Auf ex ... ( POV Alexander )

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Ich war sauer.

Nein, das traf es nicht einmal ansatzweise.

Ich war STINKSAUER!

Und erregt...

Ich war mir gerade selbst nicht sicher, welchem Gefühl ich nachgeben sollte...

Ich habe es vom ersten Tag an gewusst, dass diese Frau Ärger bedeutete. Hatte ihr Mann mich nicht gewarnt?
Katharina...
Sie hatte mich einfach nach Hause geschickt.
MICH!
Ich war mir sicher, dass sie während unseres Gespäches nicht ein einziges Mal daran gedacht hatte, dass ich Polizist war.
Ich war mir sogar noch viel sicherer, dass ihr mein Berufsstatus so ziemlich scheißegal war!

Um mich halbwegs auf den Verkehr zu konzentrieren, drehte ich die Musik auf volle Lautstärke in der Hoffnung, dass Bass und Beat in meinem Kopf für Ruhe sorgten.
Bevor ich mich auf den Rückweg gemacht hatte, rief Mia mich noch an,ob ich die Mädchen vom
Stall mit nach Hause nehmen könnte.

Obwohl ich durch meinen Beruf ein Meister der Selbstbeherrschung war, hatte mich Katharinas Reaktion auf meine Bitte, SEHR nah an die Grenze zu etwas anderem getrieben.
Diese Frauen gab es!
Sie äußerten ein oder zwei Dinge und man war sich nicht sicher, ob man sie übers Knie legen, oder kurz und hart an die Wand f***** wollte.

Mein Handy klingelte.
Über die Freisprechanlage konnte ich sehen, dass mein Kollege André mich anrief.
Ich stellte die Musik leiser und nahm das Gespräch an.
„Moin André, was machst du denn am Wochenende im Büro? Ja klar.... Ich weiß, immer im Einsatz. Sag mal, hast du mir nicht neulich von diesem Club erzählt? Ja genau, der am Stadtrand!"

Ich hörte André zu, was er mir voller Begeisterung schilderte und hätte vor Schock fast das Steuer verrissen.

Nein, vor WUT !!

„Alter, du willst mich verarschen. Ja ich weiß, dass du Single bist, aber trotzdem! Wissen die, dass du Polizist bist??? Haha, das dachte ich mir.
Wieso ich frage? Reine Neugierde."

Der Grund seines Anrufes war eigentlich der, dass er mich bat, demnächst in der Schule von Mia abends einen Vortrag über Suchtprävention zu halten. Das war natürlich kein Problem und ich nahm den Termin an.

Meine Gedanken wieder einigermaßen unter Kontrolle habend, hielt ich vor dem Stall und holte Mia und Jule ab.
Die beiden passten gut zusammen und Jule tat ebenso wie Mia etwas Ablenkung gut.
Bei dem Vater....und dachte an Katharinas Mann.
Was für ein Arschloch!
Mia fragte Jule, ob sie heute Abend noch zusammen eine Pizza bestellen wollten, aber Jule antwortete, dass sie und ihr Bruder bei ihrem Papa schlafen müssten.

Solche Besuchsregelungen unter Eltern, fiel häufig zu Lasten der Kinder.
„Ihr könnt das doch einfach morgen nachholen, wenn Jule wieder da ist", versuchte ich Mia etwas aufzumuntern.
„Sag mal Jule, du hast doch auch ein eigenes Handy. Wenn du möchtest, gebe ich dir meine Nummer. Einfach für den Notfall. Falls du mal irgendwie Hilfe brauchst", versuchte ich diesen eigentlich ernsten Gedanken, ein bisschen ins Lächerliche zu ziehen.
„Oh man,Papa, ehrlich jetzt?", Mia rollte mit den Augen.

„Danke Alex, das ist cool. Ich geb dir das gleich beim Aussteigen. Toll, dass euer Pferd jetzt hier steht, oder ?"
Ja....
Ich wusste, wie sehr Mia sich darüber gefreut hatte und konnte mir auch vorstellen, mal wieder häufiger ins Gelände zu gehen.
Zuhause angekommen, speicherte ich meine Nummer in Jules Handy und sie bedankte sich dafür, dass ich sie mitgenommen hatte. Mia und sie verabredeten sich für morgen zum Pizzaessen.

