29 Zeitreise

5 0 0
                                    

Vor Jahren, als Timothée und Gabriel noch unzertrennliche Freunde waren, gab es nur wenige Menschen, die sie so gut verstanden wie sie einander. Sie hatten alles geteilt – Erlebnisse, Geheimnisse und Träume, sogar ein kleines Apartment im Herzen der Stadt, das ihre Zuflucht war, fern von den Erwartungen und dem Druck der Welt. Ihre Leben schienen sich wie von selbst zu verweben, als wären sie zwei Seiten eines einzigen Abenteuers.

Und dann kam Sophie in ihr Leben.

Sophie war schön, klug und geheimnisvoll – eine Frau, die das Herz in einer Weise berührte, wie es selbst Timothée nicht erwartet hatte. Er wusste, dass auch Gabriel sich sofort zu ihr hingezogen fühlte, doch sie schien ihre Augen immer nur auf Timothée zu richten. Es war eine Liebe, die mit einer Intensität aufblühte, die selbst ihn überraschte, und die in ihm ein Glück freisetzte, das er nie zuvor gespürt hatte. Gabriel jedoch beobachtete das alles aus der Distanz, und während er nach außen hin den Schein wahrte, brodelte in ihm ein wachsendes Gefühl von Eifersucht und Zorn.

Eines Nachts, nach einer Party, auf der alle drei gewesen waren, passierte das Unvermeidliche. Gabriel hatte getrunken, seine Augen glänzten im Halbdunkel, als er Timothée zur Seite nahm.

„Du weißt, dass sie uns beide will, oder?" hatte Gabriel mit einem Lächeln gesagt, das die Anspannung kaum verbarg. „Vielleicht wäre es das Beste, wir teilen uns diesen Moment – sie sollte entscheiden."

Timothée sah ihn an, entsetzt und fassungslos. „Sophie ist kein Spiel, Gabriel," antwortete er kalt. „Und das weißt du."

Gabriel brach in ein bitteres Lachen aus, und in seinen Augen lag etwas Dunkles, das Timothée nur selten bei ihm gesehen hatte. „Ach, und du denkst, du bist der Einzige, der etwas für sie empfinden darf? Immer bist du es, Timothée. Immer nimmst du alles, was du willst, und erwartest, dass ich zuschaue."

Die Worte hallten in Timothée wider, und zum ersten Mal sah er in seinem Freund einen Fremden. Er versuchte, die Anspannung aufzulösen, erklärte, dass Sophie und er eine Verbindung hätten, die er sich selbst nicht erklären konnte, dass Gabriel ihn verstehen müsste. Doch Gabriel verschloss sich. In den nächsten Tagen distanzierte er sich und verschwand für eine Weile, ohne eine Spur zu hinterlassen.

Und dann, eines Morgens, war Sophie verschwunden.

Timothée war in Panik, hatte überall gesucht, ihre Freunde kontaktiert, sogar die Polizei eingeschaltet – aber Sophie blieb verschwunden. Wochen vergingen, und der Schmerz wuchs in ihm wie ein schleichendes Gift. Er konnte Gabriel ebenfalls nirgendwo finden, und langsam wuchs in ihm ein Verdacht, der ihn fast in den Wahnsinn trieb. Hatte Gabriel etwas mit Sophies Verschwinden zu tun? Hatte seine Eifersucht ihn dazu getrieben?

Erst Monate später erhielt Timothée eine Nachricht – ein anonymer Hinweis, der ihn an den Rand der Stadt führte, zu einer alten, verlassenen Fabrik. Dort fand er Sophie, doch das Wiedersehen war alles andere als das, was er sich erhofft hatte. Sophie war gebrochen, verschlossen. Sie weinte und wich seinem Blick aus, und sie schwieg über alles, was geschehen war. Timothée flehte sie an, ihm zu sagen, was passiert war, doch sie sagte nur einen einzigen Satz, der ihm das Herz brach:

„Du hast mich nie wirklich gekannt, Timothée."

Am nächsten Tag war sie verschwunden, endgültig, und hinterließ ihm nichts als den leeren Schmerz und das unausgesprochene Wissen, dass Gabriel irgendwie beteiligt gewesen sein musste.

Von diesem Moment an hatte Timothée beschlossen, Gabriel aus seinem Leben zu streichen und sein eigenes Leben weiterzuführen, als hätte er ihn nie gekannt. Doch die Schuldgefühle, die Zweifel, die Wut auf sich selbst – sie alle nagten über die Jahre weiter an ihm.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 12, 2024 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Only you {Timothée Chalamet Fanfiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt