No way!

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Es pochte zwischen meinen Schenkeln ...

Immer noch ...

Ich ging auf wackeligen Beinen die Stallgasse entlang Richtung Ausgang und spürte Alexanders intensiven Blick in meinem Rücken.
Der feuchte Stoff meines Höschens rieb unablässig an meiner überempfindlichen Klitoris.
Meine immer noch harten Brustwarzen wurden Gott sei Dank durch den dicken Wollpullover versteckt.

Erst als ich sicher war, dass alles an mir wieder halbwegs an Ort und Stelle saß, traute ich mich nach draußen. Ich sah auf meine Uhr. Wir hatten gerade kurz nach eins. Jule und Mia konnte ich nirgends entdecken. Etwas erleichtert darüber, noch ganz kurz durchatmen zu können, hielt ich nach Nike Ausschau.

Nike...

Sie war unglaublich.
So fühlte es sich also an, wenn mein Kopf mal einen Augenblick lang nicht das Sagen hatte und ich mich einfach nur fallen lassen durfte.

Oralsex mit einer Frau zu haben, stand in keinem Verhältnis zu den Erfahrungen, die ich mit Stefan gemacht hatte.
Nach so langer Zeit mit einem Ehemann, dem es eigentlich fast immer scheißegal gewesen war, was ich wollte, war das, was ich dort drinnen gerade getan hatte, eine sprichwörtliche Wiedergeburt.
Ich hatte es völlig verlernt, wie es sich anfühlte, wenn sich jemand nur auf MICH und MEINE Lust konzentrierte, statt immer nur an sich zu denken!

Nach meinem Höhepunkt hatte ich mich einfach auf den Boden der Sattelkammer gleiten lassen und Nike hatte sich vor mich gekniet.
Während ich mit geschlossenen Augen vor ihr saß, hatte sie zärtlich meine Hände genommen und mich einfach nur angesehen.

Wissend, wie es mir ging...

Vorsichtig, weil sie wusste, wie unsicher ich war...

Neugierig, ob mich dieses Erlebnis mit ihr in meiner Entscheidung weitergebracht hatte ...

„Ist alles okay zwischen uns, Katharina?"

Mir gingen so viele Sachen auf einmal durch den Kopf, dass ich einen Moment gebraucht hatte, um ihre Frage zu beantworten.

„ Ja".

Eigentlich ein ganz einfaches Wort!

„Ja, es ist alles okay! Gib mir einfach einen Moment, damit ich mich etwas sammeln kann."

„Ist gut, mach das. Wir treffen uns gleich draußen vor dem Stall! Ich werde mal eben Niklas suchen", hatte sie gesagt und meine Hände losgelassen. Sie war aufgestanden, um zur Tür zu gehen, als ich sie noch kurz zurückgehalten hatte.

„Nike, warte .....Alexander, ....er ...er stand an der Tür! Er hat mich gesehen, als ich ....", ich hatte den Satz nicht zu Ende gesprochen.
„Katharina, sieh mich an! Er wird niemandem etwas sagen, das weißt du genauso gut wie ich."
Das hoffte ich sehr....

Noch immer in Gedanken, wie ich mich vor Alex rechtfertigen könnte, falls er erneut auf die Situation in der Sattelkammer zu sprechen kommen würde, lehnte ich mich von außen an das Stallgebäude und genoss die kalte Luft.
Ich fühlte mich gut.
Irgendwie befreit.
Ich hatte mich gerade fast selbst nicht wiedererkannt!

Von weitem konnte ich Niklas und Nike erkennen, die von den Koppeln kamen. Ihrer Gestik nach zu urteilen, war das Gespräch, das sie führten, nicht so angenehm.
Nein, viel mehr schienen sich die beiden zu streiten. Worüber nur?
Niklas aufgebrachte Stimme konnte ich bis hierher hören und obwohl Nike ihn anscheinend versuchte zu beruhigen, schnappte ich einige Wortfetzen auf.

Dickköpfig und stur..... bin dir egal.... Sicher was du tust .... Eclipse.... Katharina...

