20 Wir sind noch nicht fertig Linda

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Einige Wochen später...

Die letzten Wochen waren wie ein Traum gewesen. Timothée und ich hatten die Tage zusammen verbracht, uns gegenseitig Kraft gegeben, so als könnten wir das Dunkle, das über mir schwebte, mit jeder Berührung, jedem Lächeln, jedem Blick langsam vertreiben. Doch tief in mir blieb die Erinnerung an jene Nacht wie eine Wunde, die nicht heilen wollte. Und so sehr Timothée auch versuchte, mich aufzuheitern – manchmal, wenn die Nacht hereinbrach, schlichen sich die Schatten zurück.

Eines Abends, während Timothée in der Küche war, spürte ich ein seltsames Gefühl im Nacken, als ob mich jemand beobachtete. Ich saß auf der Couch, den Blick zur Tür gerichtet, und meine Haut kribbelte unangenehm. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, und unwillkürlich dachte ich an den Mann, dessen Gesicht mich in Albträumen verfolgte.

„Linda? Alles okay?" Timothées Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

Ich zwang mich zu einem Lächeln und nickte. „Ja, alles gut. Ich war nur... in Gedanken."

Er kam zu mir, reichte mir eine Tasse heißen Tee und setzte sich neben mich. „Wenn du reden willst... ich bin hier." Seine Stimme war sanft, aber fest, und seine Augen spiegelten Sorge wider.

Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, was mich bedrückte, doch ein lautes Klopfen an der Tür ließ uns beide aufschrecken. Die Tassen klirrten, und mein Herz schlug wie wild.

„Wer könnte das sein?" flüsterte ich. Es war fast Mitternacht, und niemand besuchte uns um diese Zeit.

Timothée stand auf und ging langsam zur Tür. „Ich schau nach." Er warf mir einen beruhigenden Blick zu, aber ich konnte die Anspannung in seinen Augen erkennen. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt und sah hinaus.

„Hallo?" Seine Stimme war fest, aber ich konnte spüren, dass auch er nervös war.

Kein Geräusch, nur das leise Rauschen des Windes. Langsam öffnete er die Tür weiter, um besser hinausblicken zu können. Da war niemand. Aber als er sich bückte, sah ich ihn etwas vom Boden aufheben. Mit einem nachdenklichen Blick trat er zurück ins Zimmer und hielt einen kleinen Umschlag in der Hand.

„Was ist das?" fragte ich leise, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Er zuckte mit den Schultern und hielt mir den Umschlag hin. „Es ist... für dich."

Ein kaltes Gefühl breitete sich in mir aus, als ich meinen Namen auf der Vorderseite las. Zittrig öffnete ich den Umschlag und zog ein einzelnes Blatt Papier heraus.

In großen, krakeligen Buchstaben stand dort: „Wir sind noch nicht fertig, Linda."

Mir entfuhr ein leiser Schrei, und meine Hände begannen zu zittern. Timothée nahm mir das Blatt ab und las es, seine Augen wurden schmal und voller Entschlossenheit.

„Wer auch immer das war... er will dich einschüchtern," sagte er leise, „aber ich werde nicht zulassen, dass er dir wehtut."

Ich fühlte, wie die Panik in mir aufstieg, die Bilder jener Nacht blitzten auf, und plötzlich war es, als würde mir die Luft wegbleiben. Ich taumelte rückwärts, die Hände auf den Mund gepresst, unfähig, auch nur ein Wort zu sagen.

Timothée nahm mich in seine Arme, hielt mich fest, während ich gegen die Tränen ankämpfte. „Linda, ich bin bei dir. Und wir werden herausfinden, wer das getan hat. Ich verspreche es dir." Seine Stimme war ruhig, doch ich spürte den Zorn und die Entschlossenheit, die darin mitschwang.

„Was... was, wenn er zurückkommt?" flüsterte ich, meine Stimme kaum mehr als ein zitterndes Hauchen.

Timothée legte seine Hände an meine Schultern und sah mir tief in die Augen. „Dann werde ich hier sein. Und ich werde dich beschützen, Linda. Egal, was kommt."

In dieser Nacht ließen wir das Licht an und verschlossen alle Türen und Fenster doppelt. Ich legte mich neben ihn, meine Hand fest in seiner, aber selbst mit ihm an meiner Seite konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass der Alptraum noch nicht vorbei war.

Only you {Timothée Chalamet Fanfiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt