22 | Es ist offiziell

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Das Ende meines Arbeitstages rückte langsam näher, doch die Stunden zogen sich endlos hin. Bürgermeister Johnson war heute nicht im Büro, da die Stadtvorbereitungen für das Bankett all seine Aufmerksamkeit verlangten. Alles drehte sich nur noch um dieses Event. Ich hatte kaum eine freie Sekunde, da noch so viele Details abzustimmen waren, auch wenn alles nach Plan zu laufen schien. Der Druck lastete schwer auf meinen Schultern, doch gleichzeitig war da eine gewisse Vorfreude, die mit jeder Minute wuchs.

Meine Gedanken wanderten kurz zu Tristan, und als hätte er mich gespürt, vibrierte mein Handy auf dem Schreibtisch. Eine Nachricht: "Ich freue mich auf heute Abend. Es wird unser Abend, Sophie." Ein Kribbeln durchzog meinen Körper, während ich seine Worte las. Das erste Mal würden wir offiziell zusammen auftreten, und in der Öffentlichkeit zu zeigen, was zwischen uns war, hatte eine aufregende, beinahe verbotene Note. Noch während ich überlegte, wie ich reagieren sollte, schrieb er mir eine zweite Nachricht: ,,Vergiss nicht das Kleid"

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, und mit einem letzten, tiefen Atemzug beschloss ich, den Arbeitstag abzuhaken und mich voll auf den Abend vorzubereiten.

Zu Hause angekommen, stand ich schließlich in meinem Schlafzimmer und betrachtete das schwarze, rückenfreie Kleid, das Tristan mir geschenkt hatte. Es hing am Kleiderhaken wie ein Kunstwerk und ließ mir keine Wahl, als es anzuziehen. Das Material fühlte sich kühl und glatt an, während ich es langsam über meinen Körper zog. Der tiefe Rückenausschnitt betonte jede meiner Bewegungen auf eine unaufdringlich verführerische Art, während der enganliegende Schnitt meinen Körper umschmeichelte. Ein Blick in den Spiegel genügte, um mir die leichte Röte auf den Wangen und das aufgeregte Glitzern in meinen Augen bewusst zu machen.

Ich entschied mich für einfache, funkelnde Ohrringe, die zu den dezenten, silbernen Riemchen-High-Heels passten, die ich aus dem Schrank zog. Meine Haare trug ich hochgesteckt und zwei einzelne Strähnen fielen mir ins Gesicht. Ein zarter Hauch Parfum, das wie eine verführerische Wolke über meiner Haut lag, rundete mein Aussehen ab. Ein letzter Blick in den Spiegel und ein leises Flüstern an mein Spiegelbild: >>Das wird dein Abend, Sophie.<<

Unten vor dem Gebäude wartete Clarissa bereits in einem edlen, roten Kleid, das ihren Teint perfekt zur Geltung brachte. Sie sah mich an und schüttelte lächelnd den Kopf, als sie mich in meinem Kleid sah.

>>Wenn Tristan dich in dem Kleid sieht, wird er vermutlich keinen Blick mehr für irgendjemanden sonst haben<<, meinte sie und zwinkerte mir zu. Parker stand neben ihr und nickte zustimmend. >>Absolut. Da wird sich so mancher umdrehen.<<

Ein prickelnder Schauer lief über meinen Rücken. Ein Abend voller Blicke, ungesagter Worte und versteckter Anziehungskraft stand bevor. Ich setzte mich neben Clarissa ins Auto, und schon nach wenigen Minuten Fahrt spürte ich, wie meine Anspannung allmählich schwand, während die Aufregung zunahm.

Die Fahrt durch die beleuchtete Stadt ließ die Vorfreude auf den Abend nur weiter steigen. Clarissa beobachtete mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, als würde sie wissen, was mir durch den Kopf ging.

>>Also, bist du bereit für den großen Auftritt?<<, fragte sie schließlich, und ihre Augen funkelten vor Vorfreude.

>>Es ist nur ein Bankett<<, antwortete ich, versuchte dabei möglichst unbeteiligt zu klingen, doch mein Herz klopfte schneller.

>>Sophie, bitte! Ein normales Bankett sieht anders aus. Hier geht es um Tristan, um dich und um die unzähligen Blicke, die heute Abend auf euch fallen werden<<, erwiderte sie und legte eine Hand auf meine. >>Mach dir einfach bewusst, dass das heute euer Abend ist. Lass ihn dich um den Finger wickeln und... genieß es!<<

Shattered Innocence  - Ich bin dein VerderbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt