Ich starrte auf die Tür.
Sollte ich es wirklich wagen?
In meinem Gehirn ging alles drunter und drüber und ich versuchte mich zu konzentrieren,um eine Entscheidung zu treffen,die ich nicht bereuen würde.
Wenn ich diese Tür jetzt öffnen würde,müsste ich rennen.
Um mein Leben rennen und den Ausgang finden,das wäre es was ich machen müsste.
Eigentlich hätte ich jetzt keinen Moment gezögert und wäre losgerannt.
Zurück zu meiner Mutter.
Zurück zu mir nach Hause.
Doch die Wahrscheinlichkeit auf meinem Fluchtweg auf Jayden zu treffen war nicht gerade gering.
Was,wenn er mich erwischen würde?
Ich schüttelte schnell meinen Kopf,um diesen Gedanken zu verwerfen.
Ich schloss für einen Moment meine Augen und holte tief Luft.
Das war meine Chance.
Meine wahrscheinlich einzigste Chance.
Und diese musste ich nutzen.
Schon etwas selbstsicher öffnete ich meine Augen wieder und sah wie sich meine Hand wie von selbst in Richtung Türknauf bewegte.
Behutsam öffnete ich die Stahltür und blickte zuerst einmal nach draußen,doch ich konnte nichts in dem dunklen Gang wahrnehmen.
Vorsichtig schlich ich mich aus meiner Zelle und lief mit schnellen,aber gleichzeitig so leise wie möglichen Schritten den Gang entlang.
In der Hoffnung ich würde irgendwo einen Ausgang finden und endlich wieder frei sein.Jaydens Sicht:
Nachdenklich lief ich durch die dunklen Gänge in dem Obergeschoss meines abgelegenen Hauses.
Meine Schritte hallten laut in meinen Ohren und somit war es auch alles was man hören konnte.
Im Gegensatz zu den vielen Räumen im Untergeschoss war es hier oben immer ziemlich ruhig,ich hatte keines der Mädchen jemals hier hinaufgelassen.
Wieso auch?
Ich seufzte und fuhr mir einmal durch meine Haare.
Irgendetwas hatte ich doch vergessen.
Anfangs versuchte ich noch mich wieder zu erinnern,was das gewesen sein mag,doch schließlich gab ich auf und machte mich zu meinem Zimmer auf.
Das heutige Mädchen würde ich mal verschonen,dafür würde sie aber kein Essen bekommen.
Ich hatte einfach keine Lust mehr heute irgendeine der Gefangenen zu sehen.
Besonders nicht die Neue.
Melanie.
Sie wusste schon viel von mir und von meinen Gefangenen.
Zu viel.
Wieso habe ich ihr das Ganze überhaupt erzählt?
Allein schon meinen Namen zu verraten war zu viel,aber ich konnte mir einen logischen Grund aus diesem Geschehen entziehen.
Meine gespaltene Persönlichkeit.
Da ich keine Lust hatte mir noch mehr Gedanken über diese zu verschwenden,gab ich ihr einfach die Schuld daran,dass Melanie so viel wusste.
Endlich vor meinem Zimmer angekommen,blieb ich stehen und schloss die gewaltige Tür auf.
Vor mir erschien ein,nur mit den nötigsten Möbeln ausgestattenes,Zimmer.
Hier herrschte immer eine kühle Atmospäre,was wahrscheinlich an den dunklen und kahlen Farben wie grau und schwarz lag.
Mein ganzes Zimmer bestand im Grunde genommen aus diesen zwei Farben.
Mit schnellen Schritten lief ich auf meinen Tisch zu und nahm einige Papiere in die Hände,die sich vor dem Besuch bei der zu viel wissenden Göre als Briefe herausgestellt hatten.
Beim Durchschauen der Briefe landeten die meisten in der Ecke meines Schreibtisches,da ich sie für zu langweilig und uninteressant hielt.
Jeddoch erweckte einer meine Aufmerksamkeit und ich faltete ihn auseinander.
Der Absender war mir nur zu bekannt und verlangte wie so oft eine meiner Weiber,die ich ihm für einige,von ihm beschaffene, Informationen übergeben sollte.
Da hat er sich geschnitten.
Erst musst du sie mir sagen,dann gibts die Belohnung.
Etwas achtlos legte ich den Brief auf meinen Tisch zurück und beschloss den Rest des Tages faul auf meinem Bett herumzuliegen.
Langsam machte ich mich Richtung Liegefläche auf,blieb jeddoch auf dem halben Weg stehen und bemerkte,wie sich ein leichtes Grinsen auf mein Gesicht schlich.
"Das war es also...das war es,was ich vergessen hatte"Melanies Sicht:
Leise lief ich durch das monströse Haus und hatte das Gefühl,man würde mich allein schon wegen meinem Herzklopfen hören können.
Ich hätte niemals erwartet,dass das restliche Gebäude außerhalb meiner Zelle so riesig war,versuchte mich allerdings nicht auf so etwas Unwichtiges zu konzentrieren und lieber meinen Weg nach Draußen zu suchen.
Es war ziemlich dunkel,was an den dicken Vorhängen lag,die man vor all die Fenster gezogen hatte und langsam bekam ich das Gefühl,man hätte diese niemals geöffnet.
Als nach einigen Minuten Laufen,die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkamen,immernoch nichts geschehen ist und ich weder von Jayden gefunden,noch den Ausgang entdeckt hatte,sank mein Selbstvertrauen und mein Mut auf einmal.
Alles wird gut,ich finde den Ausgang schon.
Ich kam mir vor wie in einem Horrorfilm,in dem einige Freunde meistens versuchten den Weg aus einem großen,finsterem Haus zu finden und im Endeffekt sehr wahrscheinlich sterben würden.
Nur war ich ganz allein.
Und ich hatte keine Ahnung,ob ich am Ende genauso kläglich sterben würde oder vielleicht sogar noch etwas meiner Würde behalten könnte.
Auf einmal hörte ich das Geräusch einer zufallenden Tür und sprang aus Reflex hinter ein Regal,dass gerade im Gang stand.
Ich versuchte meinen hektischen Atem vergeblich zu beruhigen und merkte mit einem Blick auf meine Hände,dass sie etwas zitterten.
Das war nichts,nur der Wind.
Ich versuchte mich mit dieser und einigen anderen Ausreden zu beruhigen,musste aber kurz darauf wieder feststellen,dass alle Fenster geschlossen waren.
Von Weitem her hörte ich schwere Schritte durch die Gänge hallen und hielt die Luft an,als sie auf einmal aufhörten.
Panisch drückte ich mich an die Wand und beschloss eine Weile abzuwarten,bevor ich meinen Weg vortsetzen würde.
Schnell schloss ich meine Augen und lauschte der äußerst beunruhigenden Stille,die mich umgab.
Als ich einige Sekunden in dieser Stellung verharrt bin,entschloss ich mich dazu,meine Augen langsam wieder aufzumachen.
Also ließ ich meine Augenlider vorsichtig aufschwingen und sah direkt in die,wegen dem wenigen Licht dunkel aussehenden,Augen von Jayden,der mich mit einem etwas zu breitem Grinsen für seine Verhältnisse anstarrte.
Vor Schreck schrie ich auf und rannte in die entgegengesetzte Richtung,damit er mich ja nicht erwischte.
Und dabei wusste ich schon in diesem Moment,dass es endgültig vorbei war.
Vom anderen Ende des Ganges aus hörte man sein leises und dennoch raues und beunruhigendes Kichern.
"Du willst also Fangen spielen Kleine?
Lauf nur,du entkommst mir sowieso nicht"
Hör nicht auf ihn,dieses Gebäude ist zu groß,um mich hier wiederzufinden.
Ich wusste,dass meine Gedanken völliger Schwachsinn waren und er mich finden würde,selbst wenn sein Haus zu groß wäre.
Und dennoch rannte ich.
Rannte um mein Leben und bittete innerlich schon beinnahe um Gnade bei ihm.
Bei Jayden.
Bei meinem Kidnapper,der zum allen Übel auch noch eine gespaltene Persönlichkeit besaß.
Und das hier gerade war bestimmt nicht seine gute Seite.
Panisch bog ich um eine Ecke,in der Hoffnung irgendwo vor mir würde ein fahles Licht erscheinen und mich zu der Tür weisen,durch die ich wieder in Freiheit gelangen könnte.
Doch meine Träume sind noch nie in Erfüllung gegangen.
Langsam bemerkte ich,dass es mir an Luft fehlte und ich mich irgendwo ausruhen und wieder sammeln sollte,aber wo?
Er würde mich überall finden.
Wieso ich?
Wieso hatte er mich zu einer seiner Gegangenen gemacht?
Hatte ich denn jemals etwas Schlimmes gemacht,dass ich nun so enden würde?
Anscheinend schon.
Anscheinend fand jemand,dass ich nicht gut genug für diese Welt war und darum war ich jetzt hier.
In der Gewalt dieses Psychopathen.
Meine Gedanken kreisten alle auf einmal in meinem Kopf herum,als ich es sah.
Die Tür.
Die große,breite Tür,die mich aus dieser Hölle befreien würde.
Ich sah meine Hand schon nach vorne schellen,doch ich wurde abrupt wieder in die Realität zurückgezogen.
Die raue Hand,die sich um mein Handgelenk geschlungen hatte und mich nun an diesem grob in eine andere Richtung zog,nahm ich gar nicht mehr richtig wahr.
Alles verschwomm langsam vor meinen Augen,alles was ich nurnoch hören und sehen konnte war das Lachen von Jayden und meine Hand,die verzweifelt in die Richtung der Tür gestreckt war.
In die Richtung,in der mein einziger Ausweg langsam in der Dunkelheit verschwand.
Das Tor zu meinem normalen Leben.--------------------------------
Yo guys :3
Was haltet ihr von diesem Kapitel und wie findet ihr den Perspektivenwechsel?
Fandet ihr es gut oder sollte ich es in Zukunft lieber sein lassen?
Und was denkt ihr,wird passieren?
Alles ab in die Kommentare :3
Ich werde versuchen mich mit dem nächsten Kapitel zu beeilen^-^
See ya~
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In love with my Kidnapper
Romance[Wieso bin ich hier? Womit habe ich es überhaupt verdient hier zu sein? Dieser Ort...dieser Ort mit dem Namen Hölle. Und hierhergebracht wurde ich von keinem Geringerem als Ihm. Meinem Entführer mit den stahlblauen Augen,die mich anscheinend mit Lei...