Gespräche mitzubekommen, die gar nicht für einen bestimmt waren, war nicht unbedingt cool.
Zumindest jetzt gerade fühlte ich mich ziemlich unwohl!
Die zwei kamen direkt auf mich zu und ich hörte Niklas nur verärgert zu Nike sagen,
„Wenn du meinst, Nike.... Aber ich hau' ab. Mach das ohne mich!"
„Echt jetzt, Niklas?", rief Nike ihm noch hinterher, aber er war schon bei seinem Motorrad und ließ die Maschine an.

Das tiefe Brummen seiner schwarzen Ninja, erstickte Nikes restlichen Worte komplett.
Zum ersten Mal seit ich Nike kannte, sah sie nachdenklich aus.... Fast schon traurig!
Ich ging zu ihr, legte ihr eine Hand auf die Schulter und holte sie aus ihren Gedanken zurück.
„Du magst ihn sehr, oder ?", fragte ich sie ganz direkt. Selbst ein Blinder hätte die Spannung zwischen den beiden gespürt...
Etwas war da zwischen ihnen, etwas unausgesprochenes...

In einer fließenden Bewegung drehte sich Nike zu mir um und strahlte mich an. Als hätte sie von einer Sekunde zur anderen eine Maske aufgesetzt.
„Der beruhigt sich schon wieder, keine Sorge! Wir kennen uns einfach schon so lange und naja, man ist nicht immer einer Meinung!"
„Aber jetzt zu dir, Liebes! Ich hatte dir doch erzählt, dass ich mit einer der Chefinnen des ECLIPSE gesprochen habe. Was hältst du davon, wenn wir gleich mal kurz dort vorbei fahren?"

Nike sah mich mit leuchtenden Augen erwartungsvoll an. Oh verdammt....
„Jetzt gleich?", krächzte ich.
„Wenn du kommenden Samstag starten willst, solltest du dich zumindest kurz dort vorgestellt haben und dir vielleicht selber schon einen ersten Eindruck verschaffen, oder?"

Sie hatte ja recht....wie immer!
Scheiß drauf....500 Euro, dachte ich nur!
„Okay, ich tu's! Ist es weit weg von hier?"
„Nein, nur ein paar Minuten. Komm, wir suchen mal Jule und Mia, die sind bestimmt noch bei den Pferden. Sag deiner Tochter doch einfach, dass ich dich auf einen Kaffee eingeladen hätte", und sie grinste mich frech an.

Die Mädchen waren tatsächlich bei den Pferden, alberten rum und sahen total zufrieden aus.
Jule kam freudestrahlend auf mich zu.
„Mama, dürfen wir noch etwas bleiben? Wir haben gerade so viel Spaß und ich kann Mia noch einiges helfen.Bitte!"
Das passte ja wunderbar, auch wenn ich irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte.
Wenn deine Tochter wüsste, was du vor knapp einer halben Stunde getan hast....
Wenn sie wüsste, was du gleich noch vorhattest...

Gedanklich den Rückzug antretend, um doch zu kneifen, stupste mich Nike von der Seite an und flüsterte mir zu,
„ No Way"!
„Ähm, Jule... Ist es in Ordnung, wenn ich mit Nike noch einen Kaffee trinken gehe? Ich sage Jonas Bescheid. So gegen 16 Uhr bin ich auch wieder zurück."
Jule war in Gedanken schon wieder bei den Pferden, zeigte aber mit dem Daumen nach oben und weg war sie.

Das wäre geschafft.
Mein Gott, du kleine Lügnerin...
Was hätte ich ihr denn sagen sollen?
Das ich nicht wusste, wie wir finanziell die nächsten Monate schaffen sollten?
„Perfekt, dann kann es ja losgehen. Sei gespannt, Liebes!"
Ich schüttelte den Kopf und rief ihr hinterher,
„Nike... wie kommen wir denn dort hin? Der nächste Bus fährt erst in 1,5 Stunden!"

Sie blieb am großen Tor der Stallgasse stehen und zog ihr Zopfgummi aus den Haaren. Wie ein Wasserfall flossen sie über ihren Körper, bis hin zur Hüfte.

„Alex hat sich angeboten, uns zu fahren."

Keine Angst, Liebes ! ( Dritter Teil )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt