Kapitel 28

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Hallo Prinzessin. 10.06.

In den letzten Wochen habe ich viel Zeit gehabt nachzudenken. Keiner wollte etwas von mir. Das finde ich gar nicht wirklich schlimm. Aber weißt du, was mich verrückt macht?

Dass du mich nicht sehen willst.

Ich brauche dich. Ich brauche dich mehr als du denkst. Ich will dich wieder an meiner Seite spüren, dich umarmen und mit dir lachen. Ich will mich einfach mit dir ins Bett legen, einen Film gucken aber dabei so viel reden, dass keiner von uns mehr etwas von der Geschichte mitbekommt. Ich will wieder deine starken Augen sehen. In die wunderschönen Augen, die mir deine Vergangenheit, aber auch deine Stärke, dieses hinter dir zu lassen und weiterzumachen. Ich möchte mit dir wieder Essenschlachten beim Kuchen backen machen und dich mit Mehl vollschütten. Immer wenn ich an unsere Zeiten denke, muss ich lächeln. Es war so toll mit dir, Lea. Aber dann merke ich wieder, dass ich nicht einfach aus dem Raum gehen kann und dich in meiner Wohnung finde. Ich kann dich nicht einfach umarmen, du weißt gar nicht wie sehr ich mir das wünsche. Aber du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich habe dich verletzt. Ich habe mein Versprechen, dich immer zu beschützen gebrochen. Auch wenn du mich hasst, du wirst immer mein Mädchen bleiben und das wird sich auch nicht ändern. Du bist die wichtigste Person in meinem Leben und egal wie gay sich das alles anhört, ich kann ohne dich nicht Leben. Du hast mir gezeigt, wie es sich anfühlt richtig zu Leben. Dank dir hatte ich so viele schöne Momente, die ich nie wieder vergessen werde.

Weißt du noch, als du vor unserem Haus lagst? Ich dachte du wärst tot. Und du sahst wirklich nicht lebendig aus, obwohl dein Herz schlug. Ich habe dich mit in meine Wohnung gebracht, obwohl alle mich davon abhalten wollten. Ich saß die ganze Nacht neben dem Sofa, hab drauf gewartet, dass du aufwachst. Ich wollte, dass du weißt, dass du nicht allein bist, wenn du aufwachst. Und dann hast du die Augen aufgemacht und ich wusste, dass irgendwas nicht stimmt. Du warst verschlossen, hast nichts erzählt. Dann warst du duschen und ich habe gehört wie du Schmerzen hattest. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht, doch du hast mich wieder weggeschickt. Und dann habe ich deine blutigen Klamotten gesehen. Wir sind zum Arzt gefahren und ich habe deine Narben gesehen. Es war schrecklich. Irgendwann hast du mir deine ganze Geschichte erzählt. Und von da an war mir klar, dass du mich nicht mehr so schnell los wirst. Ich habe dir geschworen dich zu beschützen, bin mit dir zur Polizei gefahren und wir haben dienen Vater hinter Gitter gebracht. Und wir wurden Freunde. Du wurdest stärker und selbstbewusster. Jeder der dich kennengelernt hatte, mochte dich. Du hast nen Fick drauf gegeben, was andere gesagt haben. Du hast dein Ding gemacht. Und du warst wunderschön, trotz deinen Narben. Du warst meine beste Freundin, unsere Freundschaft war so wundervoll. Jeder meinte, wir hätten etwas miteinander. Und es stimmte, ich habe mich in dich verliebt, aber ich habe dir nie etwas gesagt, weil ich unsere Freundschaft nicht kaputt machen wollte. Als ich das Gespräch zwischen Taddl und dir mitbekommen habe, war ich so glücklich, dass du auch so fühlst. Und ich wollte dich küssen. Als ich das tat, war es wie ein riesiges Feuerwerk in mir, das kann man gar nicht beschreiben, doch du bist weggerannt und für mich ist meine eigene kleine Welt zusammengebrochen. Ich konnte es nicht fassen, dass ich das alles was wir hatten durch meine scheiß Bedürfnisse kaputt gemacht habe. Du bist wieder zu mir gekommen und wir haben den Kuss beide einfach ignoriert. Und in mir staute sich so viel Wut über mich selbst an. Als du dann noch gesagt hast, dass du so nicht weiter machen kannst, rastete ich aus. Ich sah, wie erschrocken du warst, wie du gezittert und geweint hast, aber es war mir egal, ich war einfach nur sauer. Sauer über meine eigene Dummheit. Alles was ich mir erträumt hatte, hatte ich kaputt gemacht. Ich hatte dich kaputt gemacht. Ich wollte mit dir reden, mich entschuldigen, dich wieder bei mir haben, aber du hast mich weggeschickt und mir gesagt, dass du mich nie wieder sehen willst. Aber das kann ich einfach nicht zulassen. Du bist wie ... Ach du bist einfach alles für mich. Ich will dich wieder zurück, Lea. DU bist doch mein kleines Mädchen. Nur meins.

Und ich liebe dich. Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich liebe dich.

Und das will ich dir beweisen. Komm bitte am 25.06. an die Domplatte. Taddl wird dich begleiten. Bitte komm, es ist echt wichtig.

Bitte lass mich nicht allein. Ich kann das nicht mehr.

-Felix

Hurt (Dner FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt