19)Versöhnungen und ein Schreck per Telefon

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Angie POV:

Die Ruhe tat gut. Einfach mal einen Moment ausspannen zu können, fernab von den Dingen, die in meinem Kopf herumspukten. Mein Blick wanderte über den ruhigen See. Ein sanftes Vibrieren zerstörte die totale Stille schlagartig. Super, garantiert von German oder Pablo. Seufzend holte ich mein Handy aus meiner Tasche. Ich sollte Recht behalten, eine sie war von German. Er wollte mich sehen damit wir die Sache um Esmeralda klären konnte. Er war garantiert von ihrer Unschuld überzeugt und würde mich für paranoid erklären. Aber aus dem Weg gehen konnte ich ihm auch nicht, das ist sichtlich schwer, wenn man unter einem Dach wohnt. Mir blieb also gar nichts anderes übrig, als aufzustehen und nach Hause zu laufen.

"German?", rief ich wenige Minuten später und klopfte an seiner Bürotür. "Komm rein", kam prompt seine Antwort. Also öffnete ich die Tür und setzte. "Angie, hör mir bitte bis zum Schluss zu, okay?", forderte er mich auf. Ich nickte und war gespannt auf das, was kam. Vermutlich nichts, was mir gefallen würde, sonst hätte er mir nicht gesagt, dass ich ihn ausreden lassen sollte. "Also, du weißt genau wie ich über Esmeralda denke. Und ich weiß, wie du über sie denkst. Gleichzeitig weiß ich auch, dass du niemals mit so etwas spaßen würdest und deshalb habe ich deine Erkenntnisse der Polizei mitgeteilt", fuhr er fort. 

German POV:

Ich konnte die Veränderung ihrer Mine leicht beobachten. Von anfänglicher Neugierde verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck blitzschnell in Fassungslosigkeit. "Wie bitte?", zischte sie. Ihr blauen Augen funkelten wütend, als würden sie mich gleich töten. "Sie doch, die Polizei hat die besseren Möglichkeiten als du, es ist also gut für sich", versuchte ich meine Entscheidung zu begründen. Doch es war eher das Gegenteil der Fall. Angie sprang auf. "Du willst also wissen, was für mich das Beste ist? Träum weiter, German. Gut, ich kann es jetzt nicht mehr ändern, aber halte dich da raus, verstanden?", schnaubte sie wütend. Das ging vollkommen daneben. "Angie, bitte. Es tut mir Leid. Deine Worte haben mich eben zum Nachdenken gebracht und das ist dabei herausgekommen. Wer weiß, vielleicht findet die Polizei ja etwas heraus? Lass uns nicht schon wieder streiten", versuchte ich Angie zu beschwichtigen. Sie atmete tief ein und setzte sich dann erneut auf den Stuhl. "Du hast ja Recht", sagte sie in einem schon viel versönlicheren Ton, "die Polizei hat mehr Mittel als ich. Aber frag mich das nächste Mal, okay?" Ich nickte erleichtert. 

Angie wollte gerade los, als ihr Handy klingelte. "Die Polizei", wisperte sie, bevor sie das Gespräch annahm. Sie stellte das Handy auf laut, sodass ich jedes Wort mitverfolgen konnte. "Angeles Carrara", meldete sich Angie. "Guten Tag, hier spricht Diaz von der Polizei. Warum haben Sie uns Ihr Gespräch mit Joaquin DePietro verschwiegen?", fragte er gleich zu Beginn. Angie schaute mich nervös an. "Ich, ähm, ich hatte es vor, ich musste mir nur darüber klar werden, was ich da erfahren hatte. Es war etwas ganz Neues. Ich habe zwar Esmeralda nie wirklich gemocht, das beruhte auch auf Gegenseitigkeit, aber solch dreiste Lügen, nein, das hatte ich nun wirklich nicht erwartet, Entschuldigen Sie mich, ich konnte es einfach nicht glauben. Alles was sie uns erzählt hatte, war erlogen, das wäre auch ein Schock für Sie, nicht wahr Senior Diaz?", redete sie sich heraus. Sie konnte das tatsächlich hervorragend, ihre Stimme klang ruhig und gefasst, anders als ihr panischer Gesichtsausdruck und das leichte Hände zittern. "Natürlich, da muss ich Ihnen Recht geben, aber da so etwas nicht noch einmal vorkommt, überlassen Sie die Arbeit bitte uns. Wir sind die Spezialisten, es ist unser Beruf, verstanden?", sagte Senior Diaz harsch. "Klar", antwortete Angie und legte auf.

"Puh, das ist grade noch einmal gut gegangen", seufzte ich, als Angie das Handy weggelegt hatte. Angie nickte. "German, ich müsste noch einmal los, ich muss mich bei jemandem entschuldigen. Wenn sich die Polizei meldet, ich habe mein Handy dabei, oder sag Vilu Bescheid, ich bin noch kurz im Studio", verabschiedete sie sich und ehe ich etwas sagen konnte, verschwand sie schon aus meinem Büro. Also legte ich mein Handy neben mich und widmete mich wieder meiner Arbeit. 

Angie POV:

Ich beeilte mich schnell ins Studio zu kommen. Ich hatte nicht wirklich große Lust darauf, mich bei Pablo zu entschuldigen und mir eine Predigt anhören zu müssen, aber ich konnte es mir einfach nicht leisten, meinen besten Freund zu verlieren. 

Pablo stand gerade alleine im Lehrerzimmer, als ich im Studio ankam. "Hallo Pablo, es tut mir Leid", begrüßte ich ihn. Er schaute von seinen Notenblättern auf und verusuchte vergeblich ein Lächeln zu unterdrücken. "Ich habe geahnt, dass du noch auftauchst", sagte er. "Bitte kein Vortrag Pablo, die Polizei kümmert sich jetzt darum. Ich bin nur hier um mich zu entschuldigen", unterbrach ich ihn.

Germangie- Er zeigte mir mein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt