Als wir bei mir zuhause kurz gehalten hatten, um ein paar Sachen für den nächsten Tag einzupacken, konnte ich kaum glauben, wie schnell wir schließlich in Tristans luxuriösem Penthouse ankamen. Der Fahrstuhl brachte uns direkt nach oben, und die Luft zwischen uns schien förmlich zu knistern. Die Erinnerung an das letzte Mal hier, an das lodernde Feuer, das zwischen uns gebrannt hatte, war noch so frisch. Damals war nichts weiter passiert, obwohl die Spannung greifbar gewesen war. Doch heute, heute waren die Voraussetzungen anders. Und insgeheim hoffte ich, dass dieses Mal nichts zwischen uns stehen würde.
Kaum hatten wir den Fahrstuhl verlassen, zog Tristan mich unvermittelt an sich, seine Hände umschlossen fest meine Taille, und seine Lippen pressten sich heiß auf meine. Der Kuss war fordernd, voller Verlangen, und ich verlor mich für einen Moment in der Hitze seiner Berührung. >>Darauf habe ich den ganzen Tag schon gewartet<<, raunte er gegen meine Lippen. Meine Hände legten sich auf seine harte, trainierte Brust, die ich unter dem Hemd spüren konnte, das ich ihm nur zu gern vom Körper reißen wollte.
Doch plötzlich unterbrach er den Kuss, trat einen Schritt zurück und sah mich mit einem herausfordernden Blick an. >>Nicht so schnell<<, murmelte er, und ein schiefes Lächeln zog seine Lippen hoch. >>Ich habe da vielleicht etwas für dich<<
Überrascht hob ich die Augenbrauen, folgte seinem Blick, als er zu einem Schrank ging und zwei große Kartons mit Schleifen hervorholte. Meine Verwirrung wuchs, während er auf mich zukam und sie vor mir auf den Couchtisch stellte. >>Setz dich<<, sagte er leise, seine Augen blitzten schelmisch. >>Keine Sorge, es ist nur eine Kleinigkeit. Aber ich dachte, es würde dir gefallen.<<
Mit pochendem Herzen ließ ich mich auf die große, luxuriöse Sofalandschaft sinken. Die Spannung zwischen uns lag weiterhin schwer in der Luft, und meine Neugier wuchs. Vorsichtig öffnete ich den ersten Karton, und was ich darin sah, ließ mich kurz den Atem anhalten. Ein schwarzes, atemberaubendes Kleid, aus feiner Spitze, mit langen Ärmeln. Der Rücken war tief ausgeschnitten, so weit, dass ich beim Tragen wirklich aufpassen müsste, welche Bewegungen ich machte. Es war sinnlich, elegant, und zugleich verführerisch eng geschnitten. Ein Kleid, das Macht und Anziehung ausstrahlte.
Ich öffnete den zweiten Karton, und darin lag ein weiteres Meisterwerk. Ein smaragdgrünes Kleid, ebenfalls aus Spitze. Es war schulterfrei, oben wie ein Korsett gearbeitet und nach unten hin eng anliegend, mit einer kleinen Schleppe. Die Farbe schimmerte in dem weichen Licht des Penthouse, und ich konnte kaum glauben, dass diese zwei Kleidungsstücke wirklich für mich sein sollten.
>>Tristan...<< stammelte ich, völlig überwältigt. Noch nie hatte ich solch wunderschöne Kleider auch nur aus der Nähe gesehen, geschweige denn daran gedacht, sie jemals zu tragen. >>Das kann ich unmöglich annehmen.<<
Tristan setzte sich neben mich, sein Gesicht ruhig, doch seine Augen durchdringend. >>Warum nicht?<<, fragte er leise, während er eine Hand an mein Kinn legte und mich sanft dazu brachte, ihn anzusehen. >>Sophie, es geht nicht um das Geld. Ich weiß, dass du so nicht bist. Aber ich wollte dir etwas schenken, das dich daran erinnert, wie ich dich sehe.<<
Mein Herz schlug schneller. >>Aber...<< Ich suchte nach Worten. >>Ich möchte nicht, dass du auch nur eine Sekunde denkst, dass es mir um dein Geld geht.<<
Er schüttelte langsam den Kopf, seine Finger streichelten sanft meine Wange. >>Das tue ich nicht<<, flüsterte er. >>Ich habe dir diese Kleider ausgesucht, weil ich dich in etwas sehen wollte, das deine Schönheit unterstreicht. Deine Eleganz. Deine Stärke. Du bist so viel mehr als das, was du glaubst, Sophie.<<
Meine Kehle wurde eng, und ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Sein Blick hielt meinen fest, und in diesem Moment verstand ich, dass es ihm nicht darum ging, mich zu beeindrucken oder mir etwas aufzuzwingen. Er wollte, dass ich mich so fühlte, wie er mich sah – begehrt, wertvoll, stark.
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Shattered Innocence - Ich bin dein Verderben
RomanceSophie wuchs als kleines Mädchen in der beschaulichen Kleinstadt Chelsea, Michigan auf, nachdem sie von dem liebevollen Pastorenehepaar Claire und Joseph Mitchell adoptiert wurde. Ihr Leben war behütet, doch geprägt von strengen kirchlichen Werten...