Katharina schien noch nicht wieder zurück zu sein. In ihrem Haus sah alles ziemlich dunkel aus.
Mir ging einfach nicht aus dem Kopf, was Katharina dort wollte.

Korrektur...

Mir passte es absolut nicht, sie jetzt gerade in diesem Laden zu wissen!

Da war es auch völlig egal, ob helllichter Tag war.
Sie war Mutter, mit zwei Kindern...
Welche finanziellen Sorgen musste sie haben, dass sie sich für diesen Nachtclub entschieden hatte...
Ich war auch sauer auf Nike.
Bestimmt kam dieser Vorschlag von ihr!

Mia verschwand unter die Dusche und ich nutze die Gelegenheit, mir auf meinem Laptop die Seite vom ECLIPSE näher anzusehen.
Schon bei meinem Telefonat mit André vorhin, hätte ich mir denken können, dass er die wichtigsten Details ausgelassen hatte...
Das, was ich an Informationen und Bildern dort fand, ließ mich aufstehen, zum Kühlschrank gehen und eine Flasche Bier öffnen.
Ich trank eigentlich so gut wie nie, aber das war gerade echt zu viel!

Der Club öffnete anscheinend nur einmal im Monat für eine Nacht. Gott, ich wollte nicht wissen, wie viele Menschen sich dort an diesem Abend vergnügten.
Das ECLIPSE durfte nur mit.......
WIE BITTE???
In diesem Moment zog ich ernsthaft in Erwägung, das Bier zu exen und mir direkt ein neues zu holen.

Die einzigen erlaubten Bekleidungsstücke waren Höschen/Slip/String/Boxershorts und eine Maske.
Unfassbar...

Einlass nur mit Gesundheitszeugnis.
Lächerlich ...

Ich sah Katharina überall anders, aber nicht dort! Ob sie wusste, auf was sie sich da eingelassen hatte?
Katharina, die brave, schüchterne Krankenschwester in einem Laden mit 1000 fast nackten Frauen und Männern?

Wut...

Das Bier war jetzt leer und ich drehte die Flasche in meiner Hand.
Schließlich war Mia ja auch noch da und wir hatten gerade kurz nach 16.00 Uhr.
Lass es Alex...
Obwohl mich mein Bauchgefühl schon vorwarnte, es nicht zu tun, öffnete ich die Bildergalerie und stöhnte.
Ich knallte die Bierflasche auf den Tisch und glitt in Sekundenschnelle durch die Bildergalerie.

Masken
Ein Hörsaal
Eine Klinik
Ein Verließ

Alles kann, nichts muss.....

Und ich Idiot bin wieder weggefahren.
Nein schlimmer, ich habe die Frauen dort überhaupt erst hingebracht.
Sämtliche Kritiken waren positiv, „ sehr sauber", „ unvergessliche Nacht", „ Geheimtipp" usw .

Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Wand und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Wenn man selten Alkohol trank, war die Idee, ein Bier fast auf ex zu trinken, nicht die beste.

Man, Katharina...

Ich wollte nicht, dass sie dort arbeitete.
Zur Not würde ich ihr Geld leihen...
Aber sie war stur!
Hatte ich nicht schlauerweise zu ihr gesagt, sie sollte Antworten auf ihre Fragen suchen?

Verdammt, verdammt, verdammt.

Ich sah sie wieder mit Nike in der Sattelkammer.
Jemandem in die Augen zu sehen, der gerade zum Höhepunkt kam, war etwas so intimes...

Sie hatte MICH angesehen.

Erregung.

Ich hörte, wie Mia aus dem Badezimmer kam, ging nach oben, zog mich aus, stieg unter die Dusche und gab willig dem Gefühl der Erregung nach, welches die Wut überbot.

Keine Angst, Liebes ! ( Dritter Teil )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt