen vor dem Tageslicht zu schützen. „Wird schon gehen", murmelte sie, während sie die Haustür hinter sich ins Schloss zog.


Die Schule war so hektisch wie immer am Montagmorgen. Alex fühlte sich allerdings wie in einer Blase, als sie durch die Flure schlenderte und versuchte, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Mia wartete bereits an ihrem Spind und hob skeptisch die Augenbrauen, als sie Alex sah. „Du siehst furchtbar aus“, sagte sie und grinste.

„Danke“, erwiderte Alex mit einem trockenen Lächeln, „das hilft mir wirklich.“ Sie lehnte sich gegen den Spind und schloss kurz die Augen hinter ihrer Sonnenbrille.

„War ja auch ne lange Nacht, huh?" Mia stupste sie freundschaftlich an. „Also... bist du okay? Du bist ziemlich früh abgehauen.“

„Lange Geschichte“, antwortete Alex knapp. „Erzähl ich dir später.“

Mia wollte noch etwas sagen, doch der Schulgong unterbrach sie. „Okay, okay, wir reden später. Los geht’s.“


Als Alex das Klassenzimmer betrat, blieb sie kurz stehen. Da war sie wieder – Frau Parker. Heute sah sie so professionell und gleichzeitig streng aus wie immer, was einen seltsamen Kontrast zur letzten Nacht darstellte. Ihre Haare waren ordentlich hochgesteckt, und ihr Blick war konzentriert auf das Pult gerichtet, als sie ihre Unterlagen sortierte. Alex verspürte einen kurzen Anflug von Unsicherheit, den sie sofort verdrängte.

Mit einer provokanten Gelassenheit setzte sie sich auf ihren Platz, die Sonnenbrille immer noch auf der Nase. Sie spürte, wie einige der anderen Schüler sie verwirrt ansahen, doch sie ignorierte es.

Frau Parker hob schließlich den Kopf, ihre grünen Augen blieben kurz an Alex hängen. Einen Moment lang konnte Alex die Reaktion nicht genau deuten, doch dann erhellte sich das Gesicht der Lehrerin zu einem Ausdruck von kalter Entschlossenheit.

„Miss Carter“, begann sie, ihre Stimme scharf wie eine Klinge, „sind wir heute der Meinung, dass das Tragen einer Sonnenbrille im Unterricht angebracht ist?“

Alex lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, ein freches Grinsen auf den Lippen. „Ich dachte, ich probiere mal einen neuen Look aus.“ Sie setzte die Sonnenbrille keinen Millimeter ab.

Das Klassenzimmer wurde still. Einige Schüler schauten neugierig von Alex zu Frau Parker, gespannt, wie die Lehrerin reagieren würde. Frau Parkers Augen verengten sich leicht, doch sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Nehmen Sie die Brille ab, Miss Carter. Das hier ist kein Laufsteg.“

„Vielleicht nicht“, erwiderte Alex, die jetzt voll in ihrem Element war, „aber die Beleuchtung hier drin ist echt grell.“ Sie zog die Brille noch fester ins Gesicht.

Für einen Moment herrschte Stille. Die Spannung im Raum war greifbar. Frau Parker atmete tief ein, bevor sie mit langsamen, aber entschlossenen Schritten auf Alex zukam. Sie blieb direkt vor ihr stehen, beugte sich leicht über den Tisch und sprach leise, aber mit eisiger Schärfe: „Miss Carter, ich weiß nicht, was Sie glauben, hier zu erreichen. Aber ich werde sicher nicht zulassen, dass Sie meinen Unterricht stören oder sich aufführen, als wären Sie hier der Star einer Show.“

Gegen jede Regel